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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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auf der Suche nach dem Feind.
    Ein guter Ort, um das Königsspiel zu spielen.
    » Bogenschützen!«
    Die Warnung kam von vorn. Die Schilde wurden erhoben, hinter denen die Schultern verschwanden. Man hörte ein lautes Prasseln, als sei der Regen stärker geworden. Etwas traf im zertretenen Gras bei Krähenbeins Fuß auf, aber es war kein Pfeil – es war ein Stein, dachte er. Aber es war eine glatte Bleikugel.
    » Schleudern«, zischte Murrough wütend. » Beim Dagda, diese Typen sind mir noch mehr zuwider als Bogenschützen.«
    Wieder hörte man einen lauten Aufprall, und alle zogen den Kopf ein, dann sahen sie sich um. Byrti nahm mit zitternden Händen seinen Helm ab und entdeckte, dass er eine Beule hatte.
    » Bei allen Göttern Irlands«, sagte Murrough zu dem verdutzt dreinschauenden Mann, » das nenn ich Glück! So viel Glück haben sonst nur die Ui Neill.«
    Byrti befühlte die Stelle, wo die Bleikugel aufgeprallt war, und sah ihn grinsend an. Die nächste Kugel traf ihn am Unterkiefer, es krachte, er taumelte und fiel und spuckte Blut und Zähne. Mit finsterem Gesicht sah Murrough, wie er erstickte und zuckend starb.
    » Na ja, er war eben kein Ui Neill«, sagte er mit einem Blick auf die schlaffen Glieder. » Haltet die Schilde hoch, Jungs.«
    » Kannst du mir das noch mal erklären«, sagte Mar erbost und so laut, dass Krähenbein es hören konnte, » warum sind wir eigentlich hier, anständige Nordmänner, die für die Iren gegen andere Nordmänner kämpfen?«
    » Hat irgendwas mit einer Axt zu tun«, brüllte eine unbekannte Stimme, und in Krähenbein stieg eine Wut hoch, dass die verletzte Seite an seinem Kopf wieder anfing zu pochen und er brüllte, dass er dachte, sein Hals müsse platzen.
    » Weil es mein Wyrd ist! Ich bin Olaf, der Prinz von Norwegen, der eines Tages König sein wird, und wenn ihr klug seid, vergesst ihr das nicht!«
    Dann hängte er sich den Schild auf den Rücken, nahm einen Speer in jede Hand, und sie rückten vor. Kaetilmund ging an seiner rechten, Rovald an seiner linken Seite. Rovald war der Einzige, der den Schild erhoben hatte, mit dem er irgendwie alle beide schützen sollte.
    Es hatte aufgehört zu regnen, aber der Boden schmatzte unter den vielen Füßen, und der Geruch nach aufgewühlter Erde und zertretenem Gras machte ihnen Herzklopfen, denn es war der Geruch von Leben und Tod.
    Hörner heulten auf wie eine Hundemeute auf der Jagd. Krähenbein und die Seinen rannten über den zerwühlten Boden und hielten auf ein kleines Gehölz zu, wo die Auserwählten von Gilla Mo sich unter tropfenden Bäumen versammelt hatten.
    Krähenbein sah, wie Kaetilmund wütend die Zähne fletschte, und er wusste, Rovald auf seiner anderen Seite würde genauso aussehen. Seine Haut schien ihm zu eng, sein Mund war trocken, das Schlucken fiel ihm schwer, und wo der Helm seinen Kopf berührte, fühlte es sich noch immer an, als bohrte sich ein Eiszapfen in seinen Schädel.
    Ein brauner Vogel landete auf einem Ast über seinem Kopf. Die vielen trampelnden Füße, das Rauschen im hohen Gras, das knarrende Leder und das Geschrei hatten ihn aus jedem neuen Versteck aufgescheucht. Krähenbein beobachtete ihn aufmerksam, wie er auf dem Ast saß und ihn mit seinen glänzenden schwarzen Augen ansah, und es überlief ihn kalt, als er daran dachte, was für ein Wyrd das bedeuten mochte.
    Irgendwo vor ihnen erhob sich lautes Geschrei, gefolgt von donnerndem Krachen, so als sei ein großes Tor zugefallen – der Schildwall hatte sich geschlossen. Dann entstand Bewegung, man hörte ein fernes Gebrüll, wo die Reihen sich drängten, aber sehen konnte Krähenbein noch immer nichts.
    Von links ertönte jetzt ebenfalls ein tiefes Brüllen, hier drängten die Krieger von Leinster vorwärts, die so laut wie möglich brüllten, sie seien gekommen, um ihren König zu befreien, der von Olaf Cuarans in Dyfflin als Geisel gehalten werde, und sie hofften inständig, dass ihr König in seinem Gefängnis diese Botschaft hörte.
    Plötzlich sah Krähenbein, wie das Banner von Gilla Mo gehoben und wieder gesenkt wurde – einmal, zweimal, dreimal.
    » Vorwärts – kämpft zu zweit. Bleibt beisammen …«
    Wenn die Auserwählten vorwärtsgingen, bedeutete das, dass die Schlacht entweder bereits gewonnen oder zumindest noch nicht entschieden war. Krähenbein rannte mit und sah, dass die geschlossenen Reihen vor ihm auseinanderbrachen – also war es jetzt eine Verfolgungsjagd geworden, und die Schlacht musste zumindest auf

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