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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Lösung für unser Problem. Und außerdem war uns sowieso schon alles recht. Nur weg von dort!«
Das musste Judith Brunner wohl akzeptieren. »Was ist aus dem Messer geworden?«, fragte sie weiter.
Obwohl den Frauen eine plötzliche Nervosität deutlich anzumerken war, taten sie verblüfft. »Dem Messer? Was aus dem Messer geworden ist? Nun, ich denke, das wird Heitmann beseitigt haben«, meinte Emily Winter.
»Also, Sie haben es nicht wieder an sich genommen?«
»Nein, wir haben uns nicht weiter um den Toten gekümmert. Das Messer steckte in ihm drin«, wusste Anne nun plötzlich zu berichten.
»Was war es denn für ein Messer? Wo hatten Sie es her?«, fragte Judith Brunner nach.
Anne Winters Flecken traten wieder deutlicher hervor. Man konnte sehen, wie sie fieberhaft überlegte. »Tja, Emily, was hattest du eigentlich für ein Messer?«
Walter musste ihr für diese geschickte Übergabe an ihre Schwester insgeheim Anerkennung zollen. Sie war damit unverdächtig, in ihrer Version des Überfalls ja sowieso.
Doch Emily wirkte zum ersten Mal nicht mehr souverän. Trotzdem fiel ihr eine plausible Erklärung ein. »Ich hatte es erst kurz vorher eingesteckt, unterwegs, hatte es bei einem Haufen Hausrat gefunden, der im Wald liegen gelassen worden war. Es gefiel mir sofort, denn es war neu.«
Judith Brunner wollte es schon etwas genauer haben. »Erinnern Sie sich noch, wie es aussah?«
»Nein, natürlich nicht, das ist doch ewig her.« Sie tat, als überlege sie und tatsächlich fiel ihr eine Ergänzung ein: »Es war recht groß, mit breiter Klinge. Warum wollen Sie das denn jetzt noch wissen?«
Judith Brunner blieb geduldig. »Frau Winter, Sie haben soeben gestanden, einen Mann erstochen zu haben. Also fragen wir nach der Tatwaffe. Es ist Ihr Messer gewesen. Und nun wird es eine amtliche Untersuchung geben, damit die Angelegenheit ihren Abschuss findet. Die Familie von Emil Winter hat ein Anrecht auf die Klärung seines Schicksals. Da ist jede Einzelheit wichtig.«
Die Frauen versteinerten wieder.
»Was, meinen Sie, hat Winter im Wald gewollt? Hatte er es auf Ihre Beute abgesehen oder wollte er Sie vergewaltigen?« Judith war immer noch auf der Suche nach einem Motiv und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Hatte Laurenz Heitmann vielleicht sogar mit Emil Winter gemeinsame Sache machen wollen? Der Überfall war schief gelaufen und er änderte kurzfristig seinen Plan? Hat Heitmann die Schwestern sogar erpresst? Seine Finanzlage ließ diesen Schluss nicht zwingend zu, doch die Beträge konnten klein gewesen sein. Die Schwestern waren nicht vermögend.
Doch irgendwie stimmten diese Überlegungen nicht mit dem Bild überein, das Judith Brunner bisher von Heitmann gewonnen hatte. Und wie passte die Ermordung Paul Ahlsens’ hier hinein?
Emily Winter übernahm es, zu antworten: »Wir haben oft darüber nachgedacht. Und Anne«, sie legte eine dramatische Pause ein, »Anne hatte den Eindruck, dass er vorrangig einen Raubüberfall geplant hatte. Denn schließlich konnte er nicht damit rechnen, dass wir Frauen dort vorbeikommen würden. Ich denke, er lauerte einfach irgendjemanden auf, der unvorsichtig genug war, allein durch den Wald zu laufen. Und Anne erschien ihm dann als leichte Beute.«
Auch das konnte Judith Brunner nachvollziehen. »Und vorige Woche wurde Laurenz Heitmann ermordet. Was meinen Sie? Ob es einen Zusammenhang gibt?«
»Damit? Warum sollte ihn jemand dafür ermorden? Ich habe doch den Winter umgebracht. Also, wenn sich irgendwer rächen wollte, dann bestimmt zuerst an mir.«
»Und wenn jemand darauf gestoßen war, dass Heitmann den Überfall vertuschte und derjenige nur nicht wusste, für wen er das tat?«
»Wer denn, wer soll sich denn jetzt dafür noch interessieren?«, war Emily Winter sich absolut sicher.
Judith Brunner wechselte das Thema. »Bei unseren Ermittlungen stießen wir unter anderem auch auf den Namen Karl Busch. Sagt der Ihnen was?«
Die Veränderung war augenfällig. Unwillkürlich versteiften die Winter-Schwestern ihre Oberkörper und ihre Gesichtszüge wurden maskenhaft. Bis eben noch dachten sie, sie hätten das Gespräch schon überstanden. Beide waren zu keiner Antwort fähig.
»Haben Sie mich verstanden? Karl Busch«, hakte Judith Brunner aufmerksam nach.
»Ich kenne niemanden, der so heißt«, rang sich Emily Winter fauchend ab, und fast gleichzeitig bestätigte Anne Winter: »Ich auch nicht.«
Wieder waren sie auf der Hut, registrierte Judith Brunner, wie schon bei

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