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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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sich. Ihr Blick wurde klarer, sie sackte in sich zusammen und umklammerte ihre Knie mit den Armen. Dabei begann sie fassungslos den Kopf zu schütteln. „Es ist wegen der Schriftrollen, nicht wahr? Nein. Warum haben sie mich dann nicht einfach ... Oh, Heiliger Vater im Himmel! Sie haben nicht danach gefragt. Sie haben gewartet. Warum? Wer waren die Männer und was ist mit euch, dass sie mich festhalten, um euch eine
    Falle zu stellen?“
    Abermals sahen Darian und ich einander an. Was konnten wir ihr berichten, ohne sie weiter in die Geschehnisse zu verwickeln? Falls das überhaupt noch möglich war.
    „Wir suchen die restlichen Schriftrollen“, meinte Darian schließlich. „Ganz offenbar wurden diese Männer beauftragt, Sie so lange festzuhalten, bis deren Auftraggeber dem jungen Mädchen habhaft werden konnten, das uns begleitet.“
    Augenblicklich saß Magdalena aufrecht. „Ist ihr etwas geschehen?“ „Nein. Wir konnten das rechtzeitig verhindern. Sie müsste inzwischen in Sicherheit sein. Mein Bruder ist bei ihr“, antwortete ich an Darians Stelle.
    Sie wirkte sichtlich erleichtert und erhob sich aus ihrer am Boden hockenden Position. Noch einmal fiel ihr Blick auf die leblosen Männer und sie sah uns besorgt an. „Was machen wir mit denen? Wir können sie hier weder verstecken noch ungesehen aus dem Gebäude bringen. Die Gänge werden durch Kameras überwacht, die Bilder aufgezeichnet und einen Monat lang gespeichert, und der Sicherheitsdienst wird sie früher oder später entdecken.“
    Darians bezeichnender Blick blieb an mir hängen. Ich schnaufte. Na super. Er verlangte doch wohl nicht, dass ich mit einer Leiche im Arm durch die Gegend sprang? Allerdings tat er das, denn er hatte meinen Gedanken gelauscht. „Faye. Selbst wenn ich sie ungesehen bis an eine Tür schleppen könnte, würde der Alarm sofort losgehen, sobald ich sie öffne. Ferner können wir nicht riskieren, dass unsere Gastgeberin gesehen wird, falls unsere Beobachter weiterhin in der Nähe sind.“
    Murrend fügte ich mich meinem Schicksal. Wir zerrten den Männern die Klamotten bis auf die Unterhosen vom Leib. Tätowierte Körper, gekleidet in weißem Feinripp. Wie neckisch. Sogleich klemmte ich mir den ersten Kerl unter die Arme und entschwand. Ich kehrte zurück und wiederholte es mit der zweiten Leiche. Nachdem ich auch ihn entsorgt hatte und wieder in der Bibliothek angelangt war, klappte Magdalena endlich ihren Mund zu, um ihn prompt erneut zu öffnen: „Wie haben Sie das gemacht?“
    Ich hielt die Federn in die Höhe. „Portalschlüssel. Sind Prototypen, die ich lebenslang testen darf. So, was ist jetzt? Die Schriftrolle suchen?“
    „Wo hast du sie abgeliefert?“, hakte Darian ein und ich zuckte leichthin mit den Achseln. „Dorthin, wo gescheiterte Gladiatoren stets ihr Ende fanden. Sie liegen in der Unterkellerung des Amphitheatrum Flavium und werden frühestens morgen während der ersten Führung gefunden werden.“
    „Stilvoller Abgang“, ergänzte er und blickte Magdalena erwartungsvoll an. „Wenn es Ihnen recht ist, würden wir uns gern der Angelegenheit widmen, deretwegen wir hier sind.“
    Sie nickte, setzte eine zerknirschte Miene auf und zog einen Schlüssel aus ihrer Kostümtasche. „Damit gibt es ein unvorhergesehenes Problem. Um in das Innere des Archivs und an den dort befindlichen Tresor zu gelangen, bedarf es zwei von diesen Schlüsseln nebst einer autorisierten ID-Karte. Sowohl die Karte als auch einer der Schlüssel befinden sich in meiner Obhut. Der zweite wird von einem Kollegen verwahrt. Ich hatte die junge Frau namens Kahina beim Hinausgehen darüber informiert. Gleich nach dem Gespräch mit ihr bat ich meinen Kollegen telefonisch, mir bitte seinen Schlüssel zur Verfügung zu stellen. Er hatte heute frei genommen und wollte schon vor drei Stunden hier sein, um ihn mir zu bringen. Bisher ist er nicht gekommen.“
    War hier die Verbindung? Das kurze Gespräch mit Kahina, von dem wir nichts wussten, was angesichts des chaotischen Tagesablaufes nebst Aryas Krankenhausaufenthalts und meiner Entführung sicher ins Hintertreffen geraten war. Wer wollte es Kahina verübeln, uns diese trotz allem sehr wichtige Information unterschlagen zu haben? Wir hatten alle etwas anderes im Sinn gehabt, als ausgerechnet die banal erscheinende Auskunft über einen fehlenden Schlüssel.
    Oder war es das Telefonat gewesen, das die Kerle auf Magdalenas Spur geführt hatte? Vermutlich standen wir schon länger unter

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