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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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sein.«
    Joes Handy klingelte, und er trat ans Fenster. »Ja?«
    »Joe, hier ist Tom Blazkow. Wir haben die Laborergebnisse des zweiten Kleidungsstücks aus der Scheideanstalt Trahorne. Es gibt eine Übereinstimmung mit Ethan Lowrys Blut. Und noch etwas … wir haben eine neue Leiche.«
    Dean Valtry lebte und starb in einem kalten Loft in der Duane Street in Manhattan. Zu seinen Lebzeiten hatten ihm die blitzsauberen, schneeweißen Räumlichkeiten, die Möbel und die Kunstgegenstände gefallen. Doch jetzt war Valtry tot – ein erstarrter Leichnam mit zerschossener Stirn. Er war vollständig bekleidet mit einem blauen Nadelstreifenanzug, blauem Hemd mit weißem Kragen und weißen Manschetten, einer goldfarbenen Krawatte und goldenen Manschettenknöpfen. Verkrampft lag er vor einer langen Couch. Sein Mund war weit aufgerissen.
    Danny und Joe betrachteten die Leiche.
    »Beim Tod gibt es keine Prozentangaben. Tot ist tot, nicht wahr?«, sagte Danny.
    »Kopfschuss, als er auf dem Sofa saß«, stellte Joe fest.
    Dr. Hyland hob den Blick und nickte.
    »Vermutlich war er so sehr in die Fernsehsendung vertieft, dass er den Killer gar nicht gehört hat«, sagte Danny.
    »Hallo, Leute.« Bobby trat zu ihnen.
    »Das erste Revier ist wohl doch nicht so sicher, wie es sein sollte«, stellte Joe fest.
    »Stimmt«, räumte Bobby ein.
    »Was ist hier passiert?«, fragte Joe.
    »Sieht wieder nach einer Kugel vom Kaliber zweiundzwanzig aus. Aber das Gesicht von dem armen Kerl wurde offenbar nicht mit Schlägen traktiert.«
    Joe schüttelte den Kopf. »Hat jemand mit den Nachbarn gesprochen?«
    »Viele Wohnungen hier im Haus werden nur als Zweitwohnung genutzt«, sagte Bobby. »Vermögende Besitzer, die mehrmals im Jahr in die Stadt kommen, Schauspieler, Investoren, was weiß ich. Die beiden Personen, die zu Hause waren, haben nichts gehört. Die Wohnungen sind schallisoliert und so groß, dass man den Eindruck gewinnen könnte, in einem anderen Gebäude zu sein.«
    »Komm, wir schauen uns die Wohnung mal an«, schlug Joe vor.
    »Auf jeden Fall ist hier alles sehr übersichtlich«, meinte Danny. »Wenn hier jemand ein bisschen Käse und Wein reichen würde, könnte man glatt das Gefühl haben, auf einer Vernissage zu sein.«
    »Ja«, sagte Hyland. »Und Valtry ist das Werk eines gereizten Newcomers mit einem Sinn fürs Makabre.«
    »Wir sind gleich wieder da«, sagte Joe.
    Er ging mit Danny durch die offene Wohnung und an den Kollegen von der Spurensicherung vorbei.
    »Seltsam, nicht wahr?«, sagte Joe. »An dem Tag, als wir feststellen, dass es definitiv eine Verbindung zwischen der Scheideanstalt Trahorne und Valtrys Labor gibt, endet Valtry als Leiche.«
    »Du glaubst, er war Teil des ganzen …«
    »Ich glaube, Valtry wusste , wer es war, Danny. Und ich glaube, dieser Jemand hat ihm heute Abend einen Besuch abgestattet.«
    »Es muss jemand gewesen sein, der im Labor arbeitet.«
    »Ja. Vielleicht sollten wir noch mal einen genaueren Blick darauf werfen und uns Lieferanten und Auslieferungsfahrer vorknöpfen – jeden, der das Gebäude betreten kann und an die Pakete herankommt, die geliefert und abgeholt werden.«
    »Aber wir haben doch schon mit allen gesprochen, von den Putzkräften angefangen.«
    »Wir müssen jemanden übersehen haben.«
    Der Rundgang durch die Wohnung dauerte nicht lange. Sie war sauber, großzügig angelegt, so ordentlich wie das Labor und so gepflegt wie Valtrys Büro.
    »Er hat tatsächlich auf jede Kleinigkeit geachtet«, sagte Joe. »Sieh mal. Die CDs und Bücher sind alphabetisch geordnet. Wer macht denn so was?«
    »Du doch auch.«
    »Aber doch nicht so!«
    »Joe, du bist der ordentlichste Mann, den ich kenne.« Danny blickte sich im Zimmer um. »Jedenfalls erleichtert es uns die Arbeit, weil wir nicht lange suchen müssen. Ich nehme an, jedes Stück Papier in sämtlichen Akten, die in diesen Schränken aufbewahrt werden, ist ordentlich einsortiert und abgeheftet.«
    Joe schob eine der Türen mit einem Handschuh auf. Die Akten waren mit farbigen Etiketten versehen, die sorgfältig nummeriert und beschriftet waren. Danny zuckte mit denSchultern. »Der Tag hat für so einen Scheiß nicht genug Stunden.«
    »Wenn du von vornherein Ordnung hältst, hat dein Tag sogar mehr Stunden, weil du nicht mehr so viel Zeit damit verplempern musst, irgendetwas zu suchen.«
    »Dann könnte ich glatt noch was aus meinem Leben machen«, gab Danny zurück.
    Joe ging zur Anrichte in der Küche und nahm den Hörer vom

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