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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Schlafzimmer bewegte sich und blieb warm.
    »Ich habe einen Nachrichtenspot über Dr. Hiltz gesehen. Du hast mir gesagt, dass du ihn kennst.«
    Dwight nickte. »Das FBI hat die Untersuchung an sich gezogen.«
    »Wieso?«
    »Er war ein bezahlter Informant.« »Wie ich?«
    »Weniger wirksam, labiler und unzuverlässiger, politisch nicht annähernd so geschickt.«
    Karen lächelte. »Das gehört zum Nettesten, das du mir je gesagt hast.«
    »Dann musst du mich lieben.« »Nun, ich werd's mir überlegen.«
    Sie fielen übereinander her und fanden sich. Dwight sann dem Geruch nach, dem strengen Lächeln, der grauen Strähne.
    (Minneapolis, 22.09.68)
    HHH - ist '68 da! HHH - ist '68 da! HHH - ist '68 da!
    Die Zwillingsstädte - Minneapolis, St. Paul und Umgebung -waren Hubert-Land. Auf dem Parkplatz von Berglund's Bazaar drängten sich Nordlichter. Vierhundert blonde Landpomeranzen. Ein ansehnliches Publikum für die Mittagszeit.
    Fünfzig Hippies machten Ärger. Clyde Dubers Rekruten. Die ihre Schreckensplakate tanzen ließen. Die man gesehen haben musste: Schlitzaugen in Flammen, Napalm-getränkte Kinder und Giftwolken ausstoßende US-Jets.
    Jubel und Pfiffe: HHH! und Hippie-Hass. Friedenstauben und asiatische Jugendliche mit geflammten Frisuren.
    Crutch und der Franzmann sahen zu. Sie hatten die jugendlichen Protestierer aus Clyde Dubers linker Frontliste rekrutiert. Sie hatten sie mit Marihuana und Zehnernoten bezahlt. Franzmännchen hatte Pizza, Bier und Hasch serviert. Crutch den Künstlerischen Leiter gegeben. Er hatte aus Illustrierten klasse Fa-scho-Bilder ausgeschnitten.
    Die Wahlversammlung plätscherte weiter. Die Rufe wurden lauter: HHH! HHH! HHH!
    Sicherheitskräfte bahnten sich den Weg zur Bühne. Humphrey und ein paar dicke Politiker watschelnd mittendrin. Crutch grunzte. Franzmännchen grinste. Das musste man gesehen haben: Sie hatten Humphreys Frühstückskaffee mit THC versetzt.
    Humphrey stürmte die Stufen hoch und blieb mit einem Fuß an der Plattform hängen. Ein Sicherheitskniich fing ihn auf. Der Vize blieb stehen. Mit verglasten Augen. Mit offenem Schlitz. Seine Unterhosen waren zu sehen. Einige kicherten. Hubert wandte sich an die Menge. Er konnte kaum artikulieren. Er sagte was wie »Meine lieben Mit-Abessinianer«.
    Sie hatten eine Doppel-Suite im St. Paul bezogen. Voll auf Rechnung von Howard Hughes. Mit Zimmerservice rund um die Uhr. Sie verputzten New-York-Steaks, gefüllte Pilze und Pfefferminz-Eiskrem. Der Franzmann servierte Pernod und mit THC versetzte Kekse. Sie wurden regelmäßig high und plauderten über KUBA.
    In der Hinsicht war Mesplede eine gesprungene Schallplatte. Wobei die Platte ständig kreiste.
    LBJ, Nixon, Hubert - kraft- und saftlose Betschwestern. Heroin. Wir verkaufen es, kaufen Waffen, stürzen Fidel. Das hat in Vietnam geklappt. Das Tiger-Kader ist durch Verrat gefallen. Diesmal werden strengere Saiten aufgezogen. Franzmännchen fungierte als Frontmann von Wayne Tedrows Kasino-Planung. Mit Auftrag, ein geeignetes rechtslastiges Land zu finden. Garantiert unweit von Kuba.
    Wir verkaufen H. Wir machen die Kunden auf einer Insel süchtig. Wir verdienen das Geld für Waffen und führen Schnellbootmissionen durch. Wir überfallen die Küste und bringen Rote um.
    »Ich will mitmachen«, sagte Crutch.
    »Das«, sagte Franzmännchen, »garantiere ich dir, mein junger Freund.«
    Crutch wies auf seinen Schlips. »Du wirst auf höhere Zahlen kommen«, sagte Franzmännchen, »sobald wir den Ort für unser Kasino bestimmt haben.«
    Crutch schluckte Pernod. Er konnte kaum mehr geradeaus sehen. Franzmännchen zeigte ihm sein Skalpiermesser. Er hatte einunddreißig Castro-Ärsche skalpiert.
    Reiseunterkunft. Er pflegte die Wände der Hotelzimmer zu schmücken, in denen er zwei Nächte übernachtete. Das Joan-Klein-Bild blieb in der Brieftasche. Er klebte eine große Kuba-Karte an die Wand und schmiss Darts auf militärische Anlagen.
    Crutch warf und verfehlte, warf und traf. Die Wände bekamen Dartlöcher, und der Putz rieselte. Er hatte sich die meisten Dorfnamen und alle Straßen nach Havanna eingeprägt. Merke: sich ein Skalpiermesser besorgen, so eins wie das von Franzmännchen.
    Crutch starrte auf das Joan-Bild. Der Pernod/THC-Kekse-Rausch führte ihn zu neuen Einsichten. Er hatte mit Clyde gesprochen. Clydes Annahme: Der D r.-Fred-Mord hatte mit der Gret chen-Farr-Nummer nichts zu tun. Das FBI hatte die Untersuchung übernommen. Die von Jack Leahy durchgeführt wurde. Jack

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