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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Seite. „Das ist übrigens mein Mann. Darian, meine Mutter, Adrianadi Domenico.“
    Wie erwartet, zauberte er ihr rosige Wangen, indem er ihre dargebotene Hand ergriff und in aller Förmlichkeit einen Handkuss andeute. „Es ist mir eine Ehre, Sie endlich kennenIernen zu dürfen, Signora di Domenico. Wenn ich es nicht wüsste, würde ich Sie Für die Schwester meiner Frau halten, denn Ihre Schönheit steht der Ihrer Tochter in nichts nach.“
    Als meine Mutter geziert kicherte und ihm verlegen umständlich ihre Hand entzog, sah ich Dad und Frederico einen erleichterten Blick wechseln. Ich selbst griente still in mich hinein. Vielleicht hätte ich Darian voranschicken sollen, um die spitze Zunge meiner Mutter ein wenig abzuschleifen. Taktisch klüger wäre es gewesen.
    Beinahe willenlos ließ sie sich von ihm unterhaken und sich zum Sitzplatz fuhren. Dort zog er ihr den Stuhl zurecht, flüsterte ihr beim Setzen etwas ins Ohr, worauf sie geziert auflachte und ihn sogleich zu ihrem Sitznachbarn bestimmte.
    „Wie hat er das geschafft?“, hörte ich Frederico flüstern und antworte ihm auf gleiche Weise: „Er ließ seinen Charme spielen. Glaube mir, damit knackt er die härteste Nuss.“
    „Das sehe ich“, murmelte mein Stiefvater zurück, schnappte sich meinen Arm und zwinkerte mir gewinnend zu. „Das gibt mir die
    Möglichkeit, dich an meine Seite zu bitten. Du hast übrigens eine bezaubernde kleine Tochter. Warum hast du uns nicht schon eher besucht?“
    „Die letzten zwei Jahre waren überaus ereignisreich“, erwiderte ich ausweichend, ließ mir von ihm mit dem Stuhl helfen und nahm neben dem Kinderstuhl meiner Tochter Platz. Ernestine saß an Liliannas anderer Seite, neben ihr Dad und dann schloss bereits Darian auf. Alistair quetschte sich soeben zwischen Frederico und meiner Mutter.
    Nachdem wir saßen, winkte Darian einen jungen Kellner herbei. Ich angelte bereits nach der Speisekarte, als meine Mutter dies vereitelte und mich innerlich in tiefes Entsetzen stürzte. „Wählen Sie doch bitte für uns, Darian. Ich bin gespannt, wie weit Sie mit den römischen Gepflogenheiten vertraut sind.“
    Oh Himmel! Meine Fantasie schlug Purzelbäume und ich befürchtete, dass AB Rh. negativ nicht wirklich vorrätig war. Da aber überraschte mich mein Mann.
    „Selbstverständlich gern, Adriana“, erwiderte er und wandte sich sogleich an den eifrig notierenden Kellner: „Als Vorspeise hätten wir gern frittierte Zucchiniblüten mit Hummerkrabben sowie etwas Culatello-Schinken. Für den zweiten Gang bitte das Risotto mit Artischocken und Sommertrüffeln. Als Hauptspeise halte ich für die Damen den Hummer an Auberginencreme für angemessen, während für die Herren dieser Runde gegrillte Tagliata vom Kalb mit Pfifferlingen und schwarzen Trüffeln hervorragend passen würden. Dazu bitte eine kleine Auswahl an Käse. Als Abschluss erscheint mir das Schokoladenfondant mit Passionsfrucht-Sorbet hervorragend geeignet. Zum Fleisch bitte einen offenen Masi Brolo Rosso, als auch einen Chardonnay für den Fisch.“ Er blickte in die ihn schweigend ansehende Runde. „Einverstanden?“
    Da fragte er noch? Ich war nicht nur perplex, ich war überaus begeistert. Dann stutzte ich. Hatte er sich in den letzten Wochen durch die kulinarischen Genüsse seiner Aufenthaltsorte gearbeitet? Es sah beinahe danach aus.
    „Eine hervorragende Wahl, Darian. Sie haben mich wahrlich überrascht“, flötete Mutter verzückt und legte ihre Hand auf die ihres offensichtlich neuen Lieblingsschwiegersohns. „Ihnen scheint die römische Lebensart im Blut zu liegen.“
    Wenn sie da mal nicht irrte. Ich verkniff mir die Bemerkung und lächelte stattdessen unschuldig. Mit Speck fangt man Mäuse. Mit einem guten Gaumenschmaus eben meine Mutter - ließ ich die Überdosis Charme, die Darian an sie verströmte, mal unbeachtet.
    Der Mann meiner Mutter wirkte ebenfalls einverstanden und Ernestine machte in Darians Richtung eine entsprechend anerkennende Geste. Einzig mein Vater wirkte etwas verunsichert. Tja, hier gab es nun einmal keine schnöde Pizza Margarita aus dem Tiefkühlfach, oder gar sein geliebtes Haggis.
    Mein Bruder hingegen schien ebenfalls zufrieden, machte meinem Mann allerdings in Punkto Getränkewahl einen Strich durch die Rechnung, indem er sich an den Kellner wandte und fragte: „Kann ich ein Bier bekommen? Nach Möglichkeit groß, deutsch und mit Schaum?“
    „Machen Sie zwei Biere daraus“, warf Dad umgehend ein und ich sah ihm an,

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