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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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allein ist wichtig.«
    Sie küsste ihn.
    Joe schaute ihr in die Augen. »Es tut mir leid, Anna. Alles. Wie konnte ich nur so ein Idiot sein?«
    »Ist schon okay.«
    »Nein, ist es nicht. Ich war ein verdammter Trottel. Ich hoffe, du verzeihst mir. Ich war nicht genug für dich da.«
    Sie schmiegte sich an ihn. »Und ich nicht für dich.«
    »Lass uns noch einmal neu beginnen. Du und ich, Shaun und der kleine Giulio.«
    Als Danny das Haus betrat, fiel ihm sofort die Stille auf. Das Spielzeug der Kinder lag ordentlich im Wohnzimmer, in Plastikboxen verstaut. Alles war aufgeräumt. Danny ging in die Küche, drückte die Wiedergabetaste des Anrufbeantworters und hörte sich an, was er selbst mit verhaltener Stimme aufgesprochen hatte: »Liebling, wenn du dir das hier anhörst, bin ich es. Wir waren in einen Unfall verwickelt, Joe und ich, und wir hatten verdammtes Glück … ein Feuer …« Ihm stockteder Atem. »Bitte überleg es dir noch einmal. Die Kinder brauchen mich … sie brauchen uns …«
    Es war ihm egal, wie verzweifelt seine Stimme klang. Im Augenblick interessierte ihn nur, dass Gina diese Nachricht gehört hatte und offenbar dennoch gegangen war. Er hörte sich den Schluss an: »Ich brauche dich. Ich liebe dich … Wir sind ein Team.«
    Danny öffnete die Hausbar und nahm eine Flasche Whiskey heraus.
    »Du Dummkopf«, sagte Gina und lief durch die Tür auf ihn zu. Sie schlug ihm auf die Schulter. »Du Blödmann! Ich hab mir schreckliche Sorgen gemacht.« Sie schlug ihn noch einmal und umarmte ihn dann. Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie küsste ihn auf den Mund. Er erwiderte den Kuss.
    »Wo sind die Kinder?« Danny schaute an ihr vorbei in die Diele.
    »Bei meiner Mutter.«
    »Aber du verlässt mich nicht?«, fragte Danny.
    »Natürlich nicht. Gib mir auch ein Glas Whiskey, du Dummkopf.«
    Am nächsten Morgen waren Joe und Danny um acht Uhr wieder im Büro. Joe zog sein Notizbuch aus der Tasche und suchte die Telefonnummer von Sonja Ruehling heraus.
    »Mrs Ruehling, hier Detective Joe Lucchesi. Wir würden gerne noch mal mit Ihnen sprechen. So schnell wie möglich.«
    Er nickte Danny zu.
    »Ja … Wir hätten da noch ein paar Fragen«, sagte Joe. »Ja, sicher. Okay. Dann treffen wir uns dort.«
    Sie fuhren zu einem Café in der Dreiundvierzigsten Straße, das nicht weit von dem Büro entfernt war, in dem Sonja Ruehling arbeitete. Sie saß in einer Ecke und wartete auf die Detectives. Vor ihr standen drei große Tassen Kaffee.
    »Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben«,sagte Joe. »Wir müssen mehr über Alan Moder erfahren. Wir können ihn nirgends aufspüren.«
    »Okay. Jetzt wollen Sie bestimmt wissen, wie er aussieht?«
    »Alles, was Sie uns über ihn sagen können, ist wichtig«, erklärte Danny.
    »Also gut. Dunkelbraunes Haar, braune Augen, ein langes, schmales Gesicht … und er war ziemlich groß. Sportliche Figur, durchtrainiert. Er ist früher mal Rad gefahren. Er müsste jetzt dreiunddreißig sein …«
    Joe schaute auf seine Notizen. »Nein, er ist fünfunddreißig.«
    »Mann!« Sonja schlug mit der Hand auf den Tisch. »Dieser Typ ist einfach unglaublich.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Joe.
    »Er lügt wie gedruckt. Er ist fünfunddreißig. Also wirklich, irgendwie bringt er mich noch heute mit dem Stuss, den er mir immer erzählt hat, auf die Palme.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Danny.
    »Er war ein notorischer Lügner. Ich weiß, das sagt man so, aber auf ihn traf es wirklich zu. Er konnte nicht anders.«
    »Könnten Sie uns das genauer erklären? In welcher Situation hat er gelogen?«
    »In jeder. Es fing schon damit an, wenn er mir erzählt hat, wann er morgens aufgestanden war und was er zum Frühstück gegessen hatte. Wenn ich morgens herunterkam und da stand eine Pfanne mit den Resten von einem Rührei, hat er gesagt: ›Ich hab nur schnell ein Brötchen gegessen.‹ Oder ich habe ihn gefragt: ›Wo hast du das Hemd gekauft?‹, und er hat mir ein Geschäft genannt, und dann habe ich an dem Label gesehen, dass er es in einem ganz anderen Laden gekauft hatte. Ich wusste nicht, woran ich mit ihm war. Aber ich habe es ihm immer wieder durchgehen lassen. Wenn in seinen Geschichten irgendetwas nicht stimmte, habe ich es auf sein schlechtes Gedächtnis geschoben. Viele Männer haben ein schlechtes Gedächtnis, nicht wahr?«
    »Ich schon«, gab Danny zu. »Meine Frau macht das verrückt.«
    Sonja lächelte. »Können Sie sich vorstellen, was für ein guter Lügner

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