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Blutbeichte

Blutbeichte

Titel: Blutbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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sehen – nichts, was man bei einem normalen Menschen beobachten würde. Alan verzieht keine Miene, errötet nicht, kommt nicht ins Stottern. Er sitzt ganz ruhig vor Ihnen und lügt Ihnen dreist ins Gesicht.«
    Als Joe ins Büro zurückkehrte, klingelte sein Telefon.
    Er nahm den Hörer ab. »Ja?«
    »Detective Lucchesi? Hier ist Taye Harris von der Feuerwehr.«
    »Hallo, Taye. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich wollte Sie nur informieren. Wir haben drei Propangasflaschen und einige Fetzen Klebeband in den Trümmern gefunden. Ich würde sagen, Ihr Täter hatte die Gasflaschen, aus denen das Gas entwichen ist, in einem provisorisch versiegelten Raum deponiert. Deshalb hätten Sie keinen Gasgeruchbemerkt, auch wenn Sie oben gewesen wären. In dem Hinterzimmer explodierten die Gasflaschen dann. Das Zimmer wurde als Fitnessraum benutzt. Sie hatten Glück, dass Sie nicht von den herabfallenden Trümmern getroffen wurden.«
    »Wie kam es zu der Explosion?«
    »Der Lichtschalter, auf den Ihr Partner gedrückt hat, war der Zünder. Es ist ein Kinderspiel, auf diese Weise eine Explosion auszulösen. Der Täter muss die Glühbirne benutzt haben. Man tränkt ein Stück Schnur in Benzin und wickelt es um die Fassung einer Glühbirne, genau über dem Gewinde. Sie schalten die Glühbirne an, lassen sie kurz brennen und tauchen sie dann in Wasser, sodass das Glas hauchfeine Risse bekommt. Sobald man die Glühbirne einschaltet, gibt es einen Zündfunken. Dieser Mistkerl hatte die Birne im Keller auf diese Weise manipuliert.«
    »Ganz schön hinterhältig«, sagte Joe.
    »Das wird gern in Gefängnissen praktiziert«, fuhr Harris fort. »Eine bewährte Methode, um jemanden auszuschalten. Zuerst wird die Glühbirne so bearbeitet, wie ich es eben beschrieben habe. Dann wird sie mit Klebstoff gefüllt, den die Sträflinge meist aus den Schuh-und Holzwerkstätten klauen. Wenn die Zellentüren während des Essens oder beim Sport unverschlossen sind, bleibt einer der Gefangenen zurück, schleicht sich in die Zelle des anderen und tauscht die normale Glühbirne gegen die präparierte Birne aus. Wenn der Gefangene in seine Zelle zurückkehrt und das Licht einschaltet, kommt es zur Explosion. Der Betreffende wird von brennendem Klebstoff getroffen, den er nicht von der Haut entfernen kann, und verbrennt jämmerlich. Manchmal machen sie sich gar nicht die Mühe, die Glühbirne zu manipulieren, sondern bewerfen den Häftling einfach mit dem brennbaren Material und schleudern ein Streichholz hinterher. Da gibt es kein Entrinnen.«
    Heftiger Regen prasselte auf die grüne Markise des Bay Ridge Manor. Denis Cullen stand vor der Tür und lächelte, als er Joe und Danny erblickte, die sich ihre Jacketts über die Köpfe gezogen hatten und auf die Tür zuliefen.
    »Danke, dass ihr gekommen seid.« Cullen begrüßte Joe und Danny herzlich. »Nach den Ereignissen gestern hatte ich eigentlich nicht damit gerechnet, euch hier zu sehen.«
    »Mach dir keine Sorgen um uns«, erwiderte Joe und zog sein Jackett wieder an. »Wir sind gerne gekommen.«
    »Das ist meine Tochter Maddy.« Cullen legte eine Hand auf Maddys Schulter. Sie hatte die Arme um ihren Dad geschlungen und lehnte sich gegen ihn – ein blasses, dünnes Mädchen mit strahlend blauen Augen.
    »Du bist ein hübsches Mädchen«, sagte Danny. »Ich freue mich, dich kennen zu lernen.«
    Sie lächelte ihn an. »Danke. Ich freue mich auch. Was ist gestern passiert?«
    »Jemand hat Detective Lucchesi einen gewaltigen Schrecken eingejagt. Du hättest mal sehen sollen, wie er geheult hat. Wie ein Baby.«
    Maddy kicherte.
    »Dein Daddy ist ein ganz cooler Detective«, sagte Joe. »Ohne ihn wären wir bei der Ermittlung, an der wir gerade arbeiten, längst nicht so weit.«
    Maddy lächelte und klammerte sich an Cullens Arm.
    »Meine Frau hat das hier für dich gekauft.« Joe griff in die Tasche seines Jacketts und reichte ihr ein Armband aus rosafarbenen Perlen.
    »Oh, ist das schön! Danke.« Maddy strahlte übers ganze Gesicht. »Woher wusste Ihre Frau, dass ich rosa mag?«
    »Frauen sind die wahren Detectives«, sagte Cullen. »Das wissen wir doch von Mom, nicht wahr?« Er drückte zärtlich Maddys Schulter; dann wandte er sich wieder seinen Kollegen zu. »Geht rein und genehmigt euch ein paar Drinks.«

27
    Magda Oleszak schaute unter der Kapuze einer schwarzen Regenjacke hervor, als sie den Reißverschluss bis unters Kinn hochzog.
    »So ein Mistwetter!« Sie drehte sich zu den Bewohnern des

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