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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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weiter, Faye. Sonst riecht er noch Lunte.«
    »Steven?«, krächzte ich erstaunt und lachte dann, entschied mich jedoch, meine Stimmbänder zu schonen und ihm gedanklich die Worte zu senden: Ich wusste doch, dass etwas nicht stimmt.
    Ich erhielt einen leichten Schubs. »Ja. Da vorn steht der Wagen. Kannst du fahren? Ich komme mit Rechtslenkern nicht klar. Der Schlüssel steckt. Du siehst übrigens sehr mitgenommen aus.«
    Ich fühle mich auch genau so, Steven. Als ich den Jeep erkannte, stutzte ich abermals. Ist das nicht der Wagen ... ?
    »Die Typen brauchen ihn nicht mehr.« Steven gluckste, eilte voraus und hielt mir die Fahrertür auf. »Sie rannten mir entgegen, als sei der Teufel hinter ihnen her. So habe ich dich auch gefunden. Wieso redest du nicht?«
    Halsschmerzen. Hurtig kletterte ich auf den Fahrersitz und langte nach dem Zündschlüssel, als jemand hinter mir gedämpft protestierte. Verwundert sah ich auf den Rücksitz und entdeckte eine gefesselte und geknebelte Person. Und dahinter, als würde sie aus dem hinteren Bereich des Wagens mit künstlichen Augen anklagend nach vorne blicken, die kleinere Gestalt eines Kindes. Des Kindes, das mitten auf der Straße gestanden und uns zum Ausweichen gezwungen hatte. Steven hatte sich neben mir niedergelassen und folgte meinem Blick. »Ja Faye, es ist eine Schaufensterpuppe. Das konnte Kim im Dunkeln aber nicht erkennen, und bevor ich es ihr sagen konnte, hingen wir bereits in der Hecke. Den Kerl da hatte ich jetzt glatt vergessen. Er war der Einzige von den dreien, der bereit war, mir zu zeigen, wo du bist. Fahr los, wir werfen ihn unterwegs raus. Wo ist eigentlich der vierte von denen?«
    »In Letavian«, erwiderte ich kratzig und startete den Wagen.
    Während Steven sein Handy zückte und meinem Dad Bescheid gab, dass er mich gefunden hatte, suchte ich den schnellstmöglichen Weg aus dieser unfreundlichen Gegend heraus.
    »Wir sollen uns mit deinem Vater und Kim auf dem Parkplatz vor dem Diner treffen und den Jeep dortlassen. Findest du den Weg dorthin?«
    Denke ich schon, nickte ich und konzentrierte mich auf die Straßenschilder. Nach einer Weile wurde die Umgebung heller, die Häuser freundlicher, und die Straßenbeleuchtung intensiver. Schließlich fand ich mich auf dem Broadway wieder, und ab dort wusste ich, in welche Richtung ich fahren musste.
    »Woran hast du bemerkt, dass Lilith ein Fake ist?«, erkundigte Steven sich nach einer Weile.
    Sie trägt keinen Schmuck, gab ich zurück und kämpfte ein weiteres Mal mit der sperrigen Schaltung. Und sie ist auf eine gewisse Weise drakonischer.
    »Du meinst, ich sollte daran arbeiten? An meiner weiblichen Seite?«
    Trottel. Ich lachte heiser. Deine Kleiderwahl war übrigens ziemlich daneben.
    »Ich fand, es sah gut aus. Mariella bevorzugte solche Kleidung.«
    Bevor du sie vernascht und zu einem Teil von dir gemacht hast, erinnerte ich an den weiblichen Vampir, den er vor einigen Monaten ausgesaugt und so dessen hervorragende Fähigkeiten der Täuschung übernommen hatte. Allerdings hatte Mariella einen recht gewöhnungsbedürftigen Geschmack, was Kleidung und Männer betraf.
    Ein Laut von hinten mahnte an unseren unfreiwilligen Gast. An einer Ampel drehte ich mich zu ihm um und betrachtete ihn erneut. War das nicht der Mann, der mich freundlich behandelt hatte?
    »Hast du ein Kind?«, fragte ich nach. Seine Augen blickten mich schreckensweit an, dann nickte er sehr vorsichtig. Also hatte mein Gefühl nicht getrogen. »Binde ihn los, Steven.«
    »Was?«
    »Binde ihn los.« Er war der einzig Anständige unter den Kerlen. Also lass ihn laufen.
    »Aber er hat ... Ja, ich mache ja schon.« Er kroch nach hinten und befreite den Mann. »Du hast es gehört. Am besten machst du dich mit deinem Kind sofort vom Acker, damit dich Letavian nicht noch findet. Hast du Geld?«
    »Nein«, meinte er zögerlich und rieb sich die Handgelenke, nachdem Steven die Fesseln und den Knebel entfernt hatte. »Das hatte einer der anderen Männer bei sich, die Sie ...«
    »Sie waren mir gegenüber ausgesprochen unfreundlich und wenig hilfsbereit.« Ich sah Steven im Rückspiegel grinsen und ahnte, was der Mann unausgesprochen ließ. Da griff er in seine Hosentasche und zog ein Bündel Banknoten hervor, das er dem verblüfften Mann in die Hand drückte. »Ich brauch's nicht, also nimm es und benutze es sinnvoll. Was denn? Hätte ich es bei den Typen lassen sollen, Faye? Die brauchten es doch sowieso nicht mehr.« Kopfschüttelnd blickte ich

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