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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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tatsäch-licher Wichtigkeit sein.“ Sein Blick flog bezeichnend zu Jason. „Hohlspitz, hm? Sollte für die Fahrer reichen. Meinst du, du schaffst das, alter Mann?“
    „Wenn sie noch etwas näher gekommen sind, stehen die Chancen recht gut“, gab Jason zurück und richtete das Gewehr aus. Unterdessen nahm ich Luzifer skeptisch unter die Lupe. „Warum hilfst du uns auf einmal? Sagtest du nicht, du greifst nicht aktiv ein?“ Er schenkte mir einen milden Augenaufschlag. „Aktiv wäre, wenn ich die beiden Wagen für dich aufhalten würde. Tipps hingegen sind passive Tätigkeiten, denn ich bleibe hier artig sitzen und schaue mir das mögliche Desaster in Ruhe an. Apropos Desaster“, meinte er mit einem anzüglichen Lächeln. „Falls dein Mann gleich unter die Räder kommen sollte, wonach es übrigens aussieht - würdest du mir gegebenenfalls die Ehre zuteilwerden lassen, ein gemeinsames Wochenende mit mir zu verbringen? Selbstverständlich darfst du das Reiseziel aussuchen.“
    An Dreistigkeit war das wohl kaum zu überbieten. Während ich noch mit wortloser Empörung rang und mich lieber auf den Blick durch das Fernglas konzentrierte, um nichts Unbedachtes vom Stapel zu lassen, erklärte Jason wie nebenbei: „Ich möchte anmerken, dass Ihr ausgesprochen unehrbares Ansinnen gleich seine Wertigkeit verlieren wird, teuflischer Freund. Wenn Sie so gütig wären, Ihr begehrliches Augenmerk für einen kurzen Moment von der Dame hinüber zu den Wagen zu lenken ...“ Er atmete wieder tief ein und sehr langsam aus. Dann zuckte das zweite Mal an diesem Tag sein Zeigefinger. Während die Patrone auf ihr Ziel zu schoss, blickte der Schütze auf, langte in die Schachtel mit den Patronen und legte eine weitere nach. „... so werden Sie erkennen müssen, dass dieser von Ihnen erhoffte, leichtfüßige Weg nur über meine vorhandene Wenigkeit führt. Und das in doppelter Hinsicht.“
    Inzwischen beobachtete ich, wie der erste Wagen abrupt nach links ausbrach, ins Schlingern geriet und sich kurz darauf in einer aufgewirbelten riesigen Staubwolke mehrfach überschlug. Ich bemerkte, dass Jason sich auf den nächsten Schuss konzentrierte, ihn abfeuerte und kurz darauf leise fluchend nach einer weiteren Patrone langte. Zwar hatte er getroffen, aber nicht den Fahrer. Die Kugel hatte die Frontscheibe durchschlagen, ohne dabei weitere Schäden anzurichten. Dennoch schlingerte der Wagen kurz, ehe er wieder abgefangen wurde. Einen Vorteil jedoch hatte es: Er wurde ein wenig langsamer, als zögere der Fahrer.
    Unverhofft schlingerte der Wagen erneut und ich sah zu Jason hin, der ebenfalls ein wenig überrascht wirkte, zumal er die Waffe noch nicht wieder abgefeuert hatte. Dann erschien ein verstehendes Schmunzeln auf seinem Gesicht und er murmelte: „Diese Kugel ist zwar etwas langsamer, aber nicht weniger effektiv.“
    Als ich sah, wie der Fahrer des Geländewagens, sichtlich unwillig den Wagen durch die zerplatzende Frontscheibe verließ und sein Beifahrer sich ihm Sekunden später anschloss, ging auch mir auf, von welcher Kugel Jason gesprochen hatte. Dann brach der Wagen nach rechts aus, und noch während er kippte, sah ich Darian hinausspringen. Wenige Meter von dem sich überschlagenden Gefährt entfernt, rollte er sich ab und kam sofort wieder auf die Füße. Dann drehte er sich zu dem nachfolgenden Lkw um und blickte ihm entgegen. „Der macht jetzt nicht einen auf Hulk , oder?“ Luzifers Miene wirkte, wegen der derzeitigen Position meines Mannes, tatsächlich leicht verwirrt.
    „Ich kann es nicht sagen“, entgegnete Jason. „Er steht nur direkt in meiner Schussbahn.“
    Nein, Darian beabsichtigte bestimmt nicht, den Wagen durch bloßes Stehenbleiben zum Halten zu bewegen. Ganz sicher nicht. Er würde garantiert frühzeitig aus dem Weg springen.
    Ich wollte mir, trotz seiner mir bekannten Nehmerqualitäten, nicht vorstellen, dass ein Aufprall von Lkw auf Ehemann bekömmlich sein konnte und hoffte inständig darauf, dass Darian diese Möglichkeit nicht wirklich ins Auge gefasst hatte - selbst wenn Luzifer meine Gedankengänge, nun leicht zweckentfremdet, und mit einem süffisanten Unterton aussprach: „Er ist unsterblich, Junge. Jetzt wäre vielleicht die passende Gelegenheit, das zu beweisen.“
    Auf Darian schießen? Der Herr Höllenwart hatte wohl nicht mehr alle Briketts im Ofen. Empört fuhr ich zu ihm herum.
    Sein Aufstöhnen klang teuflisch gut in meinen Ohren, als ich mit einem bösartigen Lächeln den Holzpflock

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