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Blut - Skeleton Crew

Blut - Skeleton Crew

Titel: Blut - Skeleton Crew Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Barsch der Welt am Haken, der sich wehrte wie der Teufel …
    Randy schrie. Er schrie. Und dann schrie er zur Abwechslung noch ein bisschen mehr.
    Eine halbe Stunde später, als das hektische Strampeln und Spritzen schon längst vorbei war, beantworteten die Eistaucher den Schrei.
     
    Die Nacht dauerte ewig.
     
    Der Himmel wurde gegen Viertel vor fünf im Osten hell, und Randy spürte, wie sich seine Stimmung langsam besserte. Aber es war nur vorübergehend, so falsch wie die Dämmerung. Er stand auf den Brettern, hatte die Augen halb geschlossen und das Kinn auf der Brust. Er hatte bis vor einer Stunde auf den Brettern gesessen und war plötzlich  – ohne zu wissen, dass er geschlafen hatte, das war das Erschreckende – von diesem unaussprechlichen Segeltuchlaut geweckt worden. Er sprang, Sekundenbruchteile bevor die Schwärze gierig zwischen den Fugen nach ihm greifen wollte, auf die Füße. Sein Atem ging pfeifend; er biss sich auf die Lippe, bis sie blutete.
    Eingeschlafen, du bist eingeschlafen, du Arschloch!
    Eine halbe Stunde später war das Ding wieder von unten hervorgequollen, aber er hatte sich nicht mehr gesetzt.
    Er hatte Angst davor, sich zu setzen, Angst davor, dass seine innere Stimme ihn diesmal nicht rechtzeitig wecken würde.
    Seine Füße standen immer noch fest auf den Brettern, als ein helleres Licht, diesmal die richtige Dämmerung, den Osten erhellte, und die ersten Morgenvögel anfingen zu singen.
    Die Sonne ging auf, und um sechs war der Tag so hell, dass er ans Ufer sehen konnte. Dekes hellgelber Camaro stand genau dort, wo Deke ihn geparkt hatte, Schnauze am Lattenzaun.
    Ein buntes Durcheinander von Blusen und Sweatshirts und vier Jeans waren am Strand zu winzigen Formen angeordnet. Der Anblick erfüllte ihn mit neuem Entsetzen, obwohl er geglaubt hatte, seine Fähigkeit, Entsetzen zu empfinden, müsste jetzt erschöpft sein. Er konnte seine Jeans sehen, ein Bein war verkehrt herum gekrempelt, die Tasche war zu sehen. Seine Jeans sahen dort am Strand so sicher aus; sie warteten nur darauf, dass er kam und das verdrehte Bein wieder richtig herum drehte und dabei die Tasche zuhielt, damit das Kleingeld nicht herausfiel. Er konnte fast spüren, wie sie raschelnd an seinen Beinen hinaufglitten, konnte spüren, wie er den Messingknopf über dem Hosenschlitz zuknöpfte …
    (liebst du ja ich liebe)
    Er sah nach links, und da war es, schwarz, rund wie ein Mühlstein, und trieb gemächlich. Farben kreisten darauf, und er sah hastig weg.
    »Geh heim«, krächzte er. »Geh heim oder geh nach Kalifornien und such dir einen Roger Corman-Film, in dem du als Hauptdarsteller mitmachen kannst.«
    Irgendwo weit entfernt brummte ein Flugzeug, und er verfiel in einen Tagtraum: Wir wurden als vermisst gemeldet, alle vier. Die Suche beginnt in Horlicks. Ein Farmer kann sich erinnern, dass ein gelber Camaro an ihm vorbeigebraust ist »like a bat out of hell – wie eine Fledermaus aus der Hölle«. Die Suche konzentriert sich auf das Gebiet um den Cascade Lake. Privatpiloten melden sich freiwillig zu einer kurzen Suche aus der Luft, und einer, der in seiner Beechcraft Twin Bonanza über den See saust, sieht einen nackten Jungen auf dem Floß, einen Jungen, einen Überlebenden, einen  …
    Er kam, kurz bevor er vornübergekippt wäre, zu sich, schlug sich wieder mit der Faust auf die Nase und schrie vor Schmerzen.
    Das schwarze Ding schnellte sofort wie ein Pfeil auf das Floß zu und zwängte sich darunter – es konnte möglicherweise hören, spüren … oder irgendwas.
    Randy wartete.
    Dieses Mal dauerte es fünfundvierzig Minuten, bis es wieder herauskam.
    Sein Verstand kreiste langsam in der zunehmenden Helligkeit.
     
    (liebst du ja ich liebe juble den Yankees zu und Katzenwels liebst du Katzenwels ja ich liebe die
    Route 66 vergiss nicht die Corvette George Maharis in der Corvette Martin Milner in der Corvette liebst du die Corvette
    ja ich liebe die Corvette
    ich liebe liebst du
    so heiß die Sonne ist wie ein Brennglas es war in ihrem Haar und an das Licht kann ich mich am besten erinnern das Licht das Sommerlicht
    das Sommerlicht am)
     
    Nachmittag.
    Randy weinte.
    Er weinte, weil jetzt etwas Neues dazugekommen war – jedes Mal, wenn er sich setzen wollte, glitt das Ding unter das Floß. Demnach war es nicht vollkommen dumm; es spürte entweder oder es hatte sich zusammengereimt, dass es ihn erwischen konnte, wenn er sich setzte.
    »Geh weg«, schluchzte Randy dem großen schwarzen

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