Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)
diesem Teil des Feldes gewonnen sein.
Die anderen ahnten es ebenfalls, sie warfen die Köpfe zurück und ließen das laute Wolfsgeheul der Eingeschworenen ertönen, gefolgt vom Brüllen ihres Namens. Das blaue Banner flatterte im Wind, und die Männer rannten über Leichen. Der Anblick der fliehenden Gegner hatte dieselbe Wirkung auf sie wie eine flüchtende Maus auf eine Katze.
Krähenbein stolperte über eine Leiche, er fiel auf die Knie und stützte sich auf seinen Speer, um wieder aufzustehen, doch beim Anblick der kleinen Gestalt, die da vor ihm auf dem Gesicht lag, erstarrte er.
» Bist du verletzt?«, keuchte Kaetilmund, der hinter ihm auftauchte, den verzweifelten Rovald hart auf seinen Fersen. Krähenbein antwortete nicht, er schob lediglich das Ende des Speers unter den Toten und drehte ihn um.
Maelan, sein Kindergesicht eine Masse aus Blut und Knochen, wo ein Schwert ihn getroffen hatte. Selbst sein eigener Vater würde ihn kaum noch erkennen.
Aber das machte weiter nichts – denn zwei Schritt weiter lag er, Congalach, und er würde überhaupt niemanden mehr erkennen. Er lag auf dem Rücken und starrte in den Himmel, das Schwert noch immer an seine Hand gebunden, mit der anderen hielt er die geborstenen Ringe seines Kettenhemds zusammen. Unter ihm hatte sich eine Pfütze aus schwarzem Blut gesammelt.
» Ach, scheiße«, sagte Murrough, als er dazukam. » Ein schlimmer Tag für die Ui Neill und Gaileanga. Waren das die dort?«
Krähenbein sah in die Richtung, in die Murrough mit seiner Hakenaxt zeigte. Es war eine dicht gedrängte Gruppe von Männern, die sich zügig im Rückwärtsgang davonmachten, mit erhobenen Schilden, die einen Mann in ihrer Mitte schützten. Neben ihm ging ein flachsköpfiger Riese mit einem dichten Haarschopf, der unter ihnen wirkte wie ein mächtiger Baum in einem Büschel langer Gräser.
» Bei Christi Knochen«, murmelte Mar, » der ist ja noch größer als du, Murrough mac Mael.«
» Dafür fällt er auch tiefer«, entgegnete Murrough, der dennoch seine Axt von der Schulter nahm und sich nachdenklich darauf stützte – aber Krähenbein winkte schon, sie sollten nicht stehen bleiben, denn er hatte erkannt, dass es sich hier um einen hohen Herrn und seine Leibwächter handelte, und er wollte sie alle tot zu seinen Füßen sehen und damit seinen Ruhm als Prinz festigen.
Kaup Svari versuchte, sie nervös zu machen, indem er wild vor ihnen her sprang wie ein besessener Draug, aber Krähenbein merkte sofort, dass diese Männer davon nicht zu beeindrucken waren. Beim Anblick dieses schwarzen Kriegers duckten sie sich lediglich etwas tiefer hinter ihre Schilde, packten die Waffen fester und warteten darauf, dass ihre Feinde näher kamen.
Also gab Krähenbein den Befehl und war überrascht, dass sie gehorchten, aber sie heulten und brüllten tatsächlich aus Leibeskräften. Die Reihen brachen auf, die Männer hackten und hieben aufeinander los, sie fluchten und schrien. Plötzlich öffnete der Schildwall sich, und Kaup fiel rückwärts zu Boden, er blutete aus einer Wunde am Oberschenkel, und sein Mund war vor Schreck weit aufgerissen. Hinter ihm brach der flachshaarige Riese heraus wie ein Wildschwein aus dem Dickicht.
Rovald stürmte nach vorn, aber der Riese hob ihn mit seinem Schild hoch und schleuderte ihn zurück, dass er eine Schleifspur im schlammigen Gras hinterließ. Daraufhin schwang Murrough brüllend seine Axt und traf den Schild des Riesen mit solcher Wucht, dass der taumelte und seinen Schild loslassen musste. Er erhob sein Schwert und zog sich durch die Lücke zurück, ehe sie sich wieder schloss und der Schildwall ihn vor der blitzenden Axtklinge schützte. Doch Murrough deutete mit dem Axtkopf auf ihn und brüllte ihn herausfordernd an.
» Zurück! Zurück!«
Krähenbein hörte, dass es der Mann am Schluss war, der rief, und der Riese wiederholte es, bis die Männer tatsächlich wieder anfingen, sich zurückzuziehen. Einige von Krähenbeins Männern folgten ihnen, aber die meisten blieben keuchend stehen und rangen nach Atem, sie konnten nicht mehr brüllen. Allmählich lichteten sich die Reihen, Tote und stöhnende Verwundete blieben zurück, und Svenke Klak stieß einem Mann, der davonkriechen wollte, wütend seine Speerspitze in den Unterleib. Der Mann krümmte sich um den Speer wie ein aufgespießter Käfer, krümmte und streckte sich immer wieder, bis er starb.
Krähenbein trat vor, an seiner Seite Kaetilmund mit hoch erhobenem Banner. Sie halfen
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