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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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brüllten vor Lachen, und Krähenbein rutschte unruhig herum. Er spürte Bertos Augen auf sich gerichtet und wollte nicht aufsehen, denn ihm war heiß und unbehaglich unter diesem Blick, und er wusste nicht, warum. Also wechselte er das Thema und fing an, von Schildwällen und Schlachten zu erzählen.
    » Du bist noch nie in einer richtigen Schlacht gewesen«, sagte er zu Berto, » und wir haben auch noch keine Gelegenheit gehabt, dir beizubringen, wie man Keilformationen und Schildwälle bildet …«
    » Hast du denn schon an Schlachten teilgenommen?«, unterbrach ihn Berto, und Krähenbein überlegte im Stillen, ob der Junge tatsächlich so unschuldig war, wie er aussah.
    » An ein, zwei …«, sagte er und rieb sich nachdenklich die Bartstoppeln. » Aber es waren keine großen«, gab er zu.
    » Ich schon«, brummte Murrough, der es im Vorbeigehen hörte. Ohne zu fragen, hockte er sich dazu, was Krähenbein ärgerte, aber Murrough grinste ihn nur an und wandte sich dann an Berto.
    » Wie ich sehe, hast du einen Bogen. Lerne ihn zu gebrauchen, denn es ist leichter, einen Menschen aus der Entfernung zu töten, als wenn man ihm dabei ins Gesicht sehen muss«, sagte er. » Wenn du ein Kettenhemd hast, stehst du in der vorderen Reihe – bei den Verlorenen. Das ist der Ehrenplatz, wo die besten Kämpfer hingehören. Die anderen, meist die Fyrdmänner, stehen mit ihren Lederwesten und altmodischen Kampfmützen dahinter und sind mit Speeren bewaffnet.«
    Er spießte ein Stück Pferdefleisch auf einen Stock, blies darauf und fuhr fort. » Du hast gesehen, wie wir es gegen den berittenen Herrn von Galgeddil gemacht haben.« Er prüfte, wie weit das Fleisch abgekühlt war, dann probierte er und leckte sich die Lippen. » Ach, was gäbe ich jetzt für eine dieser Zitronen, die Finn aus Serkland mitgebracht hatte«, sagte er wehmühtig. Dann merkte er, dass Berto darauf wartete, dass er weitererzählte. Er seufzte.
    » Na ja, hier bei uns gibt es keine Fyrdmänner, wir sind alles Auserwählte – eben die Eingeschworenen«, fuhr er strahlend fort. » Unser Ruhm ist groß, und die Jarls wollen uns auf ihrer Seite haben, wenn sie fürchten, dass selbst ihre eigenen Krieger fliehen. Die Fyrd sind Männer, die nur zu den Waffen greifen, wenn ihre Familien oder ihr Land bedroht sind. Sie sind in erster Linie Bauern und erst in zweiter Linie Kämpfer, im Gegensatz zu uns.«
    Er kaute an seinem Fleisch, während das Feuer im Wind flackerte und ihm den Rauch in die Augen trieb. Er fluchte. Krähenbein, der ihm noch immer übel nahm, dass er sich einfach dazwischengedrängt hatte, sagte nichts. Er war sich sehr bewusst, dass Bertos Hand noch immer auf seinem Arm lag. Berto war geduldig und saß ganz still, aber insgeheim zitterte er leise, wie Krähenbein spürte, so wie ein Pferd, das unter einer Fliege zusammenzuckt.
    » Trotzdem ist es notwendig, dass man zweite und dritte Reihen hat, die mit Speeren bewaffnet sind«, fuhr Murrough fort. » In der vorderen Reihe muss man nichts weiter tun, als fest dastehen und sich nicht umbringen lassen – was zugegeben leichter gesagt als getan ist. Man kann nicht viel kämpfen, denn man hat kaum Platz, auch nur den Ellbogen hochzuheben, und deine einzige Aufgabe ist es, die Männer hinter dir zu schützen, deren Speere an deinen Ohren vorbeistoßen und die die eigentliche Arbeit machen.«
    » Nicht kämpfen?«, sagte Rovald, der sich weit vorbeugte, um sich ein Stück Fleisch zu angeln, sodass er dabei fast sein Haar in Brand setzte. » Es sind doch aber die Verlorenen, die diese Schlachten gewinnen.«
    » Ja, am Ende natürlich«, gab Murrough zu und griff nach seiner Axt, die nie weit von ihm lag, » denn es gibt nur eine Möglichkeit, überhaupt zum Kämpfen zu kommen – du rennst gegen sie an, unermüdlich, bis ihre Reihen auseinanderbrechen. Dann machst du sie fertig. Immer zu zweit, und darum üben wir das auch.«
    Mar, der zusammen mit Murrough so ein Paar bildete, nickte und grinste seinen Partner an, der zur Erwiderung seine Hakenaxt hob. Berto wusste bereits, dass Murrough mit dem zurückgebogenen Ende der Schneide den Schild zur Seite zog, damit Mar den ungeschützten Mann dahinter umbringen konnte.
    » Dieser Trick mit der Axt ist etwas typisch Irisches«, fuhr Murrough grinsend fort, dabei sah er seine Axt so liebevoll an, als sei sie ein williges Mädchen. » Die Dal Cais – die Männer von diesem Brian Boru – haben die Sache perfektioniert, auch wenn ich das nicht gern

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