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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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ich Ihnen aufgrund meiner langjährigen Erfahrung etwas raten darf: Widersprechen Sie nicht, und sagen Sie einfach Ja. Das hilft in den meisten Fällen.«
    Er seufzte. »Also gut. Überredet, aber nicht überzeugt.«
    »Das kommt noch.« Siegesgewiss drehte ich mich um und ging mich umziehen. Ernestine wollte wieder Kuchen backen, und ich hatte versprochen, ihr dabei zur Hand zu gehen.
    D ie Fahrt zu besagter Kirche musste warten, denn siedend heiß war mir eingefallen, dass mein Untersuchungstermin anstand. So machten Darian und ich uns am späten Nachmittag auf den Weg ins Krankenhaus.
    Maja wirkte überrascht, als wir bei ihr auftauchten. »War das nicht erst für nächste Woche eingeplant?« Dann winkte sie ab. »Ach, egal. Wenn ihr schon einmal hier seid, können wir auch nachsehen, ob alles okay ist. Folgt mir bitte.«
    Wir gingen den uns schon bekannten Gang entlang und betraten das Labor, wo Maja mich einem großen, breitschultrigen Krankenpfleger namens Mike übergab, der ständig irgendwie zu lachen schien. Während er mit mir herumflachste, nahm er mir Blut ab. Es wurde sogleich untersucht. Dann wurde der Blutdruck gemessen, und anschließend durfte ich mit dem berüchtigten Töpfchen zum Örtchen gehen. Danach brachte mich Mike in den Untersuchungsraum, in dem Maja und Darian mich erwarteten. Diesmal blieb mein Mann während der kompletten Untersuchung an meiner Seite. Maja tastete mich ab und schien zufrieden. Dann sahen wir gemeinsam voller Spannung auf den Monitor des Ultraschallgeräts.
    »Allmählich wundere ich mich bei dir über gar nichts mehr«, äußerte Maja grübelnd und tippte auf der Tastatur herum. Ein Standbild erschien. Sie fuhr mit dem Cursor über das Bild, mehrere Daten erschienen.
    »Ist alles okay?«, erkundigte ich mich zögernd, und der feste Griff um meine Finger zeugte von der versteckten Nervosität meines Mannes.
    »Ja. Ja, sicher. Alles dran und gesund. Wie es sein sollte«, gab sie in einem Tonfall wieder, der mich aufmerken ließ: »Aber?«
    Ihre Augen spiegelten leichte Verwunderung wider. »Was bekommt der Wurm als Nahrung? Zusätze von Futterkalk?«
    Ich richtete mich ein wenig auf. »Wie meinst du das?«
    »Laut Tabelle bist du inzwischen in der zweiundzwanzigsten Woche. Das ist aber nach der letzten Messung völlig unmöglich.«
    »Und das bedeutet?«, fragte Darian nun sichtlich angespannt.
    »Dass deine Frau irgendwann platzt, wenn das so weitergeht und sie das Kind über die reguläre Zeit von vierzig Wochen austrägt«, erwiderte Maja wenig rücksichtsvoll und fügte dann hinzu: »Was ich bei der Geschwindigkeit allerdings ausschließen möchte, denn das macht kein Körper mit. So jedenfalls lässt sich kein Geburtstermin sicher berechnen.« Ihr ernster Blick erfasste mich. »Rechne mit einem Kaiserschnitt, Faye. Deine Tochter liegt weit außerhalb der Norm und wird sich, wie du selbst siehst, an keine Regeln halten.«
    »Ganz die Mutter«, murmelte es neben mir. Ich erhielt auf meinen erbosten Blick ein liebevolles Lächeln.
    »Wann wäre denn der reguläre Termin?«
    »Von jetzt aus gesehen Mitte März, Faye. Wächst dein Kind aber weiter mit dieser Geschwindigkeit und den derzeitigen Abweichungen, bist du vermutlich irgendwann im Januar mit der Entbindung dran.« Sie tippte erneut etwas in die Tastatur, eine neue Berechnung erfolgte, und sie sah wieder auf. »Wir sollten die Termine enger legen. Wie geht es dir überhaupt dabei, Faye? Übelkeiten? Spannungsgefühl in Brust und Bauch? Wassereinlagerungen?«
    »Die Brust spannt, und der Bauch etappenweise. Sonst ist alles okay«, antwortete ich. Sie nickte und drückte nebenbei ihren Pieper aus. »Ich schreibe dir ein Öl auf, mit dem du dich regelmäßig einmassieren solltest. Es hält die Haut elastisch, damit sie nicht so schnell reißt. Vielleicht bringt es was. Schaden kann es jedenfalls nicht.« Sie reichte mir ein paar Papiertücher, damit ich das Gel entfernen konnte. Eilig kritzelte sie etwas auf einen Notizzettel, gab diesen Darian und erhob sich. »In zwei Wochen möchte ich dich hier wieder sehen, Faye. Dann machen wir ein CTG und überprüfen die Herztöne. Ihr seid in zwei Wochen doch noch hier?«
    Ein kurzer Blickwechsel, dann nickten Darian und ich zeitgleich.
    »Dann entschuldigt mich bitte. Ich muss.« Ihr Blick fiel auf ihren Pieper, und sie eilte zur Tür. »Wir sehen uns.«
    »Sie hat die Geschehnisse der letzten Tage offensichtlich sehr gut verdaut«, überlegte ich laut, als Darian mir auf

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