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Blumenfresser

Blumenfresser

Titel: Blumenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Darvasi
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verstehe nicht, was du meinst?!, brummte er.
    Wo ist unser Schiff, unser Dampfer, unser Wunderschiff?!
    Dort wo das Schiff hätte ankern müssen, lagen ein paar glimmende Holzscheite und Latten im Uferschlamm.
    Du hast geträumt, mit zitternden Fingern tastete er nach einer Zigarre.
    Es war kein Traum, sie schüttelte den Kopf und begann zu weinen.
    Es war ein Traum, und jetzt ist er zu Ende.
    Du lügst, du lügst, du lügst!, zischte das Mädchen, jetzt hasste sie den Vater, und es tat gut, dass sie ihn hassen konnte!
    Ich habe dich nie belogen. Würde ich lügen, könnte das Schiff dich auch heute noch mitnehmen und morgen und noch viele Jahre. Das hat keinen Sinn mehr, Klara! Pelsőczys Profil wurde hart. Er blies den Rauch weg, du brauchst das Schiff nicht mehr, sagte er.
    Ich verstehe nicht, sagte Klara leise, auf einmal wurde sie ruhig.
    Du bist nun eine Frau, du kannst leben, wie du willst, doch du musst zulassen, dass auch andere dich wollen. Denk an deine Mutter, im Gegensatz zu ihr bist du verträumt genug, um wirklich unglücklich zu sein. Aber du bist auch verträumt genug, um glücklicher zu sein als jeder andere. Klara, mein Leben war weniger als eine Lüge, und trotzdem ist es nicht wahr gewesen.
    Ein gewaltiger Schatten, ein regelrechter Riese türmte sich vor ihnen auf.
    Wie steht es um das werte Befinden, Verehrtester?, fragte der Hüne, aber er sah nicht aus, als interessiere ihn Pelsőczys Gesundheitszustand ernsthaft. Sein Kinn war so groß, dass Klara der Gedanke kam, man könne damit Nüsse knacken. Jung war er und entsetzlich wütend. Er hieß Berger und war ein bekannter Fischer und Schiffsbesitzer.
    Danke der gütigen Nachfrage, es geht so, sagte Pelsőczy.
    Den Arzt, haben Sie den bezahlt?
    Was für einen Arzt, Pelsőczy hüstelte.
    Der Ihre Tochter behandelt hat!
    Ach so, Pelsőczy nickte, aber sicher, natürlich habe ich ihn bezahlt. Bis auf den letzten Heller habe ich den Herrn Doktor ausbezahlt!
    Von meinem Geld, Sie Gauner! Zwei Tage habe ich in der Szabadkaer Straße auf Ihren Schatten gewartet, und als ich den schlotternden Kneipenwirt mit der Faust fragte, wann Sie zurückkommen, sagte er, in ungefähr dreißig, vierzig Jahren. Pelsőczy, in dieser Kneipe bin ich bestohlen und gedemütigt worden, dort haben sie sich auf meine Kosten kaputtgelacht, als wäre ich ein Zigeuner in Husarenuniform! Pelsőczy, ich bin jener Berger, der ein Pferd totgeschlagen hat, weil das Vieh nicht ordentlich zog.
    Was war das für ein Pferd, Berger?, fragte Pelsőczy dazwischen.
    Wieso?
    War es ein ungehorsames Fohlen?, Pelsőczy sah in das gewaltige Gesicht, ein faules Fohlen …
    Es war kein Fohlen, zischte der Fischer.
    Jedenfalls ein dämpfiges Pferd, sagte Pelsőczy.
    Aber woher denn!
    Ach, das heißt, das unglückselige Ross hat gelahmt?
    Nein, es hat nicht gelahmt, flüsterte der Schiffsbesitzer.
    Betrachten wir uns die Sache genau, Herr Berger. Sie kaufen ein Pferd, das nicht dämpfig ist und nicht lahmt und dennoch nicht zieht …
    Ich habe es nicht gekauft!
    Das ist es!, Pelsőczy schlug sich in die Hand, das ist es, natürlich haben Sie es nicht gekauft, es war Ihr eigenes. Sie haben es selbst aufgezogen, mit Hafer gefüttert, Sie haben ihm das Fell gestriegelt, stimmt’s?
    Was hat das mit …
    Oh, ich bitte Sie, sehr viel. Denn Ihr Pferd …
    Zur Hölle mit Ihnen, Pelsőczy, wen interessiert dieses Pferd?!
    Berger dröhnte, die Adern an seiner Schläfe drohten zu platzen.
    Ich will mein Geld! Samt Zinsen!
    Längst hatten sie alle Blicke am Ufer auf sich gezogen. Pelsőczy erklärte mit leiser Stimme.
    Als Sie in der Csarda auf mich gewartet haben, ist meine kleine Tochter gestorben, Herr Berger. Ich war nicht in der Lage zurückzukommen, und das betrübt mich wirklich. Die Seele meiner kleinen Tochter ist davongeflogen, ihre Lunge war schwach, sie hat gepfiffen wie ein Schilfrohr. Schwindsucht, Herr Berger, meine geliebte kleine Tochter ist an der Schwindsucht gestorben.
    Klara bemerkte, dass die Geschichte den Vater nicht wirklich berührte, er erzählte einfach nur. Der Hüne beugte sich herab und blies Klara eine Zwiebelwolke ins Gesicht.
    Wie hat sie denn geheißen, deine niemals gewesene Lügenschwester?!
    Lassen Sie sie in Ruhe, Berger, sagte der Vater scharf.
    Ich will hören, was dein Balg sagt, Pelsőczy!, der Schiffsbesitzer packte das Mädchen am Arm, der Vater machte eine Bewegung, und im nächsten Moment traf ihn Bergers Faust, sein Gesicht knackte, und er sank langsam in die

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