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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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auf den Holzboden in der Diele und ging ins Wohnzimmer. Es war leer.
    Sie ging durch die restliche Wohnung, nur um festzustellen, dass Michael noch nicht nach Hause gekommen war. Sie schickte ihm eine SMS, um ihm zu sagen, dass sie auf ihn warte, dass er sich aber keinen Stress machen solle, und ging in die Küche, um sich ein Brot zu schmieren. Einen Moment genoss sie die Stille, der Tag war hektisch gewesen. Es war hart, herumzufahren und mit den Hinterbliebenen zu reden, und es war schön, dass sie endlich Zeit für sich hatte. Sie griff nach etwas Pastete und Brot und fischte ein paar große, glänzende rotbraune Kalamati-Oliven aus dem Glas und legte sie auf einen Teller. Einen Augenblick studierte sie die Weine, dann entschied sie sich für einen Amarone und öffnete ihn. Vorsichtig trug sie alles ins Schlafzimmer und machte es sich auf der Fensterbank gemütlich. Sie aß und spülte das Essen mit mehreren Gläsern Rotwein hinunter, die sie schnell hintereinander trank. Langsam entspannten sich ihre Muskeln. Sie legte die Wange gegen die kühle Scheibe und schaute in die zunehmende Dunkelheit hinaus, die den gemütlichen Garten mit Blumen und Büschen allmählich in ein Sammelsurium von schwarzen Konturen und Schatten verwandelte. Ein klagendes Miauen war von draußen zu hören, vermutlich von Tyson, der Katze des Nachbarn, die draußen in der Dunkelheit jagte. Sie musste eingedöst sein, da sie mit einem Ruck erwachte, als das Telefon klingelte, und sie verwirrt nach ihrem Handy tastete, bis sie es auf dem Küchentisch fand.
    »Ich bin’s, Mutter.« Die Stimme klang schrill, und Rebekka wusste instinktiv, dass ihre Mutter schlechte Laune hatte.
    »Hallo, Mutter«, murmelte sie schläfrig. Sie sah auf die Küchenuhr, es war 23.57 Uhr, und sie wunderte sich, dass Michael immer noch nicht nach Hause gekommen war und auch keine SMS geschickt oder sie angerufen hatte.
    »Deine Tante hatte einen Schlaganfall. Es geht ihr sehr schlecht. Die Ärzte sind sich nicht sicher, ob sie die Nacht überlebt.«
    »O nein, das ist ja furchtbar.« Rebekka betrachtete das schmutzige Spülbecken, während die Mitteilung sich setzte. Sie hatte die Schwester ihres Vaters, Edith, immer sehr gemocht. In ihrer Kindheit und nicht zuletzt nach Robins Tod war sie ein fester Bezugspunkt gewesen, als ihre Mutter in einem schwarzen Loch versunken war, aus dem sie nie wieder richtig herausgefunden hatte.
    »Wann ist es passiert?«
    »Niemand weiß genau wann, aber sie hätte heute Abend in irgendeinen Seniorenklub kommen sollen, und als sie nicht aufgetaucht ist, sind die Freundinnen unruhig geworden. Eine ist in ihre Wohnung gefahren, und nun ja, da hat sie gelegen – mitten auf dem Wohnzimmerboden. Die Freundin hat sie durchs Fenster gesehen und Alarm geschlagen.« Die Stimme ihrer Mutter wurde schrill, jetzt hatte sie endlich etwas zu berichten, und sie konnte nicht verbergen, dass sie das trotz des traurigen Umstands genoss.
    »Wer ist bei ihr?« Rebekka wusste, dass ihr Vater, der seiner älteren Schwester sehr nahestand, nicht die Möglichkeit hatte, den weiten Weg von Ringkøbing nach Odense zu fahren, um bei ihr zu sein. Ihr Vater war schwer lungenkrank, und in den letzten Jahren war es mit ihm stark bergab gegangen. Er bekam schlecht Luft und war im Großen und Ganzen an das Reihenhaus gebunden, mit der Mutter als Krankenschwester. Die Ärzte erwogen die Möglichkeit einer Transplantation, während sie gleichzeitig zum Ausdruck brachten, dass sie nicht sicher waren, ob er für eine solche Operation kräftig genug war. Das bekümmerte Rebekka. Sie liebte ihn sehr, obwohl er die Mutter das meiste entscheiden ließ und Schwierigkeiten hatte, Nein zu sagen, selbst wenn Rebekka es ausbaden musste.
    »Es sind bestimmt ein paar Freundinnen bei ihr. Vater kann schließlich keine so weite Reise machen, und ich muss ja hierbleiben und mich um ihn kümmern«, antwortete sie und fügte hinzu: »Jetzt erbst du bestimmt Græstørven, das Sommerhaus.«
    »Das Sommerhaus?«
    »Græstørven, ja. Ihr Sommerhaus in Veddinge Bakker. Kannst du dich nicht erinnern, dass wir ein paarmal da oben waren? Sie hat es gekauft, nachdem sie das Sommerhaus an der Nordsee verkauft hatte.«
    »Ja, ich erinnere mich. Es ist ein wunderschönes Sommerhaus. Aber warum sollte ich es erben?«
    »Deine Tante hat doch immer gesagt, dass du das wirst. Ihr wart für sie immer wie eigene Kinder, du und Robin.« Die Stimme ihrer Mutter erstarb, als sie den Namen des Sohns

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