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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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„Offensichtlich sind dir diese Fakten ebenfalls bekannt.“
    Grinsend rutschte er von der Mauerumrandung. „Zwar ist mir der heuchlerische Verräter knapp entkommen, aber ich konnte einige seiner schleimigen Wärter erwischen. Es stimmt. Es braut sich etwas zusammen, das mit einem Vampir namens Khalid zu tun hat. Das Informationsnetzwerk unserer unterirdischen Güllefans brummt und es wird gemunkelt, dass dieser Khalid Thalion als Schlüssel benutzt. Mehrfach ist auch Kains Name in Verbindung mit einer angeblichen Auferstehung gefallen. Fakt ist, dass sie sich auf etwas vorbereiten und viele davor eine Heidenangst haben.“
    „Was kaum verwunderlich ist“, gab Lilith zu bedenken und sämtliche Aufmerksamkeit wandte sich ihr zu. Sie lächelte grimmig. „Sollte Kains Grab vor euch von ihnen gefunden und er erweckt werden, wird die Erde von Blut getränkt und es werden all jene vernichtet werden, die sich einst von ihm abwandten. Sie und alle ihre Nachkommen sind dann dem sicheren Tod geweiht.“
    „Dann mach dem ein Ende“, fuhr ich sie unerwartet heftig an. „Du weißt um das Geheimnis und nur du kannst vielleicht noch verhindern, dass dieser Fatzke siegt.“
    „Nein.“ Sie schüttelte energisch den Kopf. „Du weißt, warum ich das nicht kann. Also bitte mich nicht noch einmal darum, Menschenkind. Es ist nicht mehr an mir, in das vorgezeichnete Schicksal anderer einzugreifen. Ich habe bereits genug getan.“
    „Du hältst dich plötzlich an SEINE Gesetze? Ich bin sprachlos“, platzte Luzifer heraus und erntete von Lilith einen unterkühlten Blick. „Halt deinen Mund, Lu!“
    Er wirkte, als wolle er protestieren, schloss dann tatsächlich seinen Mund und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. Da behaupte noch einer, Engel und Menschen wären so verschieden.
    „Faye“, holte Lilith mich zurück in das Geschehen. Ihre Hände umfassten meine Schultern und ihre Augen fixierten mich eindringlich. „Nutze die Federn, um an die Orte zu gelangen, die dir bekannt sind. Nutze sie, um notfalls durch sie zu entkommen. Trägst du meine Träne bei dir, so wird kein suchendes Auge dich finden. Und legst du die Phiole an, wird keiner der Alten seine Hand an dich legen. Hüte das, was ich dir gab und achte auf das, was ich dir sagte, dann werdet ihr nicht scheitern. Vertraue darauf, so wie ich auf euch vertraue.“ Dann blickte sie bedeutungsschwer auf den Horizont. „Uns rennt die Zeit davon. Es wird schnell hell.“
    Auch wenn der neue Tag bereits in den Startlöchern steckte, gab es noch Fragen, die ich gern beantwortet hätte. Gleichzeitig hatte es in meinem Kopf zu rattern begonnen, denn umsonst sagte oder tat Lilith niemals etwas. Zumindest gestand sie diesmal direkt ein, dass mein diamantener Schutz von ihr stammte. Doch: „Woher stammten die Federn eigentlich?“
    Ohne vorherige Warnung langte sie hinter mich und knapp an Luzifers Kopf vorbei. Kurz sah ich ihre Hand in ein Gewirr lichter Tentakel abtauchen. Dann vernahm ich einen empörten Schmerzenslaut und einen Augenblick später präsentierte Lilith mir einen abgetrennten Tentakel, der sich binnen Sekunden in die blauschwarz schimmernde Perfektion von einer Feder verwandelte, die absolut identisch mit der meinen war. Fasziniert blickte ich die Feder an. Ihren einstigen Ursprung hätte ich nicht einmal im Traum vermutet.
    „War das nötig?“, fuhr Luzifer seine Peinigerin an.
    Sie nickte. „Ja, sonst hätte sie es nicht geglaubt.“
    Als sie erneut nach ihm greifen wollte, sprang er auf und fing ihre Hand blitzschnell ab. Gleichzeitig riss er ihr die Feder aus den Fingern und stopfte sie zurück in das Tentakelgewirr. Wie durch Zauberei löste sie sich wieder auf und gliederte sich in den Haufen ein. „Schluss damit, Lilly. Sie glaubt es bereits. Ein weiterer Beweis ist daher unnötig.“
    Mir stand purer Unglaube im Blick. „Die Weiße stammt auch von ihm?“
    Lilith hob bezeichnend ihre Brauen. Luzifer seufzte. Doch erst Darian lieferte die logische Erklärung und ersparte dem Dunklen ein weiteres Berauben: „Alles auf der Erde ist der Dualität unterworfen, Faye. Also auch der gute alte Lu.“
    „Ja, ja. Danke für das alt.“
    „Da nicht für, Kollege. Und weil das so ist, ist er sowohl weiß als auch schwarz, Faye. Hinzu kommt, dass in einem geringen Maß sein genetischer Code in den Federn wie ein Portalschlüssel verankert
    ist.“
    „Du hast gewusst, dass die Federn seine waren?“, hakte ich nach. Gleichzeitig fiel mir ein,

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