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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Alpaka-Pullover mit dem Präsidenten-Siegel an. Rotarier-Klub trifft Rat Pack.
    Bebe zündete sich eine Zigarette an. »Mit der DOM bin ich seit Ewigkeiten im Geschäft. In den Vierziger Jahren habe ich da ein paar Zuckerrohrfelder gehabt. Jetzt sitzt dort eine Exilanten-Gruppe, denen ich gelegentlich ein bisschen Kleingeld zustecke. Die haben ihre Operationsbasis dahin verlegt.«
    Nixon hustete. Bebe drückte die Zigarette aus und fächelte die Luft. Es schneite. Vor dem Fenster blickte man auf eine Säulenhalle und eine weite Rasenfläche.
    »Meine Burschen haben Heroin vertrieben«, sagte Bebe. »Investitionen mit schneller Rendite. Wer gegen den Kommunismus antreten will, muss ernsthaft zur Sache gehen.«
    Nixon rührte in seinem Drink. »Sagen, was Sache ist. Seit Gott die Drittwelt erschaffen hat, haben die noch jeden Putsch mit Heroin finanziert. Richtig, Mr. Holly?« »Richtig, Mr. President.«
    »Farlan Brown sagte, Sie hätten in Yale studiert. Wie kommt es, dass Sie der Kerl mit der Polizeimarke wurden und ich der mit den vielen Problemen am und dem gottverdammten dämlichen Pullover um den Hals?«
    Dwight lächelte. »Die Launen des Schicksals, Sir.«
    »>Launen<, Scheißdreck. Der irische Schwanzlutscher Jack Kennedy hat mir 1960 die Wahl geklaut. Das ist eine >Schicksals-laune<. Und jetzt bin ich der, der am gottverdammt besten lacht.«
    Bebe aß seine Kirsche. »Ich mag Dwight, Mr. President. Sie sollten ihn zum Generalstaatsanwalt ernennen.«
    Nixon kicherte. »Dafür weiß Hoover zu viel über mich. Der ließe niemals zu, dass ein Mann fürs Grobe wie Dwight das Sagen kriegt.«
    »Sind Sie ein Mann fürs Grobe, Dwight?«, fragte Bebe. »Jawohl, Sir, das bin ich.«
    Nixon zupfte an einem Nagelhäutchen. »Wo hat Hoover seine Geheimakten verstaut? Ein Adjutant behauptete, er bewahre sie in einem Gewölbe im Willard auf.«
    »Im Keller seines Hauses, Mr. President. Vor Feuchtigkeit und Feuer geschützt.«
    Bebe schnaubte. »Er besitzt keinerlei Informationen über den Präsidenten, die dieser nicht von sich aus der Öffentlichkeit erzählt hätte.«
    Nixon rollte mit den Augen. Bebe stammelte. Dwight betrachtete sein Glas. Der gleiche beschissene Vogel.
    »Die DOM ist ein Dreckloch«, sagte Bebe. »Ihre Investoren müssen das Erscheinungsbild des Landes aufmöbeln, wenn sie Investoren dahinlocken wollen. Ich habe gerade meine Exilanten-Gruppe besucht und mich ein bisschen umgesehen. Balaguer steht fest hinter den USA, aber bei der dortigen CIA arbeiten lauter Luschen und Schürzenjäger. Ein Marine-Oberst a. D. namens Smith erledigt den Großteil der Drecksarbeit für Balaguer.«
    »Verantwortlichkeit«, sagte Nixon. »Man nimmt sich einen Strohmann. Und wenn's hart auf hart kommt, ist man fein raus.
    Ich? Ich war beim Red-Sox-S piel oder habe meine Alte gepim pert.«
    Dwight lachte. Bebe spielte mit dem Smaragdring, den er über seinem Ehering trug.
    »Meine Gruppe hat zwei neue Mitstreiter. Einen französischen Söldner und seinen jungen Kumpel. Die jederzeit Kopf und Kragen riskieren, um Fidel zu stürzen.«
    Nixon gähnte. »Castro hat Standvermögen. Der amerikanische Wähler hat Kuba gründlich satt. Sollen die Exilanten ihre Freude haben, solange mich das keine Wählerstimmen kostet.«
    Bebe gab sich verletzt. Liebling, wie konntest du? Dwight sah weg.
    »Dwight«, sagte Nixon, »reden wir Tacheles.« »Ich bin ganz Ohr, Sir.«
    »Eine Beschreibung von Hoovers Geisteszustand. Gehen Sie davon aus, dass ich ein Insider mit einigen Vorkenntnissen bin und dass nichts, was hier geäußert wird, diesen Raum verlässt, und Offenheit Ihnen langfristig am meisten nützt. Sagen Sie, was Sache ist.«
    Dwight ließ seine Manschetten aus dem Ärmel rutschen. »Er ist in äußerst schlechter körperlicher und geistiger Verfassung. Er ist besessen von schwarzem Verbrechen, schwarzem Paarungsverhalten, schwarzer politischer Aktivität und schwarzer Hygiene. Sein Urteilsvermögen erscheint in jeder Hinsicht fragwürdig. Er ist offensichtlich gestört. Er verliert rapide an Ansehen in Strafverfolgungskreisen. Er neigt zu peinlichen Ausrutschern. Er leistet sich immer wieder unbeherrschte und politisch ungeschickte Äußerungen. Er ist extrem aggressiv. Er hält sich nur mit Willenskraft, Hass und täglichen Amphetamin-Injektionen in den Hintern aufrecht. Doch trotz seiner vielen Schwächen bleibt er nach wie vor klarsichtig und muss als tödlicher Gegner und entsprechend als bedeutender und unerlässlicher Freund

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