Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
Vom Netzwerk:
jetzt brauchte.
    „Ich habe dich übrigens auch vermisst, Darian", brummte ich angeschnupft.
    Plötzlich fühlte ich etwas, dass ich schon sehr lange nicht mehr gespürt hatte. Zunächst wurde mir kalt, dann schlagartig siedend heiß. Gleichzeitig wurde ich mit Testosteron bombardiert, anschließend mit Endorphinen überschüttet, die sich blitzartig wandelten, in meinem Unterbauch ihr Zentrum bildeten und mir mit ihrer Intensität den Atem verschlugen. Ich spürte, wie meine Libido laut nach Freilassung schrie, mein Körper nach Erfüllung lechzte und mein Hirn dabei fieberhaft den Notausschalter suchte. Mir brach der Schweiß aus. Bevor ich mich jedoch in ein unkontrolliert windendes, hirnlos stöhnendes Etwas verwandeln konnte, dessen Hormone einen Stepptanz auf den erotisch überstimulierten Nervenbahnen vollführten, hielt ich mich am Bett fest und keuchte: „Verdammt, lass das, Darian.“ Abrupt endete der erotische Übergriff. Während ich nach Luft rang, trug mein Gatte ein entschieden zu unschuldiges Lächeln zur Schau.
    „Moment“, meinte ich japsend, nahm meine Tochter vom Boden und ging zur Tür. „Das haben wir gleich. Einen Augenblick bitte.“ Ich trat hinaus auf den Gang, eilte zur Treppe, die Stufen hinunter und fand Ernestine, wie erwartet mit einem Buch in der Hand im gelben Salon. Bei meinem Eintreten sah sie vom Hemingway auf und wirkte nur wenig überrascht, als ich ihr Lilianna in den Arm drückte. „Aufpassen. Ich habe etwas zu erledigen.“
    Wenige Augenblicke später lehnte ich im Schlafzimmer mit dem Rücken an der Tür und drückte sie leise zu. Mein Blick wollte Darian erdolchen, während ich geschmeidig auf ihn zu schlenderte.
    Er lächelte siegesgewiss.
    Ich lächelte siegesgewiss.
    Meine Hände fuhren langsam seinen Bauch hinauf, über seine Brust, bis kurz vor seine Schultern. Dort verhielten sie. Ich schob meinem Körper dicht an seinen und blickte ihm dabei sehr tief in die Augen. „Du willst mich herausfordern?“, fragte ich sehr leise, kam seinem Nacken näher und knabberte dann sanft an seiner Haut. „Du willst mich fertigmachen?“
    Das Reißen seines Hemdes und mein Kuss erfolgten zeitgleich. Bevor er zulangen konnte, stieß ich ihn von mir, hielt ihn aber am Hosenbund fest. In meinen Augen wetterleuchtete es.
    „Wenn du das willst, Darian, dann nur mit vollem Einsatz. Und wir werden sehen, wer hier wen fertigmacht.“
    Der Gürtel flog auf, seine Hose senkrecht hinab, sein Hemd diagonal zu Boden und Darian waagerecht auf das Bett. Und schon saß ich auf ihm.
    Seine Hände umfassten blitzartig meinen Hinterkopf und er zog mich zu sich herunter. Als er meinen Mund an seine Lippen zwang, war seine Stimme sehr leise: „Hast du es eilig, mein Schatz?“
    „Neun Wochen Abstinenz sind Motivation genug“, flüsterte ich zurück und zuckte nicht ein bisschen zusammen, als mein Shirt unter seiner Behandlung den gleichen Weg einschlug wie sein Hemd zuvor. Einen Wimpernschlag später hatten wir nichts mehr zwischen uns, was in irgendeiner Weise stören konnte.
    „Bereit?", fragte Darian lauernd.
    „Bereit“, erwiderte ich wachsam.
    Sofort verschlug mir die geballte Wucht erotischer Energie den Atem. Er schien überall gleichzeitig zu sein, obwohl er sich nicht einmal bewegte. An mir, in mir, um mich herum. Ich merkte, wie mir allmählich die Kontrolle entwich. Wie mein Körper sich vor Verlangen an seinen drängte und Erlösung einforderte. Wie mir heiß, dann kalt und anschließend wieder heiß wurde. Ich war wie im Fieber und wollte Abkühlung. Abkühlung, die nur er versprach. Mein Verstand aber weigerte sich standhaft, dem nachzugeben und focht einen intellektuellen Kampf mit instinktiven Trieben.
    Er lächelte siegesgewiss.
    Ich presste atemlos heraus: „Du hast heimlich geübt.“
    Darian lachte leise und verpasste mir eine dermaßen erotische Breitseite, dass mir Hören und Sehen verging. Während ich einem Höhepunkt ungeahnten Ausmaßes erlag und mich dabei an seinen Schultern festhielt, um nicht ganz die Verbindung zur Realität zu verlieren, erklang durch meine Gedankennebel gedämpft seine Stimme: „Neun Wochen Abstinenz sind Motivation genug, Liebling.“
    Ich hätte wissen müssen, dass er mir meine eigenen Worte zurückgeben würde. Gleichzeitig war mir sehr daran gelegen, meinen holden Gatten auch einmal die Verkostung unkontrollierbarer ekstatischer Genüsse angedeihen zu lassen. Allerdings wusste ich nicht genau, wie ich das anstellen sollte, da seine

Weitere Kostenlose Bücher