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Blutbraut

Blutbraut

Titel: Blutbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Blut hure!«
    »Wo ist dein Problem? Sie führt das Leben einer Prinzessin …«
    »Sie sollte eine Wahl haben. Ich mag keine haben, aber sie schon. Und die sollte sie haben!«
    »Eine Wahl? Was sie nicht kennt, kann sie nicht vermissen. Du magst sie, sie mag dich. Was soll das Geschwätz also?«
    »Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun!«
    »Unfug. Ich weiß nicht, woher diese unsinnigen Ideen plötzlich kommen, aber ich werde nicht zulassen, dass der begabteste Hexer, den unsere Familie vielleicht jemals hervorgebracht hat, zum Nosferatu wird, nur weil du Skrupel hast. Ihre Mutter hat sie zu uns gebracht, weil sie verstanden hat, dass Macht zu Macht gehört. Und sie hat es sich gut bezahlen lassen, dass sie das Mädchen exklusiv unserer Familie überstellt hat und nicht der gesamten Hermandad. «
    »Du hast sie gekauft wie ein Stück Vieh.«
    »Ich habe eine Moreira-Blutbraut gekauft. Wenn nötig, hätte ich noch viel mehr für das Mädchen gezahlt. Auch wenn das vielleicht nicht in deinen Schädel will: Man hat mir die Möglichkeit gegeben, wenigstens einen meiner Söhne in Sicherheit vor unserem Fluch zu wissen. Also habe ich sie genutzt. – Und ich warne dich: Wenn du der Kleinen irgendwelche verrückten Ideen in den Kopf setzt, wirst du mich kennenlernen, Joaquín. Und damit ist dieses
Gespräch beendet.« Schritte. Die Haustür knallt. Das Glasornament scheppert.
    »Bigotter Bastard!«
    Quichotte drückt sich gegen mein Bein, winselt leise. Rosa steht neben mir, streicht mir übers Haar, umarmt mich. Ganz langsam schiebe ich mich hinter der Tür hervor. »Hast du mich nicht mehr gern, Chimo?« Ich werde nicht weinen. Auch wenn es wehtut. Er fährt zu mir herum. Seine Augen weiten sich, als er wohl begreift, dass ich alles gehört habe.
    »Luz …«
    »Hast du mich nicht mehr gern?«
    »Natürlich habe ich dich noch gern! Etwas anderes darfst du niemals glauben, mi vida.« Mit ein paar Schritten ist er bei mir, geht vor mir in die Knie, wie er es immer macht, wenn er mir in die Augen sehen will.
    »Warum willst du mich dann nicht mehr?« Trotzig schlucke ich das Schluchzen hinunter, das in meiner Kehle aufsteigt.
    »Ich will dich, Luz. Ich will dich mit meinem ganzen Herzen. Aber was ich will, ist nicht wichtig. Du solltest die Chance haben, zu entscheiden, ob du mich willst .«
    »Aber ich will dich doch auch!« Quichotte hat sich neben mich gesetzt. Sieht zwischen uns hin und her.
    Chimo lacht leise. Es klingt traurig. »Vielleicht wirst du irgendwann deine Meinung ändern, wenn du groß bist und andere Männer kennengelernt hast.«
    Ich schiebe die Unterlippe vor, schüttle störrisch den Kopf. »Nein!«
     
    »Na warte, du kleine Kröte, das wirst du mir büßen!«
    Quietschend ergreife ich die Flucht. »Fang mich!« Alles um mich
herum ist weiß. Und kalt. Schnee. Er reicht mir bis zu den Knien. Chimo ist direkt hinter mir. Er hat immer noch Schnee in den Haaren. Von meinem Schneeball. Fast erwischt er mich. Gemein, dass seine Beine so viel länger sind als meine. Ich schlage einen Haken. Weiche im letzten Moment aus, als er sich auf mich werfen will. Chimo landet der Länge nach auf dem Boden, stemmt sich wieder hoch, spuckt Schnee und jagt mich weiter.
    »Los, Cris. Du von der anderen Seite! Hol sie dir!«
    »Unfair!«, kreische ich, als Cris jetzt auch bei der Jagd auf mich mitmacht und auf mich zukommt.
    »Das war der Schneeball ins Genick auch. – Auf sie, Quichotte, fang sie!«
    »Gib auf, wir kriegen dich doch!«, johlt Cris.
    Quichotte springt laut bellend um mich herum. Schneeklumpen hängen an dem Fell an seinen Beinen. Beinah fällt Cris über ihn.
    »Auf wessen Seite ist dein blöder Hund eigentlich, Joaquín?«, schimpft er.
    »Frag ihn!«
    Ich flüchte um das Schneemobil herum, werfe einen hastigen Blick über die Schulter zurück. Oh weh! Chimo drückt im Laufen Schnee zu einem Klumpen zusammen. Einem großen Klumpen.
    Mr de Alvaro kommt aus der Hütte. Lodge sagen sie dazu. Wenn ich mich hinter ihm verstecke, wird Chimo es nicht wagen, den Schneeball zu werfen. Ich sehe die Frau zu spät, die hinter ihm ist. Schön ist sie. Wie immer. Manchmal kommt sie nach Santa Rayada. ›Sanguaíera‹ sagen Chimo und Cris zu ihr. Also ist sie dasselbe wie ich. Nur dass ich Chimos Sanguaíera sein werde, wenn ich alt genug bin. Ich kann nicht mehr bremsen. Sie schreit auf, als ich in sie hineinstolpere. Empört und böse. Sie mag mich nicht.
Das weißich schon länger. Schlagartig ist es still.

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