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Blut klebt am Karlspreis

Blut klebt am Karlspreis

Titel: Blut klebt am Karlspreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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ihm eine klare Antwort schuldig. „Darüber kann ich Ihnen heute nichts sagen. Vielleicht kann ich ja den Staatsanwalt im Ermittlungsverfahren davon überzeugen, dass er die Sache einstellen muss“, blieb ich geheimnisvoll. Dass der Journalist mit dieser Antwort nicht zufrieden sein konnte, dafür hatte ich durchaus Verständnis.
    „Vielleicht habe ich aber noch etwas anderes für Sie“, lockte ich ihn. „Ich habe ein Fax vom Eigentümer des Hauses an der Monheimsallee vorliegen. Daraus gehen alle Verflechtungen zwischen verschiedenen Gesellschaften, unter anderem der Immobiliengesellschaft in Gerolstein, hervor.“ Gerne würde ich ihm das Papier faxen. „Sie werden auf einen Blick erkennen, dass hier mit einer durchaus in der Gewerbewelt üblichen Verschachtelung gearbeitet wird.“ Vorsorglich wies ich ihn darauf hin, dass das Fax nur den Namen der Gesellschaften enthielt. „Dahinter steckt aber immer an der Spitze ein Mann, mein Mandant.“
    „Wie heißt der, Herr Grundler?“, fragte mich der Schreiberling ungehalten. „Den Namen brauche ich, sonst nichts!“
    Der Name tue nichts zu Sache, hielt ich dagegen. „Ob der Meier, Müller oder meinetwegen Kisch heißt, ist doch einerlei. Hauptsache ist, dass alles nach Recht und Ordnung verläuft und ich achte darauf, dass die juristischen Spielregeln eingehalten werden.“
     
     
    Meine Information befriedige ihn nicht, sagte der AZ-Reporter offen. Aber sie sei wenigstens besser als überhaupt nichts, meinte er und nannte mir seine Faxnummer.
    „Was machen eigentlich unsere Studenten?“ Es schien mir günstig, jetzt auf dieses Thema umzusteigen.
    Der Journalist lachte bitter auf. „Die sind natürlich stinksauer. Die verdächtigen Sie und den Immobilienhai, hinter dieser Schweinerei zu stecken. Kann ich denen noch nicht einmal verübeln.“
    „Ist aber völlig falsch“, sagte ich streng. „Wir bedauern die Sachbeschädigung und werden Strafanzeige erstatten. Auch werde ich gegen den Täter Schadensersatzklage einreichen, das Haus wird ja nicht besser dadurch, dass es unter Wasser steht.“ Ich hoffte, dem Schreiberling damit deutlich gemacht zu haben, dass es mir ernst war, den Zwischenfall aufzuklären.
    Er könne sich auch nicht vorstellen, dass ich wissentlich bei einer solchen Sauerei mitmachen würde, beruhigte mich der AZ-Reporter. Dafür würde er mich wohl gut genug kennen. „Für Ihren Mandanten würde ich aber meine Hand nicht ins Feuer legen, Herr Grundler.“
    Brauche er auch nicht, unterbrach ich ihn, „das mache ich schon.“
    Die Studenten lebten derzeit im Durchzug, sagte der Journalist ironisch. „Das stinkt bestialisch im Haus. Ich würde es keine zehn Minuten dort aushalten.“
    Mit Gestank und ohne Wasser, das wäre auch nicht meine Welt, bekannte ich freimütig.
    „Die kriegen das aber wieder hin“, fuhr der Schreiberling frohlockend fort. „Die Nachbarn haben ihnen die Benutzung von Toiletten und Duschen angeboten. Und das Trinkwasser wird in Kanistern herangeholt. Ich glaube nicht, dass die Studenten wegen des fehlenden Wassers das Haus aufgeben werden“, vermutete er. Aber das könnte ich alles am nächsten Tag in der Zeitung lesen.
    „Mitsamt der schönen Zitate, die so knapp über oder unter der Gürtellinie liegen?“
    „Wenn ich sie nicht bringe, bringt der Kollege von der Konkurrenz sie. Das ist doch wie bei Ihnen, Herr Grundler, nicht wahr?“
    Ich wollte auf diese Behauptung nicht eingehen, bat nochmals um eine sachliche Berichterstattung im Fall Loogen und beendete das Gespräch.
    Am Faxgerät traf ich meinen Nachfolger, der mit mehreren Aktenordnern unterwegs war. Ich dachte nie an ihn, Jerusalem fiel mir nur dann immer auf, wenn ich ihn zufällig traf. Er machte kein Aufheben um seine Person oder seine Tätigkeit in unserer Kanzlei und sorgte doch dafür, dass der Laden organisatorisch lief.
    Ob er nicht lieber Bürovorsteher bleiben würde statt Jurist zu werden, fragte ich ihn scherzhaft, aber er lehnte lachend ab. Als Anwalt sei das Leben allemal leichter denn als Bürovorsteher, sagte Jerusalem, womit er wahrlich Recht hatte. Ich brauchte mich nur an die eigene Nase zu packen.
     
     
    Wenig später packte mich Sabine. „Ab nach Hause!“, kommandierte sie.
    Sie fuhr mit dem Wagen vor zu ihrem Apartement am Adalbertsteinweg und stand schon unter der Dusche, als ich zu Fuß nachkam. „Hier ist noch Platz für dich“, rief sie mir auffordernd zu.
    Ich ließ es mir nicht zweimal sagen. Schnell war ich an

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