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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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erfasste ein metallisch silbernes Aufblinken und ...
    » Du ?«
    Letavian trat ganz ins Licht und lächelte mich ein wenig an. Ein wenig zu triumphierend für meinen Geschmack. »So sieht man sich wieder, Faye McNamara. Ich freue mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist.«
    Augenblicklich saß ich steif da. »Ich kann kaum behaupten, dass die Freude auch auf meiner Seite ist, Letavian. Was verschafft mir dieses eher zweifelhafte Vergnügen?«
    »Ah, ma chère, sei nicht spröde, nachdem wir uns doch so nahegekommen sind.« Er war zu mir getreten und beugte sich vor. Dabei sah er mich an, und seine Stimme verwandelte sich in ein bedrohliches Flüstern: »Nicht wahr? Du erinnerst dich sicher.«
    Mich schauderte. Doch bevor ich meinen Plan, nach ihm zu treten, in die Tat umsetzen konnte, ging er beiseite und grinste mich durchtrieben an. »Meinst du, ich weiß nicht, was du vorhast? Oh nein, einmal mag dein kleiner Trick funktionieren. Ein zweites Mal wird es -«
    Es war mir ein inneres Vergnügen, ihn leicht einknicken zu sehen, nachdem mein Ellenbogen seine Magengegend erwischt hatte. Die Freude währte nur kurz. Unter der Wucht seines Schlages flog mein Kopf herum, und augenblicklich brannte meine linke Gesichtshälfte. Ich war sicher, dass sie sofort anschwoll und sich der Abdruck seines Handrückens abzeichnete.
    Er wirkte davon unberührt, denn er trat kopfschüttelnd von mir zurück und rückte gleichzeitig den reich verzierten goldenen Ring an seiner Hand zurecht. »Du bist stets für Überraschungen gut. Ich werde achtsamer sein. Nun zu euch, Gentlemen.« Er griff in die Innentasche seines Wettermantels und zog ein Bündel Hundert-Dollar-Scheine hervor. Das warf er einem der Männer vor die Füße. »Damit wären wir quitt. Teilt es durch drei, denn dieser Gentleman wird es nicht weiter benötigen.«
    Sein Angriff erfolgte blitzartig. Im Nu stand er neben dem Verletzten, riss dessen Kopf zurück und schlug ihm die Zähne in den Hals. Nie zuvor hatte ich gestandene Männer zweifelhaften Rufs dermaßen schnell flüchten sehen. Noch bevor Letavian seine Mahlzeit beendet hatte, waren sie aus der Halle verschwunden. Mir aber gab es die Gelegenheit, den Wurfstern aus meinem Ärmel zu schütteln. Er fiel mir direkt in die ausgestreckte Hand. Seine scharfen Klingen ritzten leicht meine Haut auf. Ich schimpfte innerlich. Eilig begann ich, mit ihm die Fesseln zu bearbeiten, den Vampir vor mir weiterhin im Auge.
    Da ließ Letavian den Leichnam achtlos fallen und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Sehr erquickend, mon amour. Du solltest es bei Gelegenheit einmal probieren.«
    »Danke«, lehnte ich spitz ab und überspielte damit das hektische Ritzen am Seil. »Ich achte auf meine Gesundheit. Das Schlürfen ist mir eine zu einseitige Ernährungsweise, und wie der Mann aussah, wohl auch zu fettig.«
    »Du bist vorlaut, Faye McNamara. Hat dir die Warnung nicht gereicht?« Ich schrak zusammen, als er, ohne sich bewegt zu haben, jäh vor mir stand. Sofort hielt ich in der Bewegung inne und warf ihm lediglich einen giftigen Blick zu. Abermals reizte ich ihn damit zum Lachen. Dann erstarb es abrupt, seine Hand schoss vor, und kräftige Finger bohrten sich in meine Wangen. »Du bist mutiger als gut für dich ist, Weib.«
    »Und du dümmer als gut für dich ist, Letavian«, spie ich zurück. »Darian wird dich töten, wenn er erfährt -«
    »Der, den du Darian nennst, ist nicht hier!«, brüllte er mich dermaßen zornig an, dass ich instinktiv den Kopf einzog. Sein unbarmherziger Griff drückte mir in die ohnehin schon malträtierte Gesichtshälfte. Ich unterdrückte ein schmerzerfülltes Aufheulen. Er zwang mich, zu ihm aufzublicken, direkt in seine dunklen, zornigen Augen. »Wenn sie mit ihm fertig sind, wird er nichts mehr von dem sein, was er einst war. Das verspreche ich dir.«
    Schockiert starrte ich ihn an. Angst überlagerte augenblicklich den tauben Schmerz, schloss sich wie eine stählerne Kralle um mein Herz und drückte unnachgiebig weiter zu. Meine Stimme versagte, war nur ein entsetzter Hauch: »Wen meinst du mit siel Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Das, was er verdient. Ich habe ihn verraten, wie er einst mich verriet. Es war einfach. Er lief mir förmlich in die Arme. Wie du. Es war ein purer Glücksfall, dass du heute Nacht in dieser Kaschemme warst. Ein Angriff in eurem Haus hätte weit mehr Staub aufgewirbelt. So mussten meine Männer nur euren Wagen aufhalten. Zumindest hast du das Leben

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