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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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den kriegen wir schon wieder hin.“
    Damit schleppte er ihn aus der Küche und hinüber in das Foyer. Ich sah sie noch die Stufen erklimmen und die Galerie entlang laufen, dann waren sie meinen Blicken entschwunden. Dennoch vernahm ich noch eine Weile Stevens Gemurmel: „Blumenwiese ...“
    Spätestens jetzt entschied ich mich dazu, Ernestine und meine Tochter aufzusuchen, noch eine Weile mit ihnen zu spielen und dann zusammen mit Lilianna in das Bett zu fallen. Mein Bedarf an Aufregung war für heute jedenfalls vollends gedeckt.

Kapitel vierzehn
    S trahlender Sonnenschein streckte seine gleißenden Arme nach mir aus, kitzelte mich an der Nase und ließ die Hoffnung auf weiteren Schlaf verdunsten wie Wasser in der Wüste. Unwillig, und äußerst langsam befreite ich mich aus Morpheus Armen. Dünne, nebulöse Schleier hingen als Fetzen von Erinnerungen eines nachhängenden Traumes vor meinem Bewusstsein und schienen meine Sinne weiter zu umgarnen wie eine schwärmerische Narretei.
    Ich lächelte mir selbst zu, schlug die Augen auf und blinzelte gegen die Helligkeit an. Zu dem Licht gesellten sich die Töne eines trällernden Vogels, der so nah klang, als hockte er direkt neben dem Bett. Wie spät es war, konnte ich nicht erkennen, doch ehrlich gestanden, war es mir in Moment auch vollkommen einerlei.
    Meine Güte, was für ein Traum. Ich kicherte in Erinnerung daran, rollte auf den Rücken und schloss wieder die Augen. Glasklar standen mir die Geschehnisse vor Augen, als seien sie in Wahrheit passiert. Seine Hände, die meine Haut sinnlich gestreichelt hatten. Dazu seine Küsse, erregend sinnlich. Das Zusammenspiel zweier Körper, perfekt aufeinander abgestimmt. Eine Sinfonie der Leidenschaft. Mir entwich ein wehmütiges Seufzen. Dabei räkelte ich mich wohlig-und hielt abrupt inne. Blitzartig saß ich aufrecht und mein Blick glitt unter das Laken. Bläuliche verfärbte Male an Körperstellen, wo diese unter normalen Umständen nicht entstanden? Obendrein leichte Verspannungen in Regionen, die ebenfalls kaum bloßem Liegen entsprangen? Ups! War es wirklich nur ein Traum gewesen?
    Wie auf das Stichwort strich eine sanfte Briese zärtlich über meinen entblößten Rücken. Ich erzitterte. Teilweise wegen des kühlen Hauches, teilweise aus der Erinnerung zarter Berührungen heraus. Innerlich leicht berauscht drehte ich mich im Bett herum.
    Die Terrassentür stand weit offen und ein laues Lüftchen brachte die langen Vorhänge zum Schweben. Dahinter, entspannt an das Geländer gelehnt, erkannte ich seine Silhouette, sonnenumflutet und wie in flüssiges Gold getaucht.
    Mit seinem berauschenden Anblick vor Augen, streckte ich mich ausgiebig und glitt aus dem Bett. Während ich auf die Terrasse zu schritt, wickelte ich mir das Laken um den Leib und schob anschließend leise die Vorhänge beiseite. Einen Atemzug lang sog ich den Anblick seiner muskulösen Gestalt in mich ein, genoss den Ausblick auf diese perfekt definierte Rückenpartie, betrachtete ungeniert seine schmalen Hüften und endete an der eng anliegenden Bluejeans, deren Sitz dem Betrachter nur sehr wenig Spielraum für Fantasien überließ. Ich sehnte mich danach, meine Finger durch sein schulterlanges, blondes Haar zu schieben, seine straffe Haut unter meinen Handflächen zu fühlen und das zu wiederholen, was mein Empfinden als einen Traum beschreiben wollte.
    Ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als Darian sich langsam zu mir umdrehte. Sogleich schien eine Woge von ihm auszugehen, die mich lautlos zu ihm rief. Das Funkeln seiner Augen hinterließ unsichtbare Spuren auf meiner Haut. Sein Mienenspiel sagte nichts und drückte doch alles aus. Dennoch blieb er stehen, sah mir entgegen und stellte einzig eine dampfende Tasse auf die Brüstung. Obwohl ich mich nach seiner Umarmung verzehrte, bezwang ich meine Schritte zum Schneckentempo. Ich wollte jeden Zentimeter des Weges genießen und auskosten, was sich als optische Delikatesse meinen hungrigen Blicken darbot.
    Reglos beobachtete er jede meiner Bewegungen. Aber je näher ich kam, desto mehr bemerkte ich die winzige Anspannung in seiner Miene, die sich durch einen kaum sichtbar zuckenden Wangenmuskel an seiner linken Schläfe ausdrückte. Er riss sich zusammen und bewahrte den Abstand, obwohl es ihn ebenso wie mich nach Berührung drängte. Angesichts dieser Entdeckung konnte ich ein triumphierendes Schmunzeln kaum unterdrücken. Selbstredend sah er es.
    Er lachte kehlig. Seine Hand schnellte vor

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