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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Schublade.«
    »In aller Öffentlichkeit? Sind sie verschlüsselt?«
    »Brauchen sie nicht zu sein. Er hat eine bessere Methode gefunden. Sie sind alle als Fälschungen aufgeführt – Kuriositäten und keine wirklichen Artefakte.« Er griff nach einer Mappe und klappte sie auf. »Ein Baphomet-Idol, angeblich aus einer ungenannten Templer-Ordensburg in Großbritannien stammend. Später als eine Fälschung aus dem achtzehnten Jahrhundert entlarvt.« Er blätterte ein paar Seiten weiter. »Dann wird die Rolle Baphomets bei der Verfolgung der Tempelritter erläutert.« Er gab mir die Mappe. »Das Übliche. Dass man sie beschuldigt hat, Baphomet zu verehren, vermutlich eine heidnische Gottheit irgendeiner Art. Das Problem dabei war, dass niemand jemals eine heidnische Gottheit namens Baphomet
gefunden
hat.«
    »Also wäre ein Idol von ihr durchaus von Bedeutung.«
    »Und wertvoll, jedenfalls vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen.«
    Er runzelte die Stirn und sah zur Tür. »Wo, hast du gesagt, bewahrt er seine Sammlung auf?«
    »Uh-oh. Keine Abschweifungen. Wir sind zum Arbeiten hier. Und du kannst in menschlicher Gestalt nicht in diesen Raum rein, also müsstest du wirklich Zeit investieren, um es dir ansehen zu können.« Ich zögerte. »Obwohl ich von der Tür aus ein paar Sachen gesehen habe – erinner mich daran, es dir zu zeigen, wenn wir hier fertig sind.«
    Er nickte dankend.
    Ich schwenkte den Ordner. »Die sind also alle so dokumentiert? Als angebliche Fälschungen?«
    »Alles, was ich gesehen habe. Gute Idee. Die meisten davon, wie dieses Baphomet-Idol, sind von historischer Bedeutung und nach allgemeiner Auffassung entweder nicht existent oder jedenfalls ohne die paranormalen Kräfte, die ihnen zugeschrieben werden. Und genau so sind sie hier beschrieben – als eine Sammlung von Kuriositäten mit paranormalem Grundthema.«
    »Und der Brief?«
    Er beugte sich wieder über die Schublade. »Bin noch am Suchen. Ich hab’s mit P wie Portal, B wie Brief, J wie Jack probiert. Nichts.«
    »Gib mir mal ein paar.«
    Er tat es. Jeremy gesellte sich etwa zwanzig Minuten später dazu und übernahm ebenfalls einen Teil der Akten. Seine Büchersuche hatte nichts ergeben. Shanahan war offenbar kein großer Leser. Der einzige verborgene Schatz, den er gefunden hatte, war eine halb leere Flasche Roggenwhisky, die vermutlich der Haushälterin gehörte.
    Eine Stunde später hatten wir uns jede Seite jeder Akte angesehen und keine Erwähnung des
From-Hell
-Briefs oder irgendeiner Tatsache im Zusammenhang mit Jack the Ripper gefunden.
    »Er hat alles aufgeführt«, sagte Jeremy. »Es ist unwahrscheinlich, dass der Brief das einzige Stück ist, zu dem es kein Material gibt.«
    »Vergesst nicht«, sagte ich, »er war ein gestohlenes Stück.«
    »Seine Ausgabe von John Dees
Necronomicon
auch«, merkte Clay an. »Nach den Informationen, die er in seine Akte kopiert hat, ist das im Jahr 1934 aus Oxford verschwunden. Shanahan zufolge hat er es mit der Sammlung seines Großvaters geerbt.«
    »Dann stehen die Chancen also gut, dass es zu diesem Brief eine Akte gibt. Er hat sie entweder mitgenommen oder vernichtet.« Ich sah mich in dem Bürozimmer um. »Sieht jemand einen Aktenver …«
    »Dort«, sagte Clay, richtete sich aus der Hocke auf und ging hinüber. Er nahm den Deckel ab. »Vor kurzem geleert.«
    »Mist. Was ist mit der Altpapiertonne? Vielleicht hat er die Streifen da reingeschüttet.«
    »Oder im Kamin verbrannt«, sagte Jeremy.
    Clay nickte. »Oder in den Mülleimer gestopft.«
    »Jeder kann den Ort überprüfen, den er genannt hat«, sagte ich.
    »Gute Idee«, sagte Jeremy und verschwand in Richtung Kamin, während ich nach dem Papierbehälter griff.
    Clay sah mich an, schaute dann Jeremy nach und stelzte maulend davon.

[home]
Gezeichnet
    W enn Shanahan die Akte vernichtet hatte, hatte er die Papierstreifen mitgenommen. Als wir das geklärt hatten, war es spät genug geworden, dass wir uns auf die Suche nach der zweiten Person machen konnten, die das Portal ausgespuckt hatte.
    Als wir Shanahans Haus verließen, überprüfte ich meine Mailbox und stellte fest, dass Robert angerufen hatte, während wir in dem Haus gewesen waren. Ich rief ihn über die Freisprecheinrichtung des Explorer zurück.
    »Ich glaube, ich habe eine gute Nachricht für euch«, sagte Robert.
    »Du weißt, wie man das Portal schließt«, folgerte ich.
    »Ihr wart schon auf der richtigen Spur, und auf der schon ziemlich weit. Um ein Portal

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