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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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weil...?«
    »Ich wurde abgelenkt.«
    »Abgelenkt?«
    »Zuerst rief LaManche mit seiner Bombe über Harriet Lowerys DNS an.« Schon als ich es sagte, merkte ich, wie lahm das klang. »Und dann die Neuigkeiten über AI Lapasa.«
    Ryan wandte sich direkt an Katy.
    »War der Mann allein?«
    »Ich glaube, schon.«
    »In welche Richtung ist er gelaufen?«
    »Konnte ich nicht sehen. Ich — es tut mir leid. Ich habe mich aufgeführt wie die Heldin in einem Billighorrorfilm.«
    »Kannst du ihn beschreiben?« Ich hörte den veränderten Ton. Ryan war jetzt ganz Polizist.
    Katy schüttelte den Kopf. »Es war dunkel.«
    Ryan ging zu seiner Tochter und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    »Schau mich an.«
    Lily hob den Blick.
    »Warum bist du um zwei Uhr früh angezogen?«
    »Ich bin beim Fernsehen eingeschlafen.«
    »Was hast du dir angeschaut?«
    Lily zuckte die Achseln. »Nichts Spezielles. Irgendwas eben.«
    »Kannst du dir vorstellen, wer dieser Eindringling sein könnte?«
    »Ich hab den Typen nicht gesehen.« Ein paar Augenblicke vergingen.
    »Ich kontrolliere jetzt noch einmal die Tore und das Haus.« Ryan warf einen Blick in meine Richtung. Wütend? Besorgt? Enttäuscht? »Und dann sollten wir alle noch etwas schlafen.«

34
    Als ich aufwachte, war am Horizont nur eine blasse Andeutung der Morgendämmerung zu erkennen.
    Sofort kehrten meine Gedanken zu dem zurück, womit sie sich unmittelbar vor Katys Schrei beschäftigt hatten.
    War ich über Piatos unausgesprochenes Motiv gestolpert, warum er die Untersuchung seiner DNS verweigerte? Befürchtete er, dass ein anderer Mann der Väter seiner Söhne war?
    Ich warf die Decke zurück, ging zur Balkontür und öffnete sie. Atmete tief ein.
    Während der Nacht hatte es aufgehört zu regnen. Die Luft roch nach Salz, feuchtem Laub und nassem Sand.
    Die Uhr zeigte Viertel vor sieben.
    Später Vormittag an der Ostküste.
    Da ich unbedingt Antworten wollte, hielt ich mich nicht lange mit Kaffee auf, sondern schnappte mir nur ein Diet Coke und ging in mein Zimmer zurück.
    Schlug eine Nummer nach. Wählte.
    Sheriff Beasley war in seinem Büro und nahm den Anruf entgegen.
    Ich redete nicht lange um den heißen Brei herum. »Plato weigert sich immer noch, seine DNS abzugeben. Ich finde das verwunderlich.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Er nennt keine.«
    »Plato ist ein komischer Vogel.«
    »Hin und wieder habe ich mit Leuten zu tun, die keine Körperflüssigkeiten für Tests abgeben wollen. Manchmal aus religiösen Gründen. Manchmal aus Unwissenheit. Manchmal, weil sie schuldig sind wie der Teufel. Bei Plato habe ich das Gefühl, dass es keiner von diesen Gründen ist.« Keine Antwort.
    »Sheriff Beasley, gibt es da noch etwas, das Sie mir verschweigen?«
    »Wovon reden Sie?« Argwöhnisch. »Sagen Sie es mir.«
    »Da müssen Sie schon genauer werden, Miss.«
    Beasley verschwendete nur meine Zeit. Diejenigen, die das tun, kommen nicht in den Genuss der sonnigen Seite meines Gemüts.
    »Wie wär's damit? Falls ich mich genauer mit Harriet Lowerys Nierentransplantation beschäftigen würde, würde ich dann einige merkwürdige Tatsachen ausgraben?«
    Beasley schwieg einen langen Augenblick, bevor er antwortete.
    »Falls Sie medizinische Informationen wollen, müssen Sie mit Harriets Arzt sprechen.«
    »Wissen Sie vielleicht, wer das ist?« Eisig. Wieder Zögern und dann: »Patricia Macken.«
    »Haben Sie vielleicht Dr. Mackens Kontaktdaten?« Beasley atmete laut aus. »Moment.«
    Der Sheriff ließ mich beinahe fünf Minuten warten.
    »Okay.« Er las mir eine Telefonnummer vor.
    »Vielen Dank.« Trottel. Ich sagte es zwar nicht, aber der werte Herr Sheriff hörte es an meinem Ton.
    Ich wollte eben auflegen, als Beasley noch einmal zum Sprechen ansetzte.
    »Plato ist vielleicht stur und ungebildet, aber er ist ehrlich und arbeitet hart, wenn er die Chance dazu erhält.«
    »Das glaube ich gerne.«
    »Wir sind hier in Lumberton.« Für den Fall, dass ich das vergessen hatte. »Am besten ist, Sie gehen so unauffällig wie möglich vor.«
    Aufregung vibrierte in meiner Brust. Beasleys Bemerkung war ein Hinweis darauf, dass ich auf der richtigen Spur war. »Natürlich.«
    Ich legte auf und wählte Mackens Nummer.
    Eine Frau meldete sich, meinte, Frau Doktor sei in einem Untersuchungszimmer und könne nicht gestört werden.
    Ich erklärte, dass ich wegen einer früheren Patienten anrufe. Gab an, dass es sich um eine dringende Angelegenheit handle.
    Die Frau versprach, der Ärztin

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