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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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sichtlich amüsiert, nahm das blutige Getränk von der Stufe und saugte es in einem Zug leer. Dann stellte er das Glas zurück. »Ich kann es ihr nicht einmal verdenken.«
    »Es ist nicht einfach. Zumal sie ihren Mann vermisst«, gab ich zurück und zuckte leicht zusammen. Apropos vermissen. Sollte Darian zurück sein, würde er sicherlich ähnlich fühlen. Ich zog meine Federn aus der Hosentasche und betrachtete sie einen Augenblick.
    »Es ist gut, dass sie dir weiterhin solche Dienste leisten«, meinte Thalion, und ich nickte. »Ja. Ohne sie hätten wir manches nicht verhindern können.« Dann sah ich ihn an. »Woher hast du sie, Thalion?«
    Diesmal legte er nur lächelnd einen Finger an seine Lippen und sagte: »Es gibt Dinge, deren Magie nicht erkundet werden sollte, Faye. Sie sind da, und sie leisten dir gute Dienste. Mehr zu wissen ist unnötig.«
    »Und die Rosen?«, hakte ich nach und hoffte, nicht wieder auf dieselbe Mauer des Schweigens zu stoßen.
    »Sie stammen aus diesem Garten, und sie wurden gepflückt, um dich zu schützen. Mehr werde ich dir dazu auch nicht sagen.«
    So schnell wollte ich doch nicht locker lassen. »Hast du sie gepflückt?«
    Abermals schüttelte er den Kopf. »Dein Mann wird dich vermissen, wenn du zu lange fernbleibst. Grüß ihn von mir. Und Faye, wenn du das nächste Mal einen meiner Art aufsuchst, zieh dir vorher Kleidung an, die nicht nach frischem Blut riecht. Manch einer wird weniger Hemmungen haben als ich.«
    Oh, danke für den Hinweis, daran hatte ich nicht gedacht. Aber ich empfand Thalion auch nicht als Bedrohung. Der Rausschmiss war zumindest recht freundlich formuliert.
    Der Kuss auf die Wange erwischte den alten Vampir unvorbereitet und entlockte mir persönlich ein beschwingtes Gefühl. Es gelang nur selten, ihn zu überraschen. Sodann machte ich mich auf den Rückweg.

- Kapitel Zweiundvierzig -
    W o bist du gewesen? Ich habe dich schon überall gesucht.«
    Ich rappelte mich auf und schickte mich an, an Darian vorbeizugehen. »Bei Thalion. Er lässt dir übrigens Grüße ausrichten.«
    Seine Hand schoss vor und umfasste meinen Oberarm. »Du warst wo?«
    Ich hielt die Federn zwischen uns hoch, und ich sah ihn über sie hinweg ruhig an. »Hättest du jemals gedacht, dass diese kleinen Dinger eine solche Reichweite haben? Ich war sehr überrascht.«
    »Verarsch mich nicht, Faye!«
    »Und du, brüll mich nicht an, Darian! Du hast mit diesen Heimlichkeiten angefangen, schon vergessen?« Ich riss mich los und funkelte ihn zornig an. »Du hast mir vieles verheimlicht, was auch mich und vor allem die Zukunft unseres Kindes betrifft. Was soll ich anderes tun, als mir Informationen dort zu holen, wo ich welche bekomme?«
    »Ich wollte dich schützen, Weib! Du hast gesehen, wohin es führt, wenn ich deinen Wünschen nachgebe.«
    Er spielte auf die Sache von heute Abend an. Schick. Aber der Ball sollte ins Aus gehen.
    Ich trat direkt vor ihn, sah ihm fest in die Augen und zischte: »Wenn du vorher den Mund aufgemacht hättest, wäre das nicht geschehen. Dann hätte ich gewusst, was auf mich zukommt und mit wem wir uns anlegen. Dann hätte ich gewusst, dass dieser Ahjarvir dein Erzeuger ist.«
    Getroffen prallte Darian zurück, sah mich einen Augenblick schok-kiert an, ehe er sich umwandte und mit energischen Schritten den Raum verließ. Diesmal jedoch ließ ich ihn nicht entwischen. Mit den Federn in der Hand konzentrierte ich mich und landete Sekunden später vor ihm auf der Treppe.
    »Du rennst nicht wieder weg, Mr. Knight!«
    Nein, dafür sprang er mit einem Satz über mich hinweg und eilte weiter. Die Tür fiel hinter ihm zu, ich seufzte. Und stand ihm sogleich erneut im Weg. Er umrundete mich, seine Silhouette flak-kerte und verschwand direkt vor meinen Augen. Mir entwich ein Zornesschrei und ich stampfte wütend auf den Boden. Dann sah ich mich intensiv um und stand Sekunden später mitten auf der Straße. Ein unsichtbarer Körper rannte in mich hinein.
    »Verdammt, Faye!«
    »Egal, wo du hingehst, egal, wie sehr du dich versteckst, ich finde dich«, grollte ich ins Nichts. Da tauchte er vor mir auf und sah mich grimmig an. »Du gibst nie auf, was?«
    »In guten wie in schlechten Zeiten«, konterte ich. »Und momentan sieht es nicht gut aus. Rede mit mir, Darian. Hör auf, ständig alles allein machen zu wollen. Ich trage zwar unser Kind unter dem Herzen, aber verdammt noch mal, mach mich dadurch nicht zu einer Marionette, die ahnungslos von einer Situation in die

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