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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Ich glaube sogar, dass Majas Einwand ausschlaggebend gewesen war. Himmel, wie er sie angesehen hatte. Er war tatsächlich bis über beide Ohren in diese Ärztin verknallt, und ich konnte nur hoffen, dass sie weiter zu ihm stand, wenn sie um sein Geheimnis wusste – und dass sie keine Hundehaarallergie hatte.
    Nachdem auch Kimberly von der eigentlichen Bedeutung des Hauses nebenan Wind bekommen hatte, verlangte es nach einer allgemeinen Führung. So musste ich Darian vom Telefon weglotsen, an dem er gerade sehr eindrucksvoll den südafrikanischen Vertreter einer Minengesellschaft zusammenfaltete. Bei meinem Eintreten verschob er die verbale Hinrichtung auf später und widmete sich ganz meinem Anliegen.
    Eine unglaubliche Wärme breitete sich in mir aus, weil er ganz offen meine privaten Belange über die seines beruflichen Tätigkeitsfeldes stellte. Dessen durften sich die wenigsten Frauen, explizit Ehefrauen, rühmen. Ich hörte innerlich schon die Stimme meiner Mutter nachklingen: Na hoffentlich hält das an. Hurtig wischte ich sie fort, trat lächelnd auf Darian zu und entführte ihn in die Küche, wo meine Familie mit Taschenlampen bewaffnet bereits auf uns wartete.
    Kurz darauf wedelte Dad mit dem Schlüssel, und meine Familie stürmte über die Straße auf das Gebäude zu, während Darian und ich ihnen unter einem Regenschirm gemächlich Hand in Hand nachschlenderten. Als wir ankamen, hatten sie das Haus schon erobert. Kimberly plante bereits den Innenausbau und war gedanklich am Tapezieren, während Alistair und Dad die Wände abklopften und die Bausubstanz überprüften. Ernestine konnte sich alles schon ganz genau vorstellen, und Maja erkundigte sich charmant lächelnd, wo sich zukünftig das Schlafzimmer befinden würde. So leuchteten drei starke Stablampen von unten nach oben durchs Gebäude und aufgeregtes Stimmengewirr hallte durch die leeren Räume.
    Ich war erstaunt, wie schnell die Möbelpacker das untere Apartment ausgeräumt und besenrein verlassen hatten. Bis auf die Farbe und vereinzelte Spritzer an den Wänden zeugte nichts mehr von dem, was hier vor einiger Zeit geschehen war. Dennoch kamen die Erinnerungen daran erneut in mir hoch, und ich sah zu, dass ich aus dem Apartment herauskam. Ich wollte es erst wieder betreten, wenn es komplett renoviert und auch die letzten Spuren beseitigt worden waren.
    Alistairs Rührung angesichts der Pläne für den oberen Bereich war offensichtlich. Als er einen Blick auf die Kopie der Umbaupläne warf, die Darian bei sich hatte und auf dem staubigen Boden ausbreitete, schimmerte es verräterisch feucht in seinen Augen. Er sah mich wortlos an, doch sein mühsam verborgenes Lächeln sagte alles.
    Darian rettete die Situation mit einem leichten Klaps zwischen die Schulterblätter meines Bruders.
    Als wir nach gefühlten Stunden das Gebäude wieder verließen und die Köpfe wegen gemachter Pläne und Vorschläge regelrecht zu rauchen schienen, nahm Dad mich heimlich beiseite.
    »Meinst du, du könntest für Ernestine und mich einen Raum abzweigen?«
    Ich sah ihn erstaunt an. »Möchtest du Schottland den Rücken kehren?«
    »Na ja, nicht ganz. Aber vielleicht pendeln. Ein halbes Jahr hier, ein halbes Jahr in England.«
    Verständnisvoll nickte ich. Er hatte seinen Sohn nach so vielen Jahren endlich zurückbekommen und wollte ihn nicht wieder verlieren. Gegen persönliche Präsenz waren schnöde E-Mails nun einmal nur ein unbefriedigender Ersatz. »Sicher. Wir hatten ohnehin vor, im unteren Bereich zwei Apartments auszubauen. Eins davon könnt ihr nutzen und es für euch einrichten, wie ihr möchtet.«
    Er schmunzelte. »Und was ist mit euch, wenn ihr hier seid? Soweit ich verstanden habe, möchtest du für Kimberly den anderen Bereich unten ausbauen.«
    »Notfalls kaufe ich ein weiteres Haus«, schaltete Darian sich sichtlich vergnügt ein und legte seinen Arm um mich. »Warum bist du erstaunt, Liebes? Wenn es dir Freude bereitet, deine Familie gut unterzubringen, dann ist die Freude auch auf meiner Seite.«
    »Falsch, Schwager.« Ein kraftvoller Schlag auf die Schulter schickte ihn kurzfristig in die Knie. »Du hast eingeheiratet. Somit bist du ein Teil dieser Familie geworden. Wir gehören zusammen.«
    Mein Mann stöhnte gespielt entsetzt auf. Ich knuffte ihm vergnügt in die Seite.
    Dad hingegen sah seinen Schwiegersohn triumphierend an: »Du hättest das Kleingedruckte besser lesen sollen.« Er klatschte laut in die Hände. »So! Das sollten wir begießen. Wo

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