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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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denn dieser Hrodfolc erwischte uns beide.«
    Kaetilmund warf Berto einen bewundernden Blick zu.
    » Sieh an, sieh an«, sagte er, » du magst vielleicht nicht sehr geschickt mit der Axt oder der Drehbank sein, aber wie es scheint, bist du mehr ein Fisch als ein Kettenhund.«
    Krähenbein fragte sich, warum der Thrall das getan hatte, denn es schien keinen besonderen Grund zu geben. Grima sah den Blick und verstand.
    » Erstaunlich, nicht wahr? Er hat es vermutlich getan, weil ich ihn nicht getötet hatte, denn als ich ihn mitnahm, war er ja auch nichts Besseres als ein Thrall«, sagte Grima. » Für ihn hat sich seitdem nicht viel geändert, außer dass er wieder Seeluft schnuppern kann. Aber ich stehe in seiner Schuld. Ich kann nicht viel für ihn tun, nur, was ich in der kurzen Zeit bewirken kann, die mir noch bleibt. Er ist achtzehn Jahre alt und wird euch sehr nützlich sein. Vertraut meinem Urteil, und macht einen freien Mann aus ihm, als Gegenleistung für das, was ich euch zu bieten habe.«
    Krähenbein lächelte. » Wie kommst du darauf, dass du etwas haben könntest, das ich brauche?«, fragte er.
    Grima grinste. Sein Gesicht war schweißnass. Gjallandi war eingetroffen, und er schnalzte besorgt mit der Zunge, als er sah, in welchem Zustand die Hände des alten Mannes waren.
    » Du bist ein Prinz, aber ich sehe keine Mannschaft, die eines Prinzen würdig ist«, sagte Grima mühsam. » Es sei denn, sie verstecken sich irgendwo. Und das bedeutet, dass du auch kein Schiff hast, wie es sich für einen Prinzen gehört. Ich bin der Jarl der roten Brüder. Es gibt da eine Mannschaft mit einem Schiff, die einen Prinzen braucht. Gib Berto frei, und ich werde euch hinführen. Dann tötet diesen Balle und die, die ihm folgen, und mach mich wieder zum Jarl. Dann werde ich Schiff und Mannschaft dir übergeben, denn ich habe dort, wo ich hingehe, keine Verwendung mehr dafür.«
    Krähenbein überlegte. Vielleicht lebt der alte Mann gar nicht mehr lange genug, dachte er. Er wollte gerade die Stirn runzeln, als Grima leise lachte.
    » Keine Angst, ich sterbe dir nicht vorher weg. Ich will Balles Gesicht sehen, wenn ich mit einem Prinzen und einer Handvoll der berühmten Eingeschworenen bei ihm ankomme«, sagte er. Krähenbein blieb einen Moment stumm, er war verunsichert, weil der Alte tatsächlich seine Gedanken zu lesen schien. Dann nickte er und sprach es laut aus, sodass er es nicht mehr zurücknehmen konnte. Der Thrall sah ihn mit seinem ausdruckslosen Gesicht an, und Kaetilmund zerschlug grinsend die Kette, damit er sich selbst befreien konnte.
    » Na los«, sagte er, » hol den Axtkopf und mach ihn endlich richtig fest, denn du sollst die Axt tragen wie ein Mann. Du solltest dich bei Prinz Olaf hier bedanken, denn von nun an bist du ein Krieger.«
    » Ich bin Berto. Ich bedanke mich.«
    Er sprach mit hoher Stimme und hatte einen schweren Akzent, denn die Wenden kannten das Nordische nur von den Friesen, und seine Sprache glich eher dem Gebell der Hunde als menschlichen Lauten. Krähenbein hielt mit seinen ungleichen Augen dem Blick des Wenden stand, es waren Augen von tiefem Blau in einem runden Jungengesicht, in dem noch kein Bart spross. Er hatte schon vorher Wenden gesehen, als er mit Orm die Oder hinaufgezogen war. Er hatte nicht viel von ihnen gehalten, deshalb war er jetzt überrascht, dass er so eingehend gemustert wurde, was angenehm, aber gleichzeitig auch verstörend war. Dies war kein typischer Thrall, denn er hielt den Kopf hoch und sah sein Gegenüber ohne Scheu an.
    Als Krähenbein dies gegenüber Onund äußerte, knurrte der nur: » Wahrscheinlich ist er in seiner Heimat ein Prinz. Wie alle Thrall, die von anderen erbeutet werden.«
    Lachend ging er weiter, und auch ein paar der anderen Männer lachten, weil sie wussten, wie Krähenbein von Orm gerettet worden war und sich mit seinen ersten Worten als Prinz zu erkennen gegeben hatte. Krähenbein, der an das Gemetzel dachte, das damals gefolgt war, konnte nicht lachen. Er legte den Kopf zur Seite und sah den alten Mann fragend an.
    » Wir haben einen stöðvar«, sagte Grima. » Einen Ort, wo wir bei kalter Jahreszeit liegen. Dort wird die Mannschaft sein, denn Balle, der ungefähr so intelligent wie ein Felsbrocken ist, wird annehmen, dass ich längst tot bin.«
    Berto beugte sich über den Alten, während der Hund winselnd versuchte, den Kopf unter seinen Arm zu schieben. Kaetilmund fand, dass diese Hündin mit dem keilförmigen Kopf zwar kräftig,

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