Blut Und Knochen: Thriller
vermutlich, während er die Knochen beseitigte. Bei der Durchsuchung der Gebäude haben wir Teile von mindestens sieben Leichen gefunden, alle vakuumverpackt und
zwischen dem übrigen Fleisch versteckt. Bei den meisten stehen die Ergebnisse der DNSTests noch aus, aber wir haben schon Teile von Tom und Hazel Stephen und Duncan Inglis identifiziert.« Er deutete auf die kleine Seitentür hinter ihnen. »Die Videoüberwachung in diesem Teil des Betriebs ist ein Witz. Die Kameras waren alle auf die Eingänge gerichtet - wenn man einmal drin war, konnte man gehen, wohin man wollte, ohne dass irgendjemand einen sah. Und wenn es einmal verpackt hier drin liegt, wem soll da schon auffallen, dass es ein paar Stücke zu viel sind?«
Faulds nickte. »Zeigen Sie mir die Knochenmühle.« DieTierkörperverwertungsanlage war vier Tage außer Betrieb gewesen, aber der Geruch durchdrang immer noch alles, überlagert vom chemischen Gestank des Trichlorethens. »Die Frage, die wir uns stellen müssen«, sagte Faulds und blickte zu einer der neu installierten Überwachungskameras an der Wand der Knochenmühle auf, »ist, wie es der Fleischer geschafft hat, in einen Schlachthof mit laufendem Betrieb einzudringen, ohne gesehen zu werden.« Er begann die Stufen zu den Fülltrichtern hinaufzusteigen. »Er ist ein kräftiger Mann. Er stopft die Knochen und Innereien in einen Müllsack - einen aus starkem Plastik, der nicht so schnell reißt -, wirft ihn sich über die Schulter und schleppt ihn hier rauf. Kann mir nicht vorstellen, dass er das am helllichten Tag macht, Sie vielleicht?« Logan folgte ihm bis ganz nach oben. »DES Bain ist den ganzen Ablauf schon durchgegangen.«
»So, tatsächlich?« Faulds lehnte sich auf das Geländer und starrte in den Trichter mit der gezähnten Schraube am Boden hinunter. »Und zu welchem Schluss ist der große Chief Superintendent gelangt?«
»Der Fleischer hat wahrscheinlich Verbindungen zu der Reinigungsfirma, die die Büros putzt.«
»Sehr schlau. Dadurch hat er einen Vorwand, sich mitten in der Nacht auf dem Gelände aufzuhalten, kann mit einem Fahrzeug bis dicht an das Gebäude heranfahren, und niemand wird ihn weiter beachten, wenn er mit Müllsäcken durch die Gegend läuft.«
»Wir haben alle Personen vernommen, die für die Firma arbeiten
- Vollzeit-, Teilzeit-und Aushilfskräfte. Ohne Resultat. Bain hat das Netz auf Freunde und Familien ausgeweitet.«
»Ist wohl den Versuch wert.« Faulds stieß sich vom Geländer ab und begann die Stufen hinunterzusteigen. »Aber es ist kein Putzmann. «
»Woher wissen Sie das?«
Der Chief Constable blieb stehen und drehte sich zu Logan um.
»Ich bin schon seit über zwanzig Jahren hinter dem Fleischer her.« Er lächelte. »Wer kennt ihn besser als ich?«
44
Die Wände pulsierten in der Dunkelheit. Sie konnte sie spüren, und sie machten, dass die Luft nach Wunderkerzen schmeckte. Heather lag auf dem Rücken und hielt sich den Arm vors Gesicht, drückte ihn fest auf ihre Augen, damit sie ihr nicht aus dem Kopf rollten. »Kelley ... mir geht's nicht gut.« Auf der anderen Seite der Wand hatte die Neue wieder zu lärmen angefangen. Sie brüllte und fluchte und verlangte, dass man sie freiließ. Ein paar Stunden lang war sie wohltuend still gewesen und dann hatte sie ihnen von ihrer Schwester erzählt und wie sie die Tür aufgemacht hatten, weil sie dachten, es sei der Pizzabote, und wie dann plötzlich der Fleischer auf der Schwelle gestanden hatte. Und wie dann alles voller Blut gewesen war ... Trotzdem war die vorübergehende Stille sehr angenehm gewesen.
»Kelley?«
»Schsch ... ich bin hier, Heather. Es ist alles okay. Du brauchst nur ein bisschen Schlaf, das ist alles.«
»Ich glaube, mit dem Fleisch war etwas nicht in Ordnung ... «
Schweigen.
»Was?Was war damit nicht in Ordnung?«
»Maureen. Die Neue. Sie hat gesagt, ihre Schwester sei Diabetikerin gewesen. Sie hat sich Medikamente gespritzt ... Ich dachte mir doch, dass es komisch schmeckt ... 0 Gott ... «
Kelley griff durch das Gitter und drückte Heathers Hand. »Sie spritzen sich Insulin. Das kommt im Körper natürlich vor. Ich bezweifle sogar, dass es das Kochen übersteht. Vielleicht hast du dir eine Gehirnerschütterung geholt, als du dir den Kopf angeschlagen hast?«
»Kann sein.«
Das Geschrei legte sich für eine Weile, und Heather seufzte erleichtert. Dann ging es wieder von vorne los. »Dieser verdammte Lärm macht es nur noch schlimmer.«
Sie wartete schon darauf, dass Mister Neu
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