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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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überprüfen, bevor du uns hier das Leben noch schwerer machst, als es ohnehin schon ist.« Er hob die Hand zum Abschied und ging hinaus.
    Dreißig Minuten und vier Telefongespräche später kam Róbert sehr zu seinem Leidwesen zu dem Ergebnis, dass Matthías wahrscheinlich nicht ganz unrecht hatte.
    »Scheiße«, sagte er laut. Dann holte er sich ein Stück Sandkuchen als Betthupferl. Während er den trockenen Kuchen mampfte und mit eiskalter Milch hinunterspülte, zerbrach er sich den Kopf darüber, ob es ein Fehler gewesen war, Matthías so billig davonkommen zu lassen. Dessen Anspielung auf das gespannte Verhältnis zwischen ihm und di Tommasso hatte ihn aus dem Konzept gebracht, und durch die boshafte Bemerkung mit der Gedenkstunde war er noch mehr in Rage
gekommen. Doch jetzt blickte er wieder durch und glaubte zu wissen, dass Matthías einfach einen Schuss ins Blaue abgegeben hatte und in Wirklichkeit kein bisschen mehr über die Streitigkeiten zwischen ihm und di Tommasso wusste als alle anderen. Im Gegensatz dazu wusste er sehr viel mehr über Matthías und seine Belange. Aber es war gar nicht nötig, sämtliche Trümpfe auf einmal auszuspielen, dachte Robert, und man wusste nie, wann man sie wirklich brauchen würde.
    Björn Egilsson, Sicherheitsbeauftragter (The National Power Company)
    Halldór Valdimarsson, Ingenieur (The National Power Com- pany)
    Francesco di Tommasso, Ingenieur (Impregilo)
Gianluca Barei, geschäftsführender Direktor (Impregilo)
Johan Norling, Geologe (Subunternehmer, Impregilo)
Wolfgang Haase, Informatiker (Subunternehmer, Impregilo)
Jorge Fonsecas, Arbeiter (Selecta /Impregilo) (lebt)
    Sie sahen einander an, alle vier, und schüttelten wie auf Kommando die Köpfe.
    »Das hilft uns kaum weiter«, sagte Stefán, »wir müssen mehr über diese Männer in Erfahrung bringen.« Sie hatten sich aus der Hotelbar auf Stefáns Zimmer zurückgezogen. Er saß bequem in dem einzigen Sessel und Katrín auf dem Schreibtischstuhl, während Guðni und Árni jeweils auf einer Bettkante hockten. »Und das wird eine von zwei Hauptaufgaben sein, zumindest für den Anfang, alles Relevante über sie herauszufinden - Arbeitsbereich, Familie, Freunde, Feinde, Verbindungen untereinander, alles. Wenn wir den finden wollen, der das getan hat, und es keine Tatzeugen gibt, müssen wir vom Opfer ausgehen, beziehungsweise den Opfern. Irgendjemand wollte irgendeinen von diesen Leuten umbringen, und wer es auch
war, er muss Gründe dafür gehabt haben. Auch wenn wir hier heute die ganze Nacht grübeln und herumrätseln und spekulieren, hilft uns das gar nicht weiter, bevor wir nicht mehr über diese Leute wissen.«
    »Okay«, sagte Guðni, »dann hören wir am besten gleich damit auf und gießen uns einen hinter die Binde.«
    »Es geht also um den Hintergrund von sieben Menschen«, sagte Katrín, Guðnis Vorschlag geflissentlich überhörend. »Und fünf von denen sind Ausländer. Es wird uns bis auf weiteres kaum an Beschäftigung fehlen. Und ich melde mich für ein Ticket nach Italien«, fügte sie mit schwachem Lächeln hinzu.
    »Es sei denn, es ist ein terroristischer Anschlag gewesen«, warf Árni ein, doch seine Bemerkung fiel auf keinen fruchtbaren Boden, zumal er auch keineswegs überzeugend geklungen hatte.
    »Ein weiterer Aspekt hat Priorität, und zwar gilt es herauszufinden, ob tatsächlich niemand etwas gesehen hat«, erklärte Stefán. »Es kann zwar gut sein, dass niemand etwas gesehen hat, was ihm verdächtig vorkam, dass niemand jemanden gesehen hat, der irgendwo Dynamit anbrachte oder eine Sprenguhr zündete, oder wie das Zeug heißt, aber zum Kuckuck noch mal, da muss doch irgendwo jemand in Sichtweite gewesen sein und beobachtet haben, wie der Erdrutsch abging, oder zumindest die Detonation gehört haben. Diese Leute müssen wir finden und vernehmen. Vielleicht reicht das, um klären zu können, ob es sich überhaupt um eine Explosion oder nur um einen Bergsturz gehandelt hat. Doch bis dahin gehen wir vom Erstgenannten aus.«
    Sie waren sich auch einig, dass man unbedingt ein weiteres Mal mit diesem Portugiesen sprechen musste. Das Problem war nur, dass der in Reykjavík war und sie in Egilsstaðir, und es war völlig ungewiss, wann sie zurückkehren würden.

    »Und er ist wohl kaum in nächster Zukunft wieder auf dem Weg hierher«, sagte Stefán. »Am besten wäre es natürlich, wenn man mit dem anderen, dem Verletzten, reden könnte, aber wenn ich richtig verstanden habe, wollen sie ihn

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