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Blutbraut

Blutbraut

Titel: Blutbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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in den Weg zu stellen, kann froh sein, dass er noch am Leben ist.«
    Da war Blut auf dem Boden des anderen Hauses gewesen; die Körper von Männern; reglos. Tot? Der junge Vampir im Keller … Mein Magen zog sich zusammen. Er hatte ein Blutbad angerichtet. Meinetwegen. Und er wurde …
    »Er wurde dabei verletzt, nicht wahr? Seine Schulter … Im Gesicht …« Meinetwegen.
    Eine Sekunde schien Cris verwirrt. Doch dann schüttelte er entschieden den Kopf. »Joaquín wurde dabei nicht verletzt, Lucinda.«
    »Aber …« Die aufgeplatzte Lippe und der Riss in der Braue seines Bruders konnten ihm doch nicht entgangen sein?
    »Glaub mir. Als er mit dir zurück nach Santa Reyada kam, war nicht ein Kratzer an ihm. Keiner dort war mächtig genug, um ihm auch nur im Ansatz gefährlich werden zu können. Nicht nachts. Jetzt schon gar nicht mehr.«
    »Aber …«
    »Ich habe die Schrammen in seinem Gesicht vorhin auch gesehen. Du hast damit nichts zu tun. Ich kann dir sagen, woher sie stammen: von einem Cage-Fight.«
    »Einem … Cage-Fight?«
    »Einem Cage-Fight, ja. Schon als Vater noch gelebt hat, war das Joaquíns Art, sich abzureagieren. Inzwischen scheint er es regelrecht exzessiv … Egal. – Er war sowieso schon entsetzlich
wütend, als er mit dir zurückgekommen ist; und du bist dann auch noch von ihm weggekrochen … Da hat er es nicht länger ausgehalten und ist … hat sich den nächsten Käfig und einen Freiwilligen gesucht, auf den er einprügeln konnte, um … nicht stattdessen nach San Diego zurückzufahren und Rogier umzubringen.«
    Die Blutlache auf dem Boden unter dem jungen Vampir im Keller … Ich presste die Lider zusammen, in dem Versuch, die Bilder wieder aus meinem Kopf zu bekommen. Erfolglos.
    Cris’ Handfläche an meiner Wange ließ mich zusammenzucken, die Augen wieder öffnen.
    »Dich trifft keine Schuld, Lucinda«, versicherte er mir noch einmal. Sein Daumen fuhr meine Braue nach. Sanft, zärtlich. Ich schmiegte mich in die Berührung – bis er sich in die Stille hineinräusperte und leise »Wenn du nicht weißt, was passiert ist, dann … weißt du auch nicht, dass sie dir von Joaquíns Blut gegeben haben, damit deine Schrammen schneller heilen, oder?« sagte.
    »W-was?« Ich starrte ihn an, machte unwillkürlich einen Schritt zurück.
    »Nicht viel.« Hastig schüttelte Cris den Kopf. »Es … na ja, es ist normalerweise auch nicht erlaubt. Zumindest nicht, solange du noch nicht seine Blutbraut bist oder wenigstens dein Einverständnis dazu gibst.«
    Ich drückte die Hände gegen meinen Bauch. »Was bewirkt es?«
    »Es heilt. – Wenn es das Blut des Hexers der betroffenen Blutbraut ist.«
    »Was noch?«
    Cris sah zu Boden.

    »Cris! Was bewirkt es noch?« Ich trat direkt vor ihn. »Bitte!«
    Er zögerte, schüttelte abermals den Kopf, ehe er mich wieder anschaute. »Es macht … euphorisch. Je nach Menge. – Und sehr empfänglich für … Kontroll-Magie.«
    Sekundenlang wusste ich nicht, was ich sagen – oder denken – sollte. Kontroll – … Nein! Bitte, nein! Ich wollte zurückweichen, als Cris mein Gesicht in beide Hände nahm und meinen Blick auf sich lenkte.
    »Er hat dich nicht manipuliert!«
    »Woher willst du das wissen?« In meiner Stimme hing Hysterie.
    »Er war nicht da, als Fernán es dir gegeben hat. – Und es war sein Blut. Also hätte auch nur er es gekonnt.«
    »Und heute Morgen? Wir waren allein in der Küche, oben und … im Wohnzimmer! Er …«
    »Da hattest du seine Wirkung längst ausgeschlafen. – Schon als er vor Morgengrauen zurückgekommen ist, hattest du das.« Seine Hände gaben mein Gesicht frei, glitten abwärts auf meine Schultern, umschlossen sie. »Mein Bruder ist ein elender Mistkerl, Lucinda, aber diesmal lege ich meine Hand für ihn ins Feuer.«
    Wie gern ich ihm geglaubt hätte. Aber ich kam gegen das Zittern in meinem Innern nicht an.
    Behutsam strich er mit den Fingerknöcheln an meinem Hals entlang aufwärts, zu meiner Wange zurück, schob seine Hand in meinen Nacken, in mein Haar, zog mich ein Stück näher heran. »Glaub mir.«
    Die Berührung an meiner Kehle weckte diese nur zu vertraute Enge in meiner Brust. Ich wandte das Gesicht ab, drückte mein Kinn gegen meine Schulter, brachte schließlich ein Nicken
zustande. »Lass uns zurückgehen«, bat ich nach einem weiteren Moment schwach.
    »Natürlich.« Cris ließ die Hand aus meinem Haar gleiten und trat beiseite. Ich mied seinen Blick, als ich mich an ihm vorbeischob.
    Erst nach ein paar

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