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Blutbahn - Palzkis sechster Fall

Blutbahn - Palzkis sechster Fall

Titel: Blutbahn - Palzkis sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Ausweis dabei, der auf Astrid Leinhäuser
lautet.«
    Er gab mir eine
Plastikhülle, in der der Ausweis des Opfers konserviert war. Ich warf einen flüchtigen
Blick darauf und nahm das Foto einer älteren, streng dreinschauenden Frau wahr.
Gerade, als ich die Hülle wieder zurückgeben wollte, fiel mein Blick auf die sonstigen
Angaben. Ihr Geburtsname lautete auf ›Teufelsreute‹.
    Überrascht
und mit offenem Mund zeigte ich Gerhard die Karte.
    »Wahnsinn, der gleiche Name wie
beim ersten Opfer«, staunte dieser nicht minder.
    »Wie?«, fragte Säule. »Hieß Ihr
Toter auch Leinhäuser?«
    Gleichzeitig schüttelten wir den
Kopf. »Nein, das nicht. Er hieß Teufelsreute.« Ich zeigte ihm den entsprechenden
Eintrag auf dem Ausweis.
    Säule erblasste. »Da will wohl jemand
alle Menschen mit dem Namen Teufelsreute umbringen. So etwas gibt’s doch nur in
schlechten Krimis. Was soll das für einen Sinn ergeben?«
    »Keine Ahnung, Herr Säule, wir stehen
erst am Anfang unserer Ermittlungen. Wir müssen jetzt zügig recherchieren, wie viele
Teufelsreute es überhaupt gibt und ob die beiden Opfer in einer Verbindung zueinander
standen. Gerhard, würdest du bitte bei Jutta anrufen? Sie soll Jürgen mit der Recherche
nach allen Teufelsreuten beauftragen, der kann das am besten. Hoffentlich gibt’s
da nicht zu viele.«
    Gerhard fischte sein Handy aus der
Tasche und fragte feixend: »Brauche ich von hier aus die Auslandsvorwahl?«
    Säule rieb sich an seinem glatt
rasierten Kinn und funkelte mit seinen Augen. »Soso, haben Sie bereits Telefon und
vielleicht sogar Internet auf Ihrer Dienststelle?«
    »Ja, ab und zu«, entgegnete ich,
»wenn die Stromversorgung gerade nicht unterbrochen ist.«
    Säule lachte, die Chemie zwischen
uns stimmte, sein Humor war der unsrige.
    »Könnten Sie bitte prüfen lassen,
ob Frau Leinhäuser Verwandte hat? Laut ihrem Ausweis wohnte sie in Heidelberg.«
    »Das ist längst in Auftrag gegeben.
Zwei Kollegen sind auf dem Weg. Wollen Sie sich die Tote anschauen? Ich hoffe, Sie
sind nicht zu sehr gegen strenge Gerüche anfällig.«
    »Stinkbombe?«, fragte ich.
    Säule zog eine Augenbraue hoch.
»Ich sehe, unser Täter legt Wert auf Wiedererkennungseffekte. Dann wissen Sie auch,
womit der Dame das Leben ausgehaucht wurde?«
    »Dreizack?«, fragte ich.
    »Von einem
verkleideten Teufel«, vollendete Säule. »Kommen Sie, es ist im hintersten Wagen
der S-Bahn passiert.«
    Auch dies war
deckungsgleich mit dem Schifferstadter Fall.
    Ich wunderte
mich ein wenig, als ich im Wagen keine Spur von Dr. Metzger entdecken konnte, nicht
einmal eine liegen gelassene Bananenschale. Der Tatort sah identisch aus, nur das
Geschlecht des Opfers war ein anderes. Sie saß auf der gleichen Bank und hatte den
gleichen Dreizack in der Brust stecken. Ihre Gesichtszüge verrieten eine große Erschrockenheit
in der Sekunde ihres Todes.
    »Der Doktor
ist mit der ersten Leichenschau bereits fertig, er –«
    »Doktor Metzger?«,
unterbrach ich ihn im Reflex.
    Er schaute mich verwirrt an. »Wer
soll das denn sein? Ich kenne keinen Doktor Metzger.«
    »Tut mir leid, war nur ein verrückter
Gedanke. Fahren Sie, bitte, fort.«
    »Ich fahre aber lieber Opel«, konterte
er mit einem Wortspiel. Dann wurde er wieder ernst.
    »Das Opfer war sofort tot, jede
der drei Spitzen war für sich alleine gesehen tödlich. Die Spitzen des Dreizacks
sind flexibel gelagert, das war ein unfassbares Teufelswerk.«
    Genau wie in Schifferstadt, dachte
ich. Sogar die zerborstene Stinkbombe lag unter dem Sitz.
    »Vielleicht ein Trittbrettfahrer?«,
fragte Säule zögerlich, der sich anscheinend immer noch nicht mit dem Gedanken eines
Serienmörders in der Metropolregion Rhein-Neckar anfreunden wollte.
    »Ein Trittbrettfahrer, der mordet?«,
fragte ich skeptisch zurück. »Das wäre ja noch sinnloser als sinnlos.«
    »Ist ein Mord langfristig gesehen
nicht immer sinnlos?«, sinnierte mein badischer Kollege.
    »Da haben Sie recht. Aber nur aus
dem Grund, weil unsere Aufklärungsquote bei Kapitalverbrechen über 100 Prozent beträgt.
Aber in diesem Fall stehen wir noch ganz am Anfang.«
    »Am Anfang?
Das kann nicht sein. Laut meinem Vorgesetzten und den Abstimmungsgesprächen zwischen
den Landeskriminalämtern wird Ihnen die Ermittlungshoheit unter anderem deshalb
überlassen, weil Sie kurz vor der Aufklärung stehen würden. Das waren jedenfalls
die Worte eines Herrn Diefenbach. Das ist doch Ihr Chef, oder?«
    »Ja, KP –, äh,
Herr Diefenbach ist der

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