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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Lyga
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    » Fahr einfach. «

42
    Und
    natürlich
    eine Schulter und eine Linie
    kühler Hitze
    – ja –
    nachfahren
    ein Stöhnen
    wessen?
    Er öffnet den Mund
    – ja, so –
    und schleckt
    Und
    Jazz wachte am nächsten Morgen benommen auf und spähte durch bleierne Lider auf die Uhr auf dem Nachttisch. Der Uhr zufolge hatte er stundenlang geschlafen. Doch nach dem Traum, der ihn abwechselnd in gleichem Maß erregt und erschreckt hatte, fühlte er sich, als hätte er überhaupt nicht geschlafen. Er musste geträumt haben, dass er die ganze Nacht wach lag und an der leeren weißen Hotelzimmerdecke nach Weisheit und Erkenntnis suchte.
    Entgegen seiner Ankündigung, das Prepaidhandy zur technischen Einheit zu bringen, hatte Hughes es ihm – absichtlich oder nicht – gelassen, und Jazz hatte es auf den Nachttisch gelegt, für den Fall, dass Billy noch einmal anrief. Auf der Anruferliste des Geräts war eine Nummer aufgeführt, aber als Jazz sie anrief, erhielt er nur eine anonyme, roboterhafte Ansage. Billy hatte dieses Telefon wahrscheinlich bereits weggeworfen und benutzte ein neues.
    Er überlegte, ob er Connie anrufen sollte. Aber sein Traum hämmerte immer noch an die Tür seines Bewusstseins und kam ihm in diesen Augenblicken nach dem Aufwachen nur leicht unwirklich vor.
    Er fühlte sich giftig. Schmutzig und ansteckend.
    Jetzt mit Connie zu sprechen, hieße, sie mit den Gedanken zu infizieren, die sich in seinem Kopf drehten. Es hieße, sie zu belügen und ihr nicht von Belsamo zu erzählen und davon, was er getan hatte. Er konnte den Gedanken, Connie anzulügen, nicht ertragen. Nicht sie.
    Er hätte Tante Samantha oder Howie anrufen können, aber er wollte im Augenblick mit niemandem sprechen. Seine ganze Aufmerksamkeit und Konzentration galten nun der Erinnerung an das Gespräch, das er mit Billy geführt hatte.
    Jazz hatte ein gutes Gedächtnis. Es war nicht fotografisch wie Billys, aber besser als das der meisten Leute. Und sich an das zu erinnern, was Billy gesagt hatte, war gewissermaßen seine Spezialität. Dear Old Dad hatte seinen Sohn darauf trainiert, sich besonders schwer auf die väterliche Weisheit zu stützen, die er von sich gab.
    Schön. Du hast mich zu deinem Aufnahmegerät gemacht. Ich werde es gegen dich wenden, du Schweinehund.
    Das Problem war nicht, sich an alle Zeilen im perversen Stück von Butcher Billys Leben zu erinnern. Die Schwierigkeit bestand darin herauszufinden, auf welche es ankam und welche nur verbale Spreu waren, Getöse, das nur dazu diente, Jazz abzulenken und in die Sackgassen von Billys Labyrinth zu führen.
    Die Krähen … Da ist irgendetwas. Belsamo hatte es mit Krähen. Billy hat sie erwähnt. Und ja, ich erinnere mich an diese alte Geschichte, die er mir erzählt hat. Ich habe sie erst neulich Connie erzählt.
    Billy hatte darauf bestanden, dass es sich bei der Geschichte vom Krähenkönig um kein Märchen handelte. Er hatte es Folklore genannt. Eine Sage. Die Unterschiede waren entscheidend. Billy mochte sich wie ein inzuchtgeschädigter Hinterwäldler anhören, aber sein IQ war über die Maßen hoch, und er führte Worte so präzise wie Messer, Meißel und Hämmer.
    Märchen und Fabeln waren Geschichten für Kinder. Sie waren nicht wahr. Folklore und Sagen hingegen … sie waren ebenfalls nicht exakt wahr, aber sie sollten etwas Wahres erklären. Sie standen für reale Dinge. Für den Ursprung von etwas.
    Der Krähenkönig … Wofür stand der Krähenkönig?
    Und plötzlich richtete sich Jazz im Bett auf. Noch etwas war ihm eingefallen. Oder besser gesagt, es war aus dem Meer seiner Erinnerungen an die Oberfläche gestiegen wie eine Leiche, die sich aus ihren Betonschuhen gelöst hat.
    Der Impressionist. Er hatte in seiner Zelle in Lobo’s Nod etwas zu Jazz gesagt …
    Jasper Dent. Prinz des Mordes. Erbe des Kränkens.
    Nicht des » Kränkens « . Verdammt noch mal, Jazz! Welchen Sinn sollte das ergeben? So verrückt war der Typ nicht. Du hast ihn nur nicht richtig verstanden.
    Der Impressionist hatte gesagt: » Erbe des Krähenkönigs. «
    Dann … war Billy also der Krähenkönig. Derjenige, der die Rotkehlchen ausbluten ließ, bis sie weiß wie Tauben waren. Was zum Teufel sollte das bedeuten?
    Wichtiger noch – wie weit zurück ging dieser Wahnsinn? Wie lange setzte Billy schon irgendwelche Dinge in Gang? Der Impressionist wusste um die Bedeutung von Krähen. Belsamo ebenfalls. Das bedeutete, der ganze Irrsinn hatte auf jeden Fall vor

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