Blut soll fließen
Ort, bei uns steht alles bestens.«
»Mr. Hoover will, dass ich ihm Bericht erstatte. Ich halte mich zurück und werde ihm berichten, was er hören will.« »Und das wäre?«
Dwight zündete sich eine Zigarette an. »Dass Nixon genauso von den schwarzen Militanten besessen ist wie er. Dass er die von Archie Bell and the Drells ausgehende Bedrohung der Nationalen Sicherheit erkennt.«
Ein Säufer schwankte an ihrem Tisch vorbei. Wayne rückte den Stuhl näher ran.
»Der Messerkampf. Hast du eine Rückmeldung von deinem Informanten?«
Dwight zuckte mit den Schultern. »Sie sagte, die BTA-Brüder hätten jetzt einen weit größeren Hass auf die MMLF-Brüder. Unseren Burschen Marsh in der Mitte hat sie nicht erwähnt.«
»Clarkson kenne ich, aber Jackson bin ich kaum begegnet. Er ist Haitianer, oder?«
»Richtig. Er hat kein Vorstrafenregister, soll aber ein Tonton-Macoute-Bulle in Haiti gewesen sein. Emigriert, den Namen geändert und zum schwarz-militanten Arschloch geworden. Warum fragst du? Er ist weniger schlimm wie die meisten anderen Brüder. «
Wayne zuckte mit den Schultern. »Zufall. Müßige Neugier.«
Dwight ließ die Knöchel knacken. »>Müßig<, von wegen. Unser Müßiggänger heißt Marsh. Reiß den nur tüchtig an der Leine. Sag ihm, er soll sich der BTA oder MMLF anschließen und ein bisschen Dreck über die entsprechenden Gruppen ausspucken, damit das alte Mädchen sich die Höschen befeuchten kann.«
Wayne lächelte. »Ich werd's ihm ausrichten.«
»Und wo er schon dabei ist, soll er ein bisschen Heroin in Umlauf bringen.«
Wayne umklammerte sein Wasserglas. Die Ränder brachen beinahe weg. »Steig von deinem hohen Ross runter, Junge«, sagte Dwight. »Tu nicht so, als ob du's nicht gekocht, geschmuggelt und den Schwarzen höchstpersönlich angedreht hättest.«
Er brauchte Luft. Er ging im Regensturm auf dem Strip spazieren.
Dwight hatte ihm den Scheiß aufgehalst. Dwight wusste, wie man ihn zum Arbeiten bringen und ruhigstellen konnte.
Es war kalt. Der Regen war mit feinem Eis vermischt. Die Hotelreklamen bekamen Kurzschlüsse, und einige Buchstaben fielen aus.
Die Jungs schlauchten ihn. Die Auskäuf e mit der Teamster-Pen sionskasse verschlangen seine Zeit. Er hatte seit Neujahr vierunddreißig Pleite-Geschäfte erworben. Die Geldwaschmaschine in L. A. war einsatzbereit. Mit d er People's Bank als Hauptgeld-W asch-Institut. Tiger-Taksi und die zwielichtigen Klubs wuschen örtliche Gelder. Mesplede und Mistkerlchen waren in der DOM. Von Hughes Air eingeflogen.
Mit Drac ging es ebenso steil bergab wie mit dem schwulen Edgar. Wayne traf ihn in privaten Krankenhauszimmern und nahm ihm die Angst vor der Bombe. Drac wollte die Vermehrung der Schwarzen stoppen. Seine Lösung: Radioaktive Abfälle in den Grünkohl der Soul-Food-Restaurants mischen. Drac bekam zwei Bluttransfusionen täglich. Drac hatte seit Neujahr acht Goldminen, zwei Silberminen und einen Golfplatz gekauft. Seine Anwälte legten Beschwerden gegen den Staat Nevada ein. Drac wollte ein absolutes Testverbot für Atomversuche durchsetzen. Farlan Brown zufolge beliefen sich die Rechtsanwaltskosten auf fünfzig Riesen pro Monat. Farlan fragte wegen Mistkerlchen nach - sucht er immer noch nach der räuberischen Schnalle? Wahrscheinlich, sagte Wayne. Wenn Mistkerlchen nicht weiß, was mit sich anfangen, pflegt er Frauen nachzusteigen.
Der Regen verwandelte sich in Hagel. Wayne brachte sich im Top O'the Strip in Sicherheit. Art und Dottie Todd sangen zum zwölftausendsten Mal »Chanson d'Amour«. Die Bar drehte sich im Kreis und bot den Feiernden ein 360-Grad-Panorama. Das Eis kam dicht herunter.
Sonny Liston verschmierte Reklamebilder von Muhammad Ali. Er setzte sie für zehn Eier das Stück ab. Weiße Verlierer kauften sie und hängten sie in ihren Absteigen auf. Sonny schrieb »Wehrdienst-Drückeberger« darauf und versah Ali mit Teufelshörnern. Drac hatte ein halbes Dutzend. Farlan Brown schickte dem Präsidenten ein Liston-Spezial: Ali, LBJ's Schwanz lutschend.
Wayne winkte. Sonny ließ die Verlierer stehen und kam rüber. Ein Kellner brachte Wayne eine Cola und Sonny einen Scotch auf Eis. Sie schwatzten von den guten alten Tagen.
Sonny war ein alter Tiger-Taksi-Hase. Wayne ließ ihn wissen, dass die Firma jetzt nach Southside L. A. umgezogen war. Sonny wollte sich auf die Socken machen und den Brüdern zur Hand gehen. Wayne wusste das zu schätzen. Sonny sagte, er habe ein Gerücht gehört - du und diese schwarze
Weitere Kostenlose Bücher