Blumen Für Sein Grab
es überraschend gelassen hin. Es war später am gleichen Vormittag, und sie wanderten den schmalen Weg zur Anhöhe von Windmill Hill hinauf, während Meredith es ihm erklärte, so gut sie konnte – was nicht besonders gut war.
»Ich bin von den Socken, milde ausgedrückt! Sie hat sich vollkommen verändert! Wenigstens muss ich jetzt nicht mehr länger hier bleiben. Sie braucht mich nicht mehr zur moralischen Unterstützung. Du wirst es selbst merken, obwohl ich vermute, dass sie dich noch hier behalten will, solange Hawkins herumschnüffelt. Ich gestehe, ich kann es kaum noch erwarten, nach Bamford zurückzukehren!«
»Ich kenne sie besser als du«, sagte Alan, während er mit einem ehrwürdigen edwardianischen Gehstock, den er im Hotel in einem Ständer gefunden hatte, nach Brennnesseln schlug.
»Ich habe immer gewusst, dass sie unter ihrer zerbrechlichen Schale hart ist wie Beton. Aber gut! Wir können beide nach Hause fahren!«
»Ich begreife es immer noch nicht! Um die Wahrheit zu sagen, ich mache mir Sorgen, dass sie ihren Verlust möglicherweise überkompensiert und der eigentliche Zusammenbruch später kommt.«
»Wieso?« Markby hob den Gehstock auf Augenhöhe und peilte über seine ganze Länge.
»Sie ist entschlossen, auch ohne ihn zurechtzukommen. Ich würde ihre Entschlossenheit vielleicht sogar bewundern, wenn sie nicht so verdammt dickköpfig wäre. Es ist, als würde sie sich weigern zuzugeben, dass das Leben ohne Alex anders sein wird als früher. Selbst wenn sie davon redet, das Geschäft zu übernehmen, betont sie noch, dass sie lediglich seinen Anweisungen folgt. Als hätte sie eine Partnerschaft mit einem Toten! Vielleicht unterdrückt sie ihre Trauer und überdeckt sie mit Aktivität!«
»Klingt viel zu tiefschürfend, wenn du mich fragst. Ich bin längst zum Zyniker geworden, was Rachel betrifft. Sie will die Quelle ihres Geldes kontrollieren, so sehe ich die Sache. Und wer kann schon sagen, ihre Instinkte wären nicht voll und ganz entwickelt? Nach allem, was ich gehört habe, war Alex äußerst erfolgreich.« Sie hatten das Ende des Weges erreicht und traten aus dem Schatten der Bäume auf offenes, freies und vom Wind gepeitschtes Gelände. Meredith sog überrascht die Luft ein und vergaß vorübergehend Rachel und ihre ehrgeizigen Pläne. Die Aussicht von hier oben, hoch über der umgebenden Landschaft, war einfach atemberaubend. Der Hügel senkte sich in ein schattiges Tal hinab und stieg auf der anderen Seite wieder an, durchzogen von schmalen Trockenmauern und übersät von kleinen Wäldchen. Ganz gleich, in welche Richtung sie blickte, überall präsentierte sich die gleiche Landschaft, wie hohe Wellen geschwungene Hügel, die sich ringsum erstreckten. In den Tälern sah man die Dächer alter Weiler, und hier und da ragte ein Kirchturm hinter einem Hügel auf und zeugte von einer weiteren Siedlung. Einsame Bauernhöfe klebten an den steilen Hängen. Es war eine Landschaft, an der die Zeit vorübergegangen zu sein schien.
»Ein herrlicher Flecken!«, sagte Meredith ergriffen.
»Kein Wunder, dass der arme Alex ihn so sehr geliebt hat!« Eine Weile suchten sie nach der Stelle, wo die alte Windmühle gestanden haben musste, doch ohne Erfolg.
»Wahrscheinlich wurde sie vollständig abgerissen und die Trümmer weggekarrt«, sagte Markby schließlich, während er mit seinem nützlichen Gehstock Brombeerranken beiseite schob und in das Gewirr dahinter spähte.
»Ich werde diese Frau, Mavis Tyrrell, fragen, sobald ich wieder im Hotel bin.« Bei der Erwähnung des Namens musste Meredith an Molly James und ihren Sohn Nevil denken.
»Molly hat mich gefragt, ob Rachel nicht verkaufen will. Ich denke, sie wird erfreut sein, wenn sie erfährt, dass Malefis Abbey zum Verkauf steht. Nur der arme Nevil wird vor Kummer untröstlich sein.«
»Ah, du meinst den schlaksigen jungen Burschen, der bei der Beerdigung war.«
»Er sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus. Die dicke Brille verbirgt es leider. Jedenfalls ist er verrückt nach Rachel. Ich frage mich, wie er auf die Nachricht reagieren wird.« Meredith strich sich ein paar vom Wind zerzauste Strähnen aus den Augen.
»Ich denke, in Rachels Plänen ist kein Platz für ihn.«
»Dann muss Nevil wohl oder übel die bittere Pille schlucken! Er soll froh sein, dass Rachel ihn nicht in ihre großartigen Pläne mit einbezogen hat«, kam Markbys wenig mitfühlende Antwort.
»Jedenfalls setzt Rachel mit dem Verkauf von Malefis einen
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