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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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kennst ihn bereits. Er geleitete dich zurück, als vor gut drei Wochen dein innerer Navigator versagte.«
    »Der Treppensturz«, fiel es mir wieder ein. »Wer ist er? Er hat sich mir nicht vorgestellt.«
    »Das sieht Gabriel gar nicht ähnlich«, wunderte Darian sich aufrichtig und zuckte dann mit den Schultern. »Vermutlich hatte er etwas Stress.«
    »Soll in Verbindung mit mir ab und an vorkommen«, gab ich trocken zurück. »Zumindest hat er es angedeutet. Oder hat sich zuvor mein Schutzengel beschwert?«
    »Das solltest du ihn beizeiten selbst fragen. Aber deswegen bist du nicht an ihm interessiert.«
    »Gibt es irgendetwas, was man dir verheimlichen kann, Schatz?«
    »Alles. Wenn du die Dattel trägst.«
    »Inzwischen bezweifle ich die Funktionalität dieser Frucht dir gegenüber.«
    Seine Augen funkelten noch eine Nuance heller. »Soll ich dir ein Geheimnis verraten, Liebes?«
    Ich nickte heftig.
    »Die Dattel funktioniert nur, wenn du sie trägst.« Damit öffnete er die Hand, und in ihr lag das besagte Trockenobst. »Sie lag neben den Fellen.«
    »Wieso ... ?« Verschreckt blickte ich auf seine Hand, dann in meinen Ausschnitt und rollte sogleich mit den Augen. Sehr langsam zog ich eine zerknüllte Perlonsocke aus meinem BH. Das kam davon, wenn man es eilig hatte und nicht nachschaute.
    Sein Blick blieb an der Socke hängen, und seine Stirn legte sich in ähnliche Falten wie das zerknitterte Kleidungsstück sie aufwies. »Ich gehe davon aus, dass du Maja mit diesem wenig effektiven Schutz vom Parkdeck geholt hast?«
    Ich sah ihn zerknirscht an. »Meinst du, ich hätte sie eher über den Kopf stülpen sollen?«
    »Wenn du sie vorher getragen hättest, hätte zumindest ihr Geruch als Schutz dienen können. Doch glaube ich kaum, dass dich das vor einem Angriff bewahrt hätte.« Bedächtig ließ er die Dattel in meine Handfläche fallen. »Pass besser auf dich auf, Faye.«
    Nickend steckte ich die Frucht zurück an den Ort, an den sie gehörte. Dann sah ich Darian wieder an. »Verrätst du mir, worum es in deinem Gespräch mit Gabriel ging?«
    Er lächelte leicht. »Nein. Aber es wäre durchaus möglich, dass wir zu unserer Trauung mehr Gäste haben werden als anfangs erwartet.«
    »Wer von ihnen streut die Blumen?«
    »Das werden wir sehen.« Seine Augen nahmen langsam wieder ihre natürliche Farbe an, das Funkeln erlosch. Was war das gewesen?
    »Hast du inzwischen Thalion erreicht?«, holte ich das alte Thema zurück auf den Tisch und erntete einen genervten Blick. »Noch nicht. Aber es ist auch nicht weiter wichtig.«
    Weil ich keinen Streit vom Zaun brechen wollte, gab ich mich mit dieser Antwort zufrieden. Fürs Erste.
    »Ach übrigens, ich habe einen Friseurtermin für dich und Ernestine vereinbart.« Darian zog einen Zettel aus seiner Hosentasche hervor und reichte ihn mir. »Morgen Mittag gegen zwölf Uhr.«
    Zögerlich nahm ich den Zettel entgegen. »Ich kann nur hoffen, dass es nicht der Friseur ist, bei dem du meine Kiste hinterlegt hattest. Oh je, ich ahnte es.«
    »War sein Service nicht zufriedenstellend, Faye?«
    »Doch, doch. Aber neben einem etwas bissigen Humor hat der Inhaber eine rasant auftretende Allergie dem Schachtelinhalt gegenüber entwickelt. Er empfahl uns mit Nachdruck, zukünftig einen anderen Salon aufzusuchen.«
    Darian winkte locker ab. »Mach dir darüber keine Gedanken, Schatz. Jacques ist der Beste, und er hat auch nur seinen Preis. Bei entsprechender Zuwendung erleidet er meistens einen partiellen Erinnerungsverlust. Wenn es dich beruhigt, werde ich euch gern begleiten.«
    Ich wagte zu bezweifeln, dass seine Anwesenheit beruhigend wirken würde. Zumindest nicht auf den Inhaber des Salons. Trotz dieser Vorahnung wollte ich mich überraschen lassen.
    »Komm, lass mich deine Verletzung ansehen. Vielleicht kann ich etwas machen.«
    »Maja sagte, es wären nur Kratzer. Also ist es halb so schlimm.«
    »Das werde ich entscheiden, sobald ich das Pflaster abgemacht und nachgesehen habe.«
    Was sollte ich diesem sturen Vampir nun noch entgegensetzen? Außer meiner eigenen Sturheit vielleicht. Ein Blick in seine Augen ließ mich wissen, dass ich gedanklich gebrüllt haben musste. Ergeben atmete ich tief durch und trat durch die Stoffbahnen, um mich sogleich auf die Felle fallen zu lassen. Darian half mir aus der Kleidung und machte sich dann über die Verwundung her. Er schien über Majas Arbeit hocherfreut, fuhr kurz mit den Fingern darüber und klebte das Pflaster wieder auf. Dann

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