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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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ihrem ersten Gespräch vor einer knappen Woche. Doch jetzt waren sie überaus konzentriert und diese Achtsamkeit hatte einen Grund, davon war Judith mehr denn je überzeugt. »Überlegen Sie doch noch einmal. Es kann lange her sein.« Und als keine Reaktion erfolgte, mahnte Judith Brunner ernst: »Jeder Hinweis ist für uns wichtig. Und ich habe das Gefühl, Sie könnten mir mehr erzählen. Sie sollten mit der Polizei zusammenarbeiten.«
Anne Winter fragte beunruhigt: »Werden wir jetzt angeklagt?«
Judith Brunner nahm ihr schnell die Angst. »Nein, Frau Winter, das denke ich nicht. Wenn sich die Ereignisse so abgespielt haben, wie Sie uns das geschildert haben, liegt eindeutig ein Fall von Notwehr vor. Ihre Diebstähle auf der Flucht sind nicht mehr verfolgbar. Lediglich Ihr Schweigen über Winters Schicksal ist möglicherweise relevant. Aber ich denke nicht, dass Sie dafür heutzutage noch mit einer Anklage rechnen müssen. Eine Untersuchung der Vorfälle wird allerdings unvermeidlich sein. Dann wird das Messer ganz bestimmt noch eine Rolle spielen.«
»Und Ihr illegaler Identitätswechsel«, konnte sich Walter nicht verkneifen zu bemerken, »wird sicher auch noch Gegenstand dieser Untersuchung werden. Sie könnten uns aber auch jetzt schon verraten, wie es dazu kam!«
Tonlos standen beide Schwestern auf. Sie waren zu keiner Aussage mehr bereit. Mit starren Mienen begleiteten sie ihre Besucher noch hinaus. Selbst den Abschiedsgruß erwiderten sie nicht.
     
     
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    Judith und Walter gingen nach dem anstrengenden Gespräch noch ein paar Schritte, um sich kurz austauschen zu können. »Was haben Sie für einen Eindruck, Walter? Sie hatten die beiden doch gut im Blick.«
»Irgendetwas stimmt nicht, es geht mir alles viel zu glatt. Aber ich komme schon noch drauf. Beim Thema Messer wurden sie nervös, und beim Namen von Karl Busch erstarrten sie. Bis dahin war Emily Winter die Souveränität in Person. Anne Winter hatte von Anfang an Probleme.«
»Genau, das war auch mein Eindruck.«
Walter analysierte weiter: »Seit der Auffindung von Winters Grab bestand die akute Gefahr für sie, dass ihre Geschichte ans Tageslicht kommen konnte. Mit unserem Kommen haben sie bestimmt gerechnet. Ganz sicher haben sie sich abgesprochen. Mir klang das manchmal wie einstudiert. Und Annes Nervosität rührt vielleicht daher, dass sie glaubte, ihren Text noch nicht perfekt gelernt zu haben.«
»Gut möglich. Und wenn ›Busch‹ ihr wirklicher Name ist? Den haben sie uns bis jetzt noch nicht verraten. Möglicherweise ist Karl Busch ihr Bruder. Dann hätten wir endlich eine Verbindung zum Bahnhof und den heutigen Morden.«
Walter nickte. »Hm, das ist ein Gedanke. Wir werden dem noch nachgehen müssen, bevor wir uns den Busch morgen vorknöpfen.«
»Tja, nun haben wir also den Tod von Emil Winter aufgeklärt, nicht schlecht«, freute sich Judith. »Aber nicht die Morde an Heitmann und Ahlsens«, fügte sie gleich hinzu.
Walter blieb nachdenklich. »Wissen Sie, ich finde die Frauen schon bemerkenswert. All die Jahre ist keine von beiden auch nur einen Millimeter von ihrer Geschichte abgewichen. Niemand im Dorf, außer Heitmann natürlich, hat was anderes gewusst. Gerüchte über die Schwestern gab es zwar immer wieder ...«, er machte eine kurze Pause und kam dann zu dem Schluss: »Die sind ein so eingespieltes Team, da wird es schwer für uns, irgendwo einzuhaken.«
»Nicht ganz so pessimistisch, Walter.« Judith stupste ihm den Ellenbogen in die Seite. »Immerhin wissen wir, dass Heitmann Emil Winters Leiche vergraben hat und half, ein Verbrechen, nämlich den Überfall auf die Frauen, zu vertuschen. Da wird sich ein Motiv wohl finden lassen!«
Walter schlug vor: »Lassen Sie uns schnell bei Frau Rehse vorbeisehen, und zu den Ahlsens gehen wir danach. Dann sind wir auch fast wieder beim Wagen und können zurück nach Gardelegen. Die warten dann sicher schon auf uns. Und wir bringen echte Neuigkeiten!«

Irmgard Rehse war gerade dabei, in ihr Häuschen zu gehen, als sie die beiden kommen sah. Walter winkte und bedeutete ihr, dass sie sie besuchen wollten. Also wartete sie den kleinen Augenblick an der Tür, bis sie ran waren.
»Guten Abend, Frau Rehse. Dürfen wir noch einmal Ihre Hilfe in Anspruch nehmen?«, bat Judith Brunner.
»Meine Hilfe? Aber was habe ich Ihnen denn zu helfen? Kommen Sie bitte mit herein.« Sie ging voran in ihre Küche und knipste das Licht dort an. »Wird schon zeitig duster, bald kommt die

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