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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Seiten mit Fotos, von denen die meisten das Ermittlungsteam zeigten. Manche waren Presseberichten entnommen, andere dagegen wirkten eher wie Schnappschüsse: Ein uniformierter Beamter stand vor dem Haus der McLaughlins, während verschwommen im Hintergrund ein Spurensicherungs-Team vorbeischlurfte; ein Blick in Jamies Zimmer; der Rechtsmediziner, wie er hinten im Garten heimlich eine rauchte; ein dünner Mann mit dichtem, dunklem Haar, ins Gespräch mit einer stattlichen rothaarigen Frau vertieft; ein klapprig aussehender, altmodischer Streifenwagen mit ... Logan blätterte eine Seite zurück. Laut Bildunterschrift zeigte das Foto »DC David Insch (Grampian) und DS Janis McKay (Strathclyde) im Gespräch
    über den Fall.« »Ach du Scheiße ... « Logan hatte den Inspector noch nie mit Haaren gesehen. Und er sah auch nicht aus wie ein wütender rosa Zeppelin, nein - er lächelte tatsächlich! So etwas bekam man nicht jeden Tag zu sehen.
Logan schlug das Register auf und begann nach weiteren Erwähnungen von Detective Constable Insch zu suchen. Er war gerade in der Küche und machte sich noch eine Tasse Tee, als es an der Tür klingelte. Logan spielte mit dem Gedanken, es einfach zu ignorieren - vermutlich waren es nur irgendwelche Kinder in schwarzen Müllsäcken und billigen Plastikmasken. Halloween war vier Tage her, und die kleinen Bälger liefen immer noch rum und brüllten: »Trick or treat?« Drrrrrrringgggggggg.
Logan stellte die Milch zurück in den Kühlschrank.
Drrrrrrringgggggggg.
Er ging ins Wohnzimmer und spähte verstohlen aus dem Fenster. Ein dunkler Volvo Kombi parkte im Halteverbot auf der anderen Straßenseite. Im orangeroten Schein derWarnblinkanlage war auf der Fahrertür das Logo von BBC Scotland zu erkennen.
    Drrrrrrringgggggggg. »Okay, okay, ich komm ja schon.« Logan trabte die Treppe hinunter und öffnete die Haustür.
Alec stand auf der obersten Stufe. »Tut mir leid, dass ich mich verspätet hab«, sagte er und steckte die Hände in die Hosentaschen. »Können wir los?«
»Wohin?«
Alec sah ihn verdutzt an. »Na, auf ein Bier mit Ex-DCI Brooks, schon vergessen? Sie und ich; Oldmeldrum? Das Treffen von Insch und Brooks? Erinnern Sie sich jetzt?«
»Ach du ... Sie wollen da immer noch hin, nach allem, was-« »Ich bin Profi - die Doku hat Priorität.« Er musterte Logan
stirrnrunzelnd. »Sagen Sie bloß, Sie wollen kneifen?«
»Na ja-«
»Das können Sie nicht! Sie haben es versprochen!«
»Hab ich nicht. Und falls Sie es noch nicht bemerkt haben, ich habe heute eine Faust ins Gesicht gekriegt.«
»Und ich bin in die Jauche geschubst worden. Zwei Mal!«
»Dafür kann ich nichts-«
»Von wegen - das zweite Mal waren Sie's selbst!«
»Ich hab Ihnen bloß den Arsch gerettet.«
Der Kameramann zog die Stirn in Falten - offenbar überlegte er sich, wie er das kontern sollte. »So? Tja ... und ich hab für Sie gelogen.«
»Nein, Sie haben für Insch gelogen.«
»Mist ... « Er mühte sich, ein gewinnendes Lächeln aufzusetzen. »Ich verspreche Ihnen, ich werde verhindern, dass Sie zum Vollidioten gemacht werden, wenn wir den Off-Kommentar für die Serie aufnehmen.«
Betroffenes Schweigen war die Reaktion. »Was?«
»Wenn man den Kommentar macht, will man die Leute normalerweise so darstellen, dass ... na ja ... Sie wissen ja, was passieren kann, wenn man anfängt, an so einem Film rumzuschneiden. Erstaunlich, wie man da die Dinge in ihr genaues Gegenteil verkehren kann.«
»Soll das ein Erpressungsversuch sein?«
Alec grinste. »Nötigung vielleicht. Allenfalls ... Also, darf ich bitten?«
Logan schloss die Augen, fluchte und ging hinein, um seine Jacke zu holen.

16
    Ken Wiseman war kein glücklicher Mensch. Schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr. Es war nicht seine Schuld: Das Leben hatte es nun einmal darauf angelegt, ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine reinzuwürgen. Gutes passierte immer nur anderen Leuten, nur ihm passierte nie irgendetwas Gutes. Denn das Leben war ein Miststück, und es hasste ihn. An manchen Tagen blieb ihm einfach nichts anderes übrig, als ihm auch eine reinzuwürgen.
Eine Zeitlang war es ganz erträglich gewesen. Ruhig. Alles wieder normal ... und dann war alles wieder den Bach runtergegangen. Genau wie letztes Mal. Einen Menschen auseinandernehmen ... die Fleischstücke ... der Strudel, der ihn in die Dunkelheit zog. Er packte den Griff der Sporttasche fester. Sie war viel schwerer, als sie aussah. Diese Messer und Sägen hatten es wirklich in sich. So

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