Blut Schatten
kommt das von ganz allein.« Sie winkte ab, schnallte sich an und blickte nach vorn. »Hattet ihr nicht Pizza erwähnt?«
Pizzabringdienst!«, krakeelte es eine Stunde später durch den Flur, und Kimberly trug die beiden inzwischen vom Fett leicht durchweichten Pappschachteln wie Trophäen vor sich her. »Pizza del Mare und einmal Quattro Käse!«
Die Verbindungstür zur Waschküche flog auf, und ein rothaariger Schopf tauchte hervor. »Lasst mir etwas übrig. Ich werfe gerade eure Wäsche in den Trockner. Huch! Alle Achtung, Faye. Schick siehst du aus. Wo habt ihr euch denn rumgetrieben?«
»Wir hatten einen Lokaltermin, Alistair.« Ich zwinkerte ihm zu und wies dann nach oben, wo Ernestine gerade die letzten Stufen erklomm. »Mach hin, sonst ist sie weg.«
Statt gleich in Richtung Nahrungsmittel zu eilen, zog ich den Weg in Richtung Genussmittel vor und stieg eine Etage höher. Vor dem Apartment gaben Jason und ich uns die Klinke in die Hand. Er folgte seinem Magen, ich meinem Herzen.
Wie erwartet fand ich Darian allein im Raum vor. Er hielt eines dieser Papyrusblätter in der Hand und betrachtete durch eine Lupe seinen Rand. Dabei runzelte er konzentriert die Stirn, notierte etwas auf einem Block und sah erneut durch das Glas. Dann blickte er auf, legte die Gegenstände beiseite und kam langsam auf mich zu.
»12.000 Dollar also«, murmelte er mit sonorer Stimme und wik-kelte sich dabei eine meiner vorwitzigen Strähnen um den Finger. »Hast du dir über die Rückzahlung schon Gedanken gemacht, Liebes?«
»Da hätte ich mehrere Vorschläge zur Verfügung«, gurrte ich zurück und ließ meine Hand von seiner Schulter bis in seinen Nak-ken gleiten.
»Verrätst du sie mir?« Sein Mund kam meinem nahe, streifte meine Lippen, und seine Stimme sandte mir einen Schauer über den Rük-ken. »Später.« Mit einem Ruck landete ich auf seinen Armen und wurde recht zügig in den Raum getragen, in dem aufgeschlagene Felle zu allerhand horizontalen Vergnügungen einluden.
Behutsam ließ er mich in die Felle gleiten, lag sofort neben mir und öffnete binnen Sekunden mit geübten Fingern sämtliche Knöpfe meiner Kleidung. Dann schob er zielstrebig seine Hand unter mein Top und blickte mich überrascht an. »Sind sie gewachsen?«
»Wie anscheinend alles an mir derzeit wächst«, gab ich schmunzelnd zurück, ließ meine Hand ebenfalls konsequent wandern und setzte eine erstaunte Miene auf. »Oh, passt du dich meinem Wachstum etwa an?«
»Ein Teil von mir versteift sich vehement darauf, das Desaster von heute morgen zu beheben, Liebes. Wie kann ich mich diesem Drängen widersetzen?« Seine Hand verschwand, und er schälte sich erstaunlich schnell aus seiner Kleidung. Ebenso eilig half er mir aus den Klamotten und vergrößerte damit den schon vorhandenen Haufen. Lediglich die Dattel landete vorsichtig in der Schale meines BHs neben den Fellen. Sogleich beugte er sich über mich, ließ seinen Mund über meine Haut streifen und versenkte seinen Blick in meinem. »Also, wie sehen deine Vorschläge noch gleich aus?«
Ich kämpfte gerade mit dem ungestümen Vorstoß auf meine Sinne, und er wurde geschäftlich? Oh Heiland. Einmal kühle Gedanken bitte. Meine Stimme klang leicht belegt, als ich bemüht kaufmännisch antwortete: »Wie wäre es mit Ratenzahlung? Das wäre wohl die effizienteste Variante. Allerdings könnten wir auch endlich heiraten, was die Kosten augenblicklich halbieren würde.« Als er schallend auflachte, tippte ich ihm gespielt ernst gegen die Brust. »Oder ich zahle lediglich die Zinsen sehr langsam in Naturalien ab und sorge so dafür, dass du vertraglich an mich gebunden bleibst.«
Sein Lachen erstarb abrupt, und seine Augen begannen begehrlich zu funkeln. »Ach. Würdest du das?«
»Du darfst entscheiden.« Durchtrieben schnappte ich nach seinen Lippen.
Gemächlich erklomm seine Hand mein Bein, wanderte hinauf bis zu meiner Hüfte, schob sich unter meinem Bauchnabel quälend langsam bis in die Mitte meines Unterbauchs und blieb dort mit leichtem Druck liegen. Seine Augen waren jeder dieser Bewegungen gefolgt, tauchten nun wieder in meinen Blick ein, und bevor sein Mund meinen endgültig verschloss, vernahm ich seine leisen Worte: »Mein Versprechen hast du, mein Herz besitzt du. Und was deinen letzten Vorschlag betrifft ...«
Zum ersten Mal in meinem Leben wurde mir von einem Kuss schwindelig. Was für eine Energie. Ihre geballte Entladung schon bei der Berührung unserer Lippen ließ Hitze über
Weitere Kostenlose Bücher