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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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begrüßen wollte. Daher führte mich mein direkter Weg in die Werkstatt. Vor fast zwei Jahren hatte ich dort Pflöcke hergestellt, die mit einer chemischen Substanz gefüllt waren und bei Benutzung sofort zu Brennen begannen. Sie waren eine sehr effektive Waffe gegen sehr alte Vampire, denen die Nutzung einfacher Holzpflöcke kaum noch etwas anhaben konnte.
    Dass ich damals vor Angst die Hosen voll gehabt hatte, erwies sich heute als Vorteil. Gut zwei dutzend Pflöcke waren übrig. Ich wickelte alle in ein breites Tuch und klemmte es mir unter den Arm.
    Zurück im Haus legte ich die Pflöcke zusammen mit meiner Kiste in eine Sporttasche. Die diamantene Träne von Lilith befand sich sicher im Medaillon an meinem Hals und die kleine Kette mit der Phiole steckte in meiner Hosentasche.
    Auf meinem Bett hatte ein kleines Päckchen gelegen, auf dem Liliannas Name gestanden hatte. Nun hing der von Little Leaf handgefertigte Traumfänger über ihrem Bett und sorgte für ruhige Träume, während der kleine Lederbeutel mit dem Schnabel eines Greifvogels unter ihrem Kopfkissen lag. Ein von Kinderhänden genähter Medizinbeutel, der vielleicht eines Tages, wenn Lilianna es wollte, mehr und mehr für sie wichtige Gegenstände aufnehmen würde.
    Ich stellte das Handgepäck neben das Bett und überlegte, was noch mitmusste. Da bemerkte ich die Tasche meiner nagelneuen Profidigitalkamera, die Darian mir zusammen mit einem Ringblitz und zwei Objektiven zum Geburtstag geschenkt hatte. Kurz entschlossen packte ich sie zusammen mit meinem Laptop ein. Dann legte ich mich mitsamt Schuhen auf das Bett und starrte im Dunkeln an die Zimmerdecke. Was immer auf uns zukommen würde, ich war gerüstet. Zumindest für den Anfang.

Kapitel siebzehn
    A n Schlaf war nicht zu denken gewesen. Zu wirr waren meine Gedanken gewesen, trotz der Bemühung, ein wenig die Augen zu schließen. Gegen Zwei hatte mich der Wecker ermahnt, Lilianna zu wecken. Ihre Begeisterung hatte sich in Grenzen gehalten. Eine knappe Stunde später waren wir mit zwei Fahrzeugen nach London aufgebrochen. Jason hatte unseren Wagen gelenkt, in dem Darian neben ihm und Alistair zusammen mit Lilianna und mir auf der Rückbank gesessen hatte. Dad war uns zusammen mit Steven und Ernestine, Kahina und Arya in Darians schwarzem Bentley gefolgt.
    Wir hatten im Jet unsere Plätze eingenommen und ich beobachtete, wie unter uns die Lichter der Stadt immer mehr verblassten. Gleichzeitig sah ich die ersten kraftvollen Strahlen der aufgehenden Sonne das verblassende Nachtdunkel vertreiben. Mit einer Stunde Verspätung waren wir aufgebrochen. Schwierigkeiten mit einem Triebwerk hatte Donovan gesagt. Kurzzeitig hatte ich Hoffnung geschöpft. Doch Fehlanzeige. Ganz offensichtlich waren sie behoben.
    Lilianna schlief inzwischen im Arm ihres Vaters, die anderen unterhielten sich leise. Nur ich schwieg. Mir war nicht nach Reden. Ich war müde, und auch wieder nicht.
    Wir waren noch nicht sehr lange unterwegs, als Donovans Stimme durch den Lautsprecher erklang: „Hier spricht Ihr Kapitän. Ich möchte Sie bitten, Ihre Plätze einzunehmen und die Gurte anzulegen. Wir werden in Kürze in Genf landen.“
    „Ein kurzer Zwischenstopp“, erklärte Darian eilig, bevor sich sämtliche Gemüter erregen konnten. Dabei begegnete er meinem Blick. „Wir treffen uns mit Eusebius. Du wirst mich bitte begleiten und einige Papiere unterschreiben, Faye. Es wird nicht lange dauern.“ Ich wurde sichtlich unruhig und saß schlagartig aufrecht. „Papiere? Was für Papiere?“
    Darian schickte mir über Lilianna hinweg ein beruhigendes Lächeln. „Vollmachten, Schatz. Reine Formalitäten, die allerdings schon überfällig sind. Ich dachte, wir erledigen das gleich in einem Rutsch. Ein kurzer Halt bei Eusebius, ein paar Unterschriften und es ist erledigt. Alles ist vorbereitet.“
    Schön, dass ich nebenbei davon erfahren durfte. Mein Blick fiel entsprechend launisch aus. Das Rumpeln des ausklappenden Fahrwerks machte eine Antwort zunichte. Also sah ich wieder aus dem
    Fenster, schloss nebenbei den Gurt und wartete darauf, wieder festen Boden unter den Füßen zu erhalten.
    Es dauerte nicht lange, dann kam die Rollbahn in Sicht. Wenig später setzte der Jet sanft auf und wurde von einem vorausfahrenden Wagen zu einem Terminal für Privatflieger geleitet. Wir stoppten und ich öffnete den Gurt. Der Ledersitz knarrte, als Dad sich erhob und zu Darian trat. „Gib sie mir. Sie kann bei mir weiterschlafen, bis ihr

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