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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Hände der beiden Männer, zumal die Tattoos identisch schienen. Die Hände der Frau wiesen keine Bilder auf. Plötzlich hob sie ihre Hand und fuhr damit durch die Luft. Flugs wich ich zurück, falls sie mich unterbewusst bemerkt hatte.
    Vorsichtiger geworden, sah ich mich weiter um. Von Letavian fand ich keine Spur. Inzwischen fragte ich mich ernsthaft, warum die Federn mir diese Gegend zeigten, die mich an Darians Ausflug in die ländlichen Gefilde erinnerten. Letavian bevorzugte normalerweise die Großstadt mit all ihren Schlupfwinkeln. Was wollte er in einer solch abgelegenen Gegend? Ich wagte zu bezweifeln, dass diese Menschen seine bevorzugte Gesellschaft darstellten und er ihnen einen Freundschaftsbesuch abstatten wollte. Möglicherweise galten sie ihm als Nahrungszielgruppe, weg vom städtischen Mief, hin zu biologisch reineren Produkten. Kein erquicklicher Gedanke. Ob ich sie warnen sollte?
    Dazu müsste ich jedoch persönlich erscheinen, mich sehen lassen. Tief in mir riet etwas energisch davon ab.
    Du tust gut daran zu warten, vernahm ich die Stimme meines Mannes in meinem Kopf. Auch wenn du ihn nicht siehst, bedeutet das nicht, dass er nicht da ist.
    Kannst du ihn fühlen?
    Ja, eine dünne Spur von ihm. Er ist in der Nähe. Ich spürte Darians Hände mit festem Druck auf meinen Schultern. Etwas überlagert seine Anwesenheit.
    Was ist bei ihm?
    Für einen Moment verweigerte er die Antwort, und ich fühlte den Widerstreit in ihm. Dann, zögerlich: Meine Vergangenheit.
    Die Verbindung riss abrupt, als ich mich zu ihm umdrehte. »Dein Vater?«
    Die Augen meines Mannes blitzen grimmig auf. »Der, der mich erschuf, ist nicht mein Vater, Faye!«
    Unter der Schärfe seiner Worte zuckte ich zusammen. Er merkte es, lächelte entschuldigend und küsste mich wortlos. Dann blickte er mich ruhig an. »Möchtest du deine Beobachtung erneut aufnehmen, oder hast du genug gesehen?«
    »Wie steht es mit dir?«, stellte ich die Gegenfrage und signalisierte, dass ich mein Vorgehen von seiner Antwort abhängig machte.
    »Gesehen habe ich wenig, gefühlt habe ich mehr als genug, aber gehört und verstanden habe ich nichts. Noch nicht.«
    »Schlägst du einen weiteren Versuch vor?«
    Seine Miene wirkte abwägend. »Ich möchte dich nicht weiter in Gefahr bringen.«
    Nun musste ich doch lachen. »Seit wir zusammen sind, vergeht kein Tag ohne latent vorhandene Gefahr. Ich weiß lieber, womit ich es zu tun habe.«
    Darian erwiderte mein Lachen. »Das ist mein Mädchen.«
    Erstaunt ruckten meine Brauen in die Höhe. »Soll das etwa bedeuten, dass du dich endgültig damit abgefunden hast, mich nicht dauerhaft in Schutzhaft nehmen zu können?«
    Sein Mienenspiel glich meinem. »Es bedeutet, Geliebte, dass ich dich unter meiner Aufsicht das tun lasse, was du ohnehin tun würdest.«
    Amüsement spiegelte sich auf meinem Gesicht wider. »Mit dir als Bodyguard kann ich wunderbar leben. Wollen wir einen Neustart wagen?«
    »Geh voran, Liebes, ich werde dir folgen.«
    Ich konzentrierte mich und sah kurz darauf erneut die Szenerie vor mir. Sie hatte sich kaum verändert, dennoch fühlte ich etwas Unangenehmes lauern. Es erinnerte mich erneut an diese klebrige, graue Masse, die sich zeitgleich mit dem Gewitter vor wenigen Tagen angekündigt hatte, danach aber verschwunden war. Nun fühlte ich es hier, wusste jedoch nicht den Grund. Möglicherweise hing es mit diesen Personen zusammen, die weiterhin um das Feuer herumsaßen und sich wärmten. Inzwischen war ihr Gespräch verstummt, und gebannt starrten sie in unsere Richtung. Hatten sie uns bemerkt?
    Mein Herz setzte aus, als einer der Männer seinen Kumpel mit dem Ellenbogen anstieß und mit dem Kinn in meine Richtung wies.
    »Hm«, erwiderte der andere, vergrub seine Hände in den Jackentaschen und trat mit grimmiger Haltung um die Tonne herum. »Was willst du?«
    »Das Päckchen«, erklang es grollend hinter mir, und erschrocken zuckte ich herum.
    Na klasse, hier sitze ich also in der ersten Reihe.
    Er stand so nah, dass ich mit der Nasenspitze beinahe seinen Brustkorb berührte. Des Weiteren bemerkte ich, dass dieses klebrige ekelhafte Gefühl direkt von ihm ausging und mir Übel verursachte. Doch schien er meine Anwesenheit in keiner Weise zu registrieren, denn er sah mit stechendem Blick über mich hinweg. Vorsichtig wich ich zurück und wagte dabei keinen Laut, nicht einmal einen Atemzug. Das war der Vampir, der Darian zu dem gemacht hatte, was er heute war?
    Ahjarvir war ein Bild von

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