Blutbeichte
Johnson! Was ist da draußen los, verdammt? Mein Kumpel und ich …«
In diesem Augenblick wurde die Tür aufgebrochen. Die Feuerwehrleute stürmten mit Feuerlöschern in den Keller und erstickten die Flammen. Staub und Rauchwolken wogten durch die Luft. Der Boden war mit zerborstenen Deckenbalken und dicken Brocken aus Beton und Stuck bedeckt. Die Feuerwehrleute rannten zu der Werkbank, unter der Danny und Joe eingeschlossen waren.
»Keine Bange, wir holen Sie da raus«, sagte Johnson. »Wie geht es?«
»Es ging uns nie besser«, stieß Joe hervor.
Danny ließ sich erleichtert in eine Ecke sinken und presste sich eine Hand aufs Gesicht. Mit der anderen klammerte er sich noch immer an Joes Arm fest.
Johnson sprach in sein Walkie-Talkie. »Boss, das Gebäude ist auf der Rückseite zum Teil eingestürzt. Wir haben geradeein Feuer vor der Kellertür gelöscht … ja, Sir, wir sind jetzt bei ihnen. Den beiden Eingeschlossenen geht es den Umständen entsprechend gut. Sie sagen, es habe eine Explosion gegeben, als sie im Haus jemanden vernommen haben … einen möglichen Verdächtigen. Er könnte noch im Haus sein.«
Joe schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht.«
Mehrere Kollegen unterstützten die drei Feuerwehrleute und bildeten eine Reihe, um die Betonbrocken, die Holzsplitter und den Schutt, die die Werkbank blockierten, aus dem Weg zu räumen. Als die Lücke groß genug war, krochen Danny und Joe heraus. Ihre Gesichter waren mit hellgrauem Staub bedeckt; ihre Augen waren rot gerändert.
»Danke«, sagte Joe.
»Wir sind froh, dass alles geklappt hat«, erwiderte Johnson.
»Ja, wir auch«, sagte Danny. »Jetzt aber nichts wie weg hier.«
Joe blieb kurz stehen, starrte durch die zertrümmerte Decke hinauf und schüttelte den Kopf.
Sie traten durch die Kellertür hinaus in die Hitze der Willow Street, wo zahlreiche Feuerwehrmänner, Polizisten und Sanitäter zwischen den Löschfahrzeugen, Streifen-und Rettungswagen standen. Joe und Danny wurden zum Heck eines Rettungswagens geführt und von einer Sanitäterin untersucht.
»Sie sollten ins Krankenhaus«, sagte sie.
»Nein, danke«, erwiderte Joe.
Der Einsatzleiter kam zu ihnen. »Ich bin Taye Harris. Wie geht es Ihnen?«
»Es geht so«, sagte Danny und rieb sich den Staub aus dem Haar.
Einige Feuerwehrmänner versammelten sich um sie.
»Was ist passiert?«, fragte Harris.
Joe zuckte mit den Schultern. »Wir waren im Haus und haben jemanden vernommen, einen möglichen Tatverdächtigen. Plötzlich verschwand der Bursche unter einem Vorwand, und wir haben ihn im Keller gesucht …«
»… und dabei habe ich auf einen Lichtschalter gedrückt«, sagte Danny. »Und peng !«
»Sieht nach einer Gasexplosion aus«, erklärte der Einsatzleiter. »Im Haus ist irgendetwas manipuliert worden. Okay, nach den Untersuchungen wissen wir mehr. Sehen Sie das Fenster im ersten Stock über der Eingangstür?« Harris wies mit dem ausgestreckten Arm darauf.
»Ja«, sagte Danny.
»Auf der Rückseite des Hauses befand sich ein identisches Zimmer, und unser Sachverständiger glaubt, dass die Explosion dort ausgelöst wurde. Sie hatten Glück, dass das Feuer sich nicht schneller ausgebreitet hat. Wenn es auf den Speicher übergegriffen hätte, wäre auch die Front des Hauses in Brand geraten, und dann hätte das ganze Haus binnen kürzester Zeit in Flammen gestanden. Ich nehme an, im Keller wurde irgendetwas kurzgeschlossen.«
Danny seufzte.
»Wissen Sie, wie wir diesen Raum nennen?«, fragte Harris. »Den mit dem Erkerfenster? Er ist klein, und normalerweise gibt es nur einen Weg heraus. Und wenn ein Feuer ausbricht, gibt es keinen Zugang zur Haustreppe, und man sitzt in der Falle. Wir nennen diesen Raum das Zimmer des toten Mannes.«
Rufo kam zu ihnen. »Quatschen Sie nicht lange hier herum, Harris! Joe, Danny … fahren Sie ins Krankenhaus, alle beide!«
»Wir fahren nicht ins Krankenhaus«, widersprach Joe. »Wir sind okay. Wir haben nur ein paar Katzer und Schrammen abbekommen …«
»Nichts da. Sie fahren ins Krankenhaus. Ich lasse Ihnen keine andere Wahl. Mann, wie Sie aussehen! Sie könnten innere Verletzungen haben.«
»Ich glaube, Chef, ich hätte bemerkt, wenn mich ein Trümmerteil getroffen hätte«, sagte Danny.
»Ja, ich auch. Weil der Schlag Ihnen vielleicht ein bisschenVerstand eingehämmert hätte. Los jetzt. Ab ins Krankenhaus.«
Joe und Danny wechselten einen Blick.
»Na gut. Ihnen zuliebe lassen wir uns durchchecken, Chef«, sagte Joe und
Weitere Kostenlose Bücher