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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Lyga
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eine Krähe …
    Was geht hier vor ? Ein Schaudern überlief Jazz. Er stellte sich vor, wie seine Yosemite-Sam-Tätowierung zitterte. Eine Krähe. Der Krähenkönig … die Geschichte … ach.
    Das Läuten eines Telefons ließ Jazz zusammenfahren. Hatte er sein Handy nicht auf stumm gestellt, bevor er hier hereingeschlichen war? Was für ein idiotischer …
    Nein. Das Läuten kam von einem Bücherregal. Jazz hastete hin und entdeckte drei identische Handys. Eins von ihnen läutete, und Jazz griff danach und klappte es auf, ohne darüber nachzudenken.
    Ehe er etwas sagen konnte, ertönte eine Stimme: » Neun. Fünf und vier. Neun. « Ein Kichern. » Sieht aus, als würdest du wieder ganz in der Nähe bleiben, was? «
    Jazz konnte nicht schlucken und bekam keine Luft. Er kannte die Stimme.
    Es war sein Vater.

39
    Jazz rang nach Worten – nach Gedanken –, doch weder das eine noch das andere wollte sich herauskristallisieren. Er hatte irgendwie zwar vermutet, dass Billy mit Hut & Hund zu tun hatte, aber jetzt die Bestätigung dafür zu erhalten …
    » Hast du mich verstanden? « , sagte Billy, und seine Stimme klang jetzt streng und eiskalt. » Wenn ich keine Antwort höre, hilfst du mir, dem Wort Leiden eine ganz neue Bedeutung zu geben. «
    Eine Antwort. Was für eine Antwort konnte Billy nur erwarten? Mit jeder Sekunde, die Jazz zögerte, sammelte sein Vater Informationen und verarbeitete sie. Jazz musste handeln. Schnell.
    » Verstanden « , sagte er. Da musste noch mehr sein. » Neun ist bestätigt « , fuhr er fort, bemüht, seine Stimme zu verstellen. Das konnte er ziemlich gut, er hatte eine ganze Bandbreite von Stimmen im Repertoire, keine, die einer bestimmten Person zuzuordnen war, aber alle anders als seine eigene. Jetzt versuchte er, der von Belsamo nahe zu kommen, die eine Art grimmiger und doch unsicherer Bass war. Es war die Stimme, die er in der Schule einsetzte, wenn er sich vor dem Unterricht drücken wollte.
    Und was jetzt? Auflegen? Jazz wartete, für den Fall, dass sein Vater noch etwas zu sagen hatte.
    Schweigen. Und dann, einen Herzschlag zu spät, begriff Jazz, dass er hätte auflegen sollen.
    Belsamo hätte genau gewusst, was er sagen muss. Und wie er es sagen muss. Mein Pech, dass er sein Handy ausgerechnet dann zu Hause lässt, wenn Billy anruft. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür?
    Genauso hoch wie für jeden anderen Fehler, den ein Serienkiller macht.
    »› Neun ist bestätigt?‹ « , fragte Billy leicht amüsiert und verwundert. » ›Neun ist bestätigt‹, hm? «
    Wenn er jetzt auflegte, würde Billy wissen, dass etwas nicht stimmte, würde wissen, dass es nicht Belsamo gewesen war, der sich gemeldet hatte. Jazz hatte keine Wahl – er musste versuchen, Billy in der Leitung zu halten, ihn weiterreden zu lassen. So viel wie möglich in Erfahrung zu bringen.
    » Neun « , wiederholte Jazz. Was erwartete Billy wohl … » Danke « , fügte er an.
    » Nun « , erwiderte Billy, » das ist riesig nett von dir, dich zu bedanken. Gern geschehen « , und nach einem Herzschlag Pause: » Jasper. «
    Erwischt.
    » Ich habe mich schon gefragt, wann ich von dir hören würde, mein Sohn! Gefällt es dir in New York? Eine Wahnsinnsstadt, was? Ich hätte schon vor Jahren herkommen sollen. «
    So viel zu seinen Stimmverstellungskünsten. Jazz warf panisch einen Blick zur Tür. Belsamo konnte jeden Moment zurückkommen. Hier bleiben und mit Billy plaudern? Oder fliehen?
    » New York ist nicht übel « , sagte er, während er sich noch zu entscheiden versuchte. » Ich weiß, warum ich hier bin. Und was führt dich in den Big Apple? Nur dieses Spiel, das du mit Hut & Hund spielst? «
    Billy lachte. » Ach, Jasper. Du feuerst immer gern Worte auf mich ab, weil du auf eine Art Reaktion hoffst, oder? Wie auch immer – ich bin nicht wegen Hut & Hund hier. Ich bin in New York … nun, ich bin auf der Suche nach jemand Besonderem hergekommen. « Billy klang jetzt beinahe versonnen. » Und zum Glück habe ich gefunden, wonach ich gesucht habe. «
    Jemand Besonderer. Auf wen hatte es Billy jetzt abgesehen?
    » Apropos jemand Besonderer « , fuhr Billy fort. » Ich wollte sowieso wegen deiner kleinen Freundin mit dir reden. «
    » Ich weiß nicht, wovon du sprichst. «
    » Aber natürlich weißt du das! Denkst du, der Impressionist ist die ganze Zeit in Lobo’s Nod herumgelaufen und hat dich ausspioniert, ohne mir Bericht zu erstatten? Du hast Dschungelfieber, Jazz! Du hast dir schwarze Haut besorgt!

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