Blut für Blut: Thriller (German Edition)
Rebekka.« Er nahm sie plötzlich in den Arm und zog sie an sich, und sie hob den Kopf, spürte seine Lippen auf ihren, sie schmeckten frisch nach Zahnpasta, die Bartstoppeln kratzten sanft über ihre Haut, sein muskulöser Körper drängte sich an ihren, und sie spürte sein Herz gegen ihres hämmern. Sie küssten sich, ließen ihre Zungen miteinander spielen, und seine Hände glitten ihren feuchten Rücken hinunter zu ihrem Hintern. Das Handtuch fiel lautlos zu Boden.
»Komm her.« Seine Stimme in ihrem Ohr war heiser, er stieß sie sanft gegen die Wand, während er sein Jackett abstreifte, ihre Hände wanderten zu seinem Schritt, machten sich an seinem Gürtel zu schaffen, dann an dem Reißverschluss. Er hob sie hoch und drückte sie an sich, während er in sie eindrang. Sie öffnete sich, stöhnte laut, als sie ihn spürte, es war, als könnte sie nicht genug von ihm bekommen. Sie klammerte sich mit einer Heftigkeit an ihn, die sie selbst überraschte. Danach trug er sie vorsichtig zum Sofa, wo sie dicht beieinanderlagen und sich schweigend eine Zigarette teilten. Er drückte die Zigarette auf einer Untertasse auf dem Sofatisch aus, sie beugte sich über ihn und fuhr mit der Hand über seinen markanten Oberkörper. Er lachte und schob sie sanft weg.
»Das kitzelt, Rebekka.«
Dann zog er sie an sich, hielt sie in seinen Armen, und sie lachte leise an seinem Hals. Eine Weile lagen sie so da, dann glitt er noch einmal in sie, und sie bewegten sich sanft im gleichen Rhythmus.
Er sah sie forschend an, und sie errötete.
»Du bist schön«, flüsterte er, und seine Lippen streiften ihre. »Du bist schön, und deine Stimme ist sanft wie ein Sommerregen.«
»Und jetzt?«, fragte sie leise und schmiegte sich zärtlich an ihn. »Was machen wir jetzt?«
»Wir werden sehen«, antwortete er nur. »Wir werden sehen, was passiert.«
Sie verabschiedeten sich wenige Minuten später. Sie stand am Fenster und sah ihm nach, wie er in das wartende Taxi stieg. Er hob die Hand zum Gruß, und sie hob ihre, dann verschwand das Auto mit lautem Dröhnen den Valbygårdsvej hinunter.
____
»Du siehst aus, als wärst du völlig durcheinander, was ist passiert?«
Reza war ihr in die Küche gefolgt, wo der Kaffee laut fauchend durchlief. Rebekka griff nach der Kanne, bevor er ganz durch war, und der letzte Tropfen Kaffee verdampfte auf der Platte. Sie schenkte sich ein und hoffte, dass Reza nicht weiterbohrte, doch er hörte natürlich nicht auf. Er sah sie eindringlich an.
»Du musst mir erzählen, was los ist, und hör auf, mich mit irgendwelchen fadenscheinigen Erklärungen abzuspeisen. Ich sehe doch, dass es ernst ist.« Er trank einen Schluck Kaffee und rief plötzlich: »Es ist doch nichts mit deinem Vater?«
»Keine Sorge, meinem Vater geht es den Umständen entsprechend gut. Ich habe heute Morgen mit meiner Mutter gesprochen, und alles ist, wie es sein soll.« Sie goss sich reichlich Milch in den Kaffee, trank einen Schluck und stellte fest, dass sie zu viel Milch genommen hatte. Der Kaffee war nur noch lauwarm.
»Ja, aber was ist dann?«
Rebekka sah ein, dass sie sich nicht darum herumdrücken konnte, und erzählte ihm auf dem Weg zurück ins Büro so kurz und leidenschaftslos wie möglich von dem Morgen mit Niclas.
Reza hüpfte auf und ab.
»Ich habe es gewusst. Ich habe es gewusst. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass da etwas war zwischen euch. Warum hätte er auch sonst bei dem Profiling und allem dauernd um Hilfe bitten sollen? Er wollte mit dir ins Bett, so einfach ist das.«
Rebekka merkte, dass die Bemerkung sie verletzte, obwohl sie sich durchaus darüber im Klaren war, dass es vermutlich genau so war. Sie versuchte, unbeschwert und gleichgültig zu klingen.
»Wie kannst du etwas wissen, das ich nicht einmal selbst gewusst habe?«, sagte sie und blinzelte ihn an.
»Das liegt an meiner gut entwickelten Intuition, Rebekka. Das müsstest du doch in den Monaten, die wir inzwischen miteinander gearbeitet haben, bemerkt haben. Es heißt zwar, dass du die Intuitive in der Abteilung bist, doch es ist durchaus möglich, dass du deinen Meister gefunden hast.«
Reza lachte sie an, und sie versuchte zu lächeln und rieb sich müde die Augen.
»Was willst du jetzt machen? Mit Michael und so?«
»Hör auf zu fragen. Ich habe keine Ahnung, und ich mag mich auch jetzt nicht damit auseinandersetzen. Ich werde ein paar Tage meine Überstunden abfeiern und mir dabei einige Gedanken über mein Leben machen.«
In den
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