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Blut und Sünde

Blut und Sünde

Titel: Blut und Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein. Es hing auch mit Florence Turner zusammen, die noch nicht hier war.
    »Soll ich Florence holen?« fragte Osmin.
    »Nein, wenn, dann mache ich es.«
    »Bitte.«
    Katharinas Gesicht verzog sich. Sie sah aus, als wollte sie ihrem Mann jeden Augenblick an die Kehle springen. Und durch ihre Schminke wirkte sie wirklich wie eine Hexe.
    Man konnte sie nicht als schlank bezeichnen. Sie brachte schon einiges auf die Waage, was bei diesem Kostüm besonders auffiel. Rotes Latex, das sich eng um ihren Körper schmiegte und am oberen Ende die Brüste nicht völlig umschloss. Zu einem Drittel quollen sie hervor. Das Gesicht der Frau war so geschminkt, dass es etwas eckig wirkte. Die Augen standen weit auseinander und hätten auch einer Katze gehören können, so schräg waren sie. Eine kleine Nase, ein breiter Mund, der durch die Schminke blutig aussah. Hinzu kam der Kopfschmuck, der auf den blonden Haaren saß. Eine schwarze Haube in der Grundform eines Dreispitzes, der breit auf dem Kopf saß.
    »Noch fünf Minuten«, sagte sie. »Ich werde langsam wirklich sauer auf unser Sweety.«
    »Du kannst ja nachsehen.«
    »Nicht nötig, ich bin da!« Die Frauenstimme war aus dem Dunkel eines Gangs gekommen, und die Gormans drehten sich um.
    Florence Turner, die hin und wieder auch Sweety genannt wurde, schob sich nach vorn. Sie ging nicht normal, was auch an ihrem hellen Kostüm liegen mochte, das sehr sexy aussah. Weiß und durchscheinend das stilisierte Leichenhemd, und auch die Korsage war wegen des durchsichtigen Stoffs nicht in der Lage, alles zu verbergen. Nur die Brustwarzen waren nicht zu erkennen, ansonsten lag viel frei.
    Keiner der Anwesenden sagte mehr ein Wort. Selbst Katharina hatte es die Sprache verschlagen.
    Auch sie schaute zu, wie Florence näher kam und dabei den Kopf schüttelte. »He, was schaut ihr so komisch? Habe ich etwas an mir?«
    »Nein, du siehst Top aus.«
    »Danke, Osmin.«
    »Aber du kommst verdammt spät!« hielt Katharina ihr entgegen.
    »Zu spät?«
    »Gerade noch rechtzeitig.«
    Florence zuckte die Achseln. »Da musst du dich bei Marsha beschweren. Sie war noch kurz in der Garderobe und hat mir etwas geholfen.« Sie tippte mit dem Finger gegen die Korsage nahe der Brust.
    »Da, schaut. Ich habe mir noch einige Blutflecken hintupfen lassen. Sieht doch stark aus. Oder was meint ihr?«
    »Eigentlich hat das Kostüm gereicht«, murmelte Katharina.
    »Soll ich sie abwischen?«
    »Das gibt nur Schmier. Lass es jetzt.«
    »Danke.« Florence ging vor und blieb neben Osmin stehen. »Was ist? Wann soll ich mich in den Sarg legen?«
    »Jetzt, denke ich.«
    »Okay, dann komm.«
    Die beiden gingen los, und sie unterhielten sich dabei leise. »Geht es dir jetzt besser?«
    »Und wie«, flüsterte Florence. »Ich kann dir sagen, dass es mir noch nie so gutgegangen ist.«
    »Übertreibe mal nicht.«
    »Bestimmt nicht, Osmin. Du wirst im Laufe des Abends schon merken, wie gut ich drauf bin. Diese Show wird das Publikum nicht vergessen, darauf kannst du dich verlassen.«
    Er wollte dem nicht zustimmen und auch nicht ablehnen. Katharina war ihnen gefolgt. Sie trat bis an den Vorhang und schaute durch einen Schlitz in den Zuschauerraum.
    »Und?«
    »Es ist voll, Osmin.«
    »Stark.«
    »Hoffen wir, dass es in den nächsten zwanzig Vorstellungen auch so bleibt.« Sie klatschte in die Hände. »Los, Sweety, ab in den Sarg.«
    »Aber gern, meine Liebe.«
    »Macht dir das wirklich Spaß?«
    »Sicher.« Florence lächelte Osmin zu, bevor sie in den Sarg hineinstieg. Zuerst setzte sie sich und schaute sich noch einmal um. Alle Akteure hatten sich auf der Bühne versammelt. Die beiden Tänzerinnen trugen winzige Tangas und dehnten ihre Körper, um sich fit zu machen. Die Mönche standen neben den Kerzen und warteten zunächst einmal ab. Ihr Auftritt kam später, aber im eigentlichen Stück waren sie nur bessere Statisten.
    Florence winkte ihnen allen zu, bevor sie sich in den Sarg hineinlegte. Er war mit einem dünnen Polster ausgelegt worden, damit sie nicht die Härte des Holzes spüren musste.
    »Den Deckel, Osmin!«
    »Gern.«
    Er hob ihn an und ließ ihn über dem Sarg für einen Moment schweben. Dabei schaute er zu, dass er genau auf das Unterteil passte und nicht erst noch hin- und hergeschoben wurde. Er senkte ihn.
    Aus dem Sarg her lächelte ihm Florence entgegen. Je mehr sich der Sargdeckel dem Unterteil näherte, um so breiter wurde das Lächeln der Florence Turner. Noch hielt sie ihre Lippen geschlossen und

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