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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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Es ist sehr interessant.« Sie lächelte und ging davon.
    In den nächsten drei Stunden wurden vierzehn Mitarbeiter vernommen, von denen keiner etwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört hatte.
    »Tja.« Danny blätterte seine Notizen durch. »Warum nur würde ich gerne sehen, wie Mr Valtry mir ein paar Zähne macht?«
    »Diese Ushi scheint eine sehr kluge junge Frau zu sein.Entweder liebt sie ihren Job, oder das war eine versteckte Andeutung.«
    »Und wenn es nur um den Job ginge, hätte sie uns doch gebeten, ihr einmal über die Schulter zu schauen, oder nicht?«
    Joe wählte die Nummer der Rezeption. »Hallo, hier ist Detective Lucchesi aus dem … okay … danke, ja. Würden Sie mich bitte mit Mr Valtry verbinden? Danke. O ja, die waren sehr lecker.« Er zeigte auf die Donuts. Danny betrachtete es als Aufforderung, noch einmal zuzugreifen.
    »Hallo, Mr Valtry«, sagte Joe. »Wir sind hier fertig. Wir hätten allerdings noch eine Bitte. Würden Sie uns das Labor zeigen, ehe wir das Haus verlassen, damit wir eine Vorstellung davon bekommen, was genau Sie hier machen? Vielleicht fällt uns etwas auf, das wir noch nicht bedacht haben.« Er nickte. »Großartig. Wir kommen dann runter.«
    Es war ein kleines Dentallabor mit drei Reihen von Arbeitstischen, an denen jeweils drei Zahntechniker saßen. Im hinteren Teil stand ein Arbeitstisch mit den meisten größeren Maschinen, die von allen benutzt wurden.
    »Okay«, sagte Valtry. »Hören Sie bitte alle zu. Sie haben die beiden Herren von der Polizei, Detective Lucchesi und Detective Markey, bereits kennengelernt. Ich werde den Herren jetzt rasch zeigen, was wir hier in diesem Labor machen. Wenn es Ihnen recht ist, schauen wir uns die Tätigkeiten an verschiedenen Arbeitsplätzen an, sodass die Herren einen vollständigen Einblick in die einzelnen Phasen unserer Fertigung erhalten. Wachst gerade jemand eine Krone auf?«
    Eine junge Frau, die sich im hinteren Bereich des Labors aufhielt, hob die Hand.
    »Sehr gut«, sagte Valtry und ging zu der Frau hinüber. Joe und Danny folgten ihm.
    Valtry drehte sich zu ihnen um. »Sehen Sie, so funktioniert das. Sie sitzen beim Zahnarzt im Stuhl, und er fertigt einenAbdruck Ihrer Zähne an, den er uns dann zuschickt. Laienhaft ausgedrückt, gießen wir dann Gips in den Abdruck und warten, bis er ausgehärtet ist. Dann haben wir einen exakten Abdruck Ihrer Zähne, der wie eines dieser klappernden Gebisse aussieht, mit denen man die Leute zu Halloween erschreckt.« Er hielt ein mattgraues Gipsmodell einer unteren Zahnreihe hoch. »Hier fehlt ein Zahn, wie Sie sehen, und ich muss einen neuen Abdruck anfertigen. Er wird zuerst aus Wachs modelliert. Wir benutzen einen Wachstopf, in dem das Wachs flüssig bleibt. Dann tauchen wir einen Spachtel hinein und bilden den Zahn aus Wachs nach. Den fertigen Wachszahn legen wir hier hinein.« Er hielt ein kleines durchsichtiges Plastikgefäß hoch. »Dieses Gefäß füllen wir mit einer Einbettmasse, die wir aushärten lassen. Nach dem Aushärten der Masse wird der Gummisockel abgezogen, und die entstandene Form, die sogenannte Muffel, wird in den Vorwärmofen gestellt, der eine Temperatur von achthundert Grad hat. Das Wachs schmilzt heraus, und wenn wir in die Muffel hineinschauen, sehen wir dort, wo vorher das Wachs war, ein Loch in der Form des Zahns.«
    »Ich werde jetzt eine Krone gießen«, meldete ein junger Mann sich zu Wort, der hinter Danny saß. »Wenn Sie sich das ansehen möchten?«
    »Ah, Kelvin«, sagte Valtry. »Sehr gut. Zeigen Sie uns, was Sie gerade machen.«
    »Warum zeigen Sie es uns nicht?«, fragte Joe.
    Valtry riss den Mund auf. »Wie bitte?«
    »Warum erklären Sie selbst es uns nicht?«
    »Kelvin ist ein ausgezeichneter …«
    »Das sehen wir«, sagte Danny. »Aber Sie, Mr Valtry, sind der Mann mit den vielen Diplomen. Zeigen Sie uns bitte, wie es geht. Nachdem ich ein Stück des Videofilms gesehen habe, würde ich gerne …«
    »Also gut«, willigte Valtry zögernd ein.
    Er führte sie zu einem Arbeitstisch im hinteren Teil des Labors, wo zwei kleine Brennöfen mit Klappen standen. Daneben stand eine sogenannte Gussschleuder, über die Valtry sich nun beugte, um die Zentrifuge zu spannen.
    »Was ist das?«, fragte Joe.
    »Eine Gussschleuder«, erklärte Valtry ihm. »Sie werden sehen, was dieses Gerät in einer Minute zustande bringt. Ich habe die Zentrifuge jetzt gespannt und fixiert.«
    Valtry streifte Handschuhe über, ergriff eine Zange und öffnete den Ofen. Dann

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