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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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mit finsterem Gesicht einen Pfeil auf die Sehne legte. » Dieser Thrall ist zu wertvoll, um ihn zu töten!«
    Die Eingeschworenen stimmten lachend zu, bis auf Vandrad, der noch immer an den Axtkopf dachte, der ihm so nahe gekommen war. Er ging auf den Thrall zu, der geduckt dastand und den Stiel umklammerte. Die dunkle Gestalt im Käfig regte sich, und Krähenbein sah weißes Haar, das vielleicht auch ein Bart sein mochte.
    » Halt«, sagte Vigfus. » Lass den Knüppel fallen, dann passiert dir nichts.«
    Aus dem Käfig ertönte ein ersticktes Lachen. » Dazu ist es zu spät«, keuchte der Mann.
    Der Thrall bewegte sich nicht, aber ein junger Hund, dessen Fell die Farbe von Getreide hatte, kam von irgendwo hinter den Hütten angerannt und stellte sich knurrend vor ihn.
    Die Eingeschworenen erstarrten kurz, denn keiner von ihnen mochte Hunde, die für sie nur Fellbündel mit scharfen Zähnen waren.
    » Ruf den Hund zurück, Thrall«, knurrte Vandrad, » oder ich bringe ihn um und verprügele dich mit deinem Knüppel.«
    » Es ist eine Hündin«, brummte der Mann im Käfig. » Der Wachhund des Dorfes.«
    » Kein sehr guter«, bemerkte Krähenbein, der die Augen des Mannes auf sich spürte. Er mochte es nicht, wenn ihn jemand unbemerkt beobachtete, deshalb trat er ein wenig zur Seite, wo er hoffte, besser zu erkennen, wer der Mann war. Die Augen des Thrall folgten ihm, er hielt immer noch seinen Axtstiel umklammert, die gelbe Hündin wedelte mit dem Schwanz und leckte ihm die Hand.
    » Sie ist eben ein sehr freundlicher Hund«, sagte der Mann im Käfig.
    » Das habt ihr jetzt davon«, sagte Krähenbein, » wenn sie wachsamer gewesen wäre, wäre vielleicht kein Blut auf deiner Dorfstraße vergossen worden.«
    » Es ist nicht mein Dorf«, sagte der Mann im Käfig. Jetzt konnte Krähenbein ihn deutlich sehen – das Gesicht mager wie ein verhungerter Falke, mit einem weißen Haarschopf und einem wirren grauweißen Bart. Er trug Tunika und Hose, die einst von guter Qualität gewesen sein mochten, aber jetzt waren sie dreckig und mit Blut befleckt, denn seine Hände waren mit schmutzigen Lappen verbunden. Trotzdem waren die Augen, die Krähenbein ansahen, wachsam wie die eines Fuchses.
    Murrough, der in der Ferne Frauen kreischen hörte und Lust bekam, in dieselbe Richtung zu laufen, verlor die Geduld. » Wirf den Knüppel hin«, knurrte er und reckte das Kinn vor, doch er erntete lediglich einen Blick, der Krähenbein aufmerksam werden ließ. Er musste sich diesen Thrall genauer ansehen.
    Das waren nicht die Augen eines Wolfes, der sich eingekreist fühlte und furchtsam eine Möglichkeit zur Flucht suchte. Doch am bemerkenswertesten war die Art und Weise, wie er sie anstarrte. Ein Thrall, der wusste, dass er keinen höheren Stellenwert hatte als ein Schaf, hätte zu Boden geblickt. Stattdessen musterte dieser Thrall Murrough ungerührt mit leicht zusammengekniffenen Augen, als überlegte er, wo er ihn am besten treffen könnte. Jetzt bemerkte Krähenbein auch, dass der Thrall an den Käfig gekettet war, und für einen Moment spürte er wieder den Schmerz des Eisenringes um seinen Hals und roch den Gestank des Scheißhauses.
    Auch Murrough sah den Blick des Thrall und wurde vorsichtiger – was vernünftig war, doch Krähenbein hielt es dennoch für angebracht, ihn mit einem kurzen Befehl zurückzuhalten, nur für den Fall, dass der Ire sich zu etwas hinreißen ließ, was in Blutvergießen enden könnte. Die anderen standen da und warteten gespannt, was passieren würde.
    » Berto«, sagte der Grauhaarige, und es klang erschöpft, » ich bin sowieso erledigt. Lass ihren Anführer durch.«
    Der Jüngling namens Berto ließ den Axtstiel sinken und drehte sich halb zu dem Mann im Käfig um, sein glattes, weiches Gesicht sah besorgt aus. Die Situation schien sich zu entspannen, und Onund Hnufa trat an Murroughs Seite, legte ihm die Hand auf die Schulter und sah den Thrall an.
    » Nicht schlecht, fetar-garmr«, sagte er, und die anderen lachten, denn der Ausdruck bedeutete » Kettenhund« und konnte sich sowohl auf die gelbe Hündin als auch auf den Thrall beziehen.
    Onund erhob das Wort. » Leder«, sagte er, und plötzlich erinnerten sie sich, warum sie überhaupt hergekommen waren, und gingen auf die Suche. Kaetilmund blieb zurück, er ging zum Käfig und brach die Tür mit einem Schlag auf, der Hund ließ ein kurzes Bellen hören. Murrough half dem Mann vorsichtig heraus, und der Thrall kniete sich neben ihn.
    » Ich danke

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