Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut will Blut

Blut will Blut

Titel: Blut will Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Barnes
Vom Netzwerk:
sich, würde wohl
Greg Hudson auf Emmas Techtelmechtel reagieren? Anscheinend ein vernünftiger
Bursche, aber man konnte nie wissen. War ihm von Anfang an klargewesen, daß
Emma nicht ausschließlich einen liebte? Und Caroline? Hatte sie auch einen Text
für verschmähte Liebhaber? Oder hatte sie bereits einen für ihre herrliche
sechste Ehe mit dem großen Schauspieler John Langford geschrieben? Würde sie
sich auch mit dem «Anfänger» Eddie zufriedengeben? Wenn dem so war, wie würde
Karen das aufnehmen? Und wenn Karen in diese Sache verwickelt war, erkannte er
plötzlich, dann auch er selbst.
    Hatten all diese ineinander
verhedderten Liebesgeschichten etwas mit dem Scherzbold zu tun?
    Wieder Zeit für die Proben.
Schnell marschierte er den Korridor hinunter.
    Wird Shakespeare recht
behalten, fragte er sich: «Gott, was sind diese Sterblichen für Narren!»
     
     
     
     

Kapitel
Vierzehn
    Während einer fünfzehnminütigen
Pause am folgenden Morgen stand Spraggue wieder in der Telefonzelle in der
Huntington Avenue. Jemand hatte mit oranger Sprayfarbe frische Graffiti gemalt,
aber das Telefon funktionierte noch.
    Nach dem zweiten Klingeln
meldete sich Tante Mary.
    «Hast du etwas aus Jamie
Blakeley herausbekommen?» fragte er.
    «Du schon wieder?»
    «Sorry», sagte Spraggue
schnell. «Ich weiß, ich sollte jetzt hallo sagen und wie geht’s dir und all
das, aber mir fehlt einfach die Zeit.»
    «Ich wußte doch, daß ich dich
besser erzogen habe als...»
    «Komm schon, Tante Mary.»
    «Schätzchen, bislang weiß ich
noch gar nichts. Ich bin mit ihm zum Mittagessen im Cafe Plaza verabredet. Er
ist genau der Typ, der sich in Caroline Ambrose verlieben könnte...»
    «Er wollte am Telefon mit
nichts rausrücken?»
    «Nicht eine Silbe, aber keine
Angst. Ein Fläschchen Bordeaux zum Essen, und Blakeley wird mir mehr über
Arthur Dariens Finanzierung erzählen, als ich je wissen wollte. Ich hoffe nur,
daß ich ihn davon abhalten kann, mir schon wieder von seiner Scheidung zu erzählen.»
    «Du bist eine wunderbare Frau.»
    «Ich weiß. Und zufälligerweise
habe ich auch ein paar faszinierende Informationen über deine Schauspieler.»
    «Ach ja?»
    «Zum Beispiel: Deirdre Marten
heißt richtig Dinah Martowski.»
    «Hast du das von der
Schauspielergewerkschaft?»
    «Nein. Die sind ungewöhnlich
verschlossen. Ich weiß es von einem den Ensembles, mit denen sie in Kanada
gearbeitet hat.»
    «Tante Mary, würdest du für
mich Fred Hurley vom Erkennungsdienst anrufen und ihm Deirdres richtigen Namen
durchgeben?»
    «Fred? Den hast du auch auf
diese Sache angesetzt?»
    «Ja. Und sag ihm, er soll sich
beeilen.»
    «Ich weigere mich, ihn unter
Druck zu setzen. Und jetzt hör zu. Interessiert es dich zu wissen, daß dein
Greg Hudson ein Fachmann für Bühnenschlägereien ist? Hat einen Kurs im
Carnegie-Mellon geleitet und studiert mit Schauspielern Schlägereien ein, wenn
er selbst kein Engagement hat.»
    «Faszinierender Beruf.»
    «Also, sollte er einen
Schwinger auf dich loslassen, duck dich.»
    «Sonst noch was?»
    «Eine ganze Menge. Dein junger
Renfield, zum Beispiel. Er hat es versäumt, ein paar bedeutendere Referenzen in
seinem Lebenslauf zu erwähnen. Er hat in New York tatsächlich schon den Hamlet
gespielt! Shakespeare-in-the-Park.»
    «Wer? Eddie Lafferty?»
    «Das behauptet wenigstens sein
Agent.»
    «Ein New Yorker Agent?»
    «Genau. Zur Zeit auf Urlaub in
Paris. Könnte sein, daß meine Telefonrechnung dich in den Ruin treibt.»
    «Hat Lafferty zufälligerweise
auch schon Macbeth gespielt?»
    «Nein. Warum?»
    «Darauf möchte ich mich jetzt
konzentrieren. Finde mir irgendeine Querverbindung zu Macbeth.»
    «Ich bin überzeugt, du hast
einen Grund. Macbeth ist ein recht populäres Stück.»
    «Macbeth war Samuel Phelps letzte
Produktion im Fens Theater. Und unser Scherzbold verschickt Macbeth- Zitate.»
    «Phelps», sagte Mary
nachdenklich. «Ich habe versucht, die Familie aufzuspüren. Wollte herausfinden,
ob sie immer noch finanziell am Fens beteiligt sind.»
    «Und?»
    «Wohl kaum. Die Frau ist kurz
nach Samuel gestorben. Zwei Söhne: George und Thomas. George hat versucht, mit
dem Theater schwarze Zahlen zu schreiben, was ihm allerdings nicht geglückt
ist. Er hat versucht, es zu verkaufen, und es dann am Ende praktisch an das
Boston State College verschenkt. Sie wollten einen Fachbereich darin unterbringen.
Dann ist die Zahl der Immatrikulationen zurückgegangen, und das Gebäude kam
wieder auf den freien

Weitere Kostenlose Bücher