Blut Und Knochen: Thriller
ich DNSTests von sämtlichen vermissten Personen machen? Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele das in der Grampian-Region jedes Jahr sind? Tausende, sag ich Ihnen!«
Logan ließ sie noch eine Weile schimpfen, während er sich den Rest der Nachrichten anhörte. Dann verkündete der Sprecher, dass es jetzt Zeit für Pick of the Pops sei. »Ist es nicht, du Arschloch!«, knurrte die Kriminaltechnikerin. Sie fegte das Radio vom Bedampfungsschrank, steckte es in den Gefrierschrank und knallte die Tür zu, als das Ding gerade die ersten Töne der Erkennungsmelodie dudelte. »Elaine Paige ist schon schlimm genug, aber Dale Winton tu ich mir nun wirklich nicht an!« »Wie wird er damit fertig?« Faulds stellte Logan einen Becher Milchkaffee hin. In der Kantine war wenig los - nur sie beide und der alte Mann hinter der Theke. »Nicht so toll. Sein Haus wurde verwüstet, sein Hund musste eingeschläfert werden, er hat zwei traumatisierte Kinder, seine Frau liegt mit einem Nervenzusammenbruch im Krankenhaus, und seine jüngste Tochter ist tot ... « Logan starrte in die Tiefen seines Kaffeebechers. »Normalerweise regt er sich nur furchtbar auf über alles Mögliche; ich wüsste nicht, dass ich ihn je depressiv erlebt hätte.«
»Übrigens, es hat eine Panne bei der Aufzeichnung dieser Vernehmung gegeben. Offenbar wurde der gesamte ... hm, >Vorfall< ... versehentlich überspielt. Bild und Tonaufzeichnung.«
Logan nickte. Also würde es wenigstens keine Beweise dafür geben, dass Insch einen Gefangenen in Polizeigewahrsam tätlich anzugreifen versucht hatte. »Danke.«
»Wir kommen sowieso nicht vom Fleck mit dieser verdammten Vernehmung. Wiseman weigert sich sogar, die Sachen zu gestehen, bei denen wir ihn auf frischer Tat ertappt haben - es ist, als ob man mit einer Wand redet.« Faulds schüttete sich zwei Tütchen Zucker in seinen Milchkaffee. »Ich werde den Psychologen bitten, mit ihm zu reden. Mal sehen, ob der den Mörtel ein bisschen lockern kann
... « »Im Fernsehen funktioniert das immer.«
»Ich hätte wirklich gern ein Geständnis gehabt, ehe ich wieder nach Hause muss, aber das kann ich jetzt wohl vergessen.« Er trank einen Schluck von seinem Kaffee und kippte dann noch ein Tütchen Zucker hinein. »Ich muss heute Abend zurück nach Birmingham. Das ist das Schicksal aller Polizeipräsidenten - die Leute bilden sich alle ein, sie kämen auch all eine zurecht, aber kaum bin ich mal länger als eine Woche weg, bricht die totale Anarchie aus.«
»Kommen Sie zum Prozess noch mal her?«
»Wahrscheinlich. Hier und da mal ein paarTage sind kein Problem. Kommt drauf an, was gerade ansteht. Aber bei der Urteilsverkündung bin ich auf jeden Fall dabei. Komme, was da wolle das lasse ich mir nicht entgehen, wie dieses Stück Scheiße für den Rest seiner Tage hinter Gitter geschickt wird.« »So, Achtung, jetzt kommt die beste Stelle ... « Rennie zielte mit der Fernbedienung auf den kleinen Fernseher im CID-Büro und stellte den Ton lauter, als Logan hereinkam. Ein kleines Grüppchen Polizisten in Zivil hockte vor dem Apparat und hörte sich an, wie Chief Constable Faulds' panikerfüllte Stimme aus den Lautsprechern tönte: »TRAKTOR! TRAKTOR! TRAKTOR!« Das Bild wackelte, als der Wagen stark abbremste und mit kreischenden Reifen wieder hinter dem kanariengelben Bagger einscherte. »Haben Sie denn alle nichts zu tun?« Rennie grinste ihn an. »Soll nur eine kleine Übung im Teambuilding sein. Beeindruckender Fahrstil übrigens. Die Stelle, wo du versuchst, durch die Hecke zu fahren, hat mir besonders gut gefallen.«
»Wo haben Sie denn fahren gelernt, Mann?« Alles lachte. Aber Logan war absolut nicht zum Lachen zumute. »Du weißt schon, dass ein kleines Mädchen dabei gestorben ist? InschsTochter. Die, für die wir heute Morgen die Trauerfeier hatten, kapiert?!« Das Gelächter verstummte.
»Sie liegt da im Kofferraum, gefesselt und geknebelt, auf dem Weg zu irgendeinem Pädophilen, an den sie verkauft werden soll. Findest du das etwa immer noch komisch?« Logan riss Rennie die 23 Fernbedienung aus der Hand und drückte die Auswurftaste. Plötzlich schien allen einzufallen, dass sie noch etwas furchtbar Wichtiges zu erledigen hatten. Und zwar woanders. Nur Rennie blieb und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Tut mir leid, Chef. Ich wollte nicht ... du weißt schon.« Er deutete auf den Fernseher. »Alec hat das zusammengestellt. Ist so 'neArt >Pleiten, Pech und Pannen<. Jetzt, wo wir Wiseman doch
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