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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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»Ich komme gleich nach«, sprach er und verschwand.
Judith nutzte die Zeit für einen Anruf bei der Kreisbehörde. Freundlich wurde sie vom Empfang an Dr. Grede weitervermittelt, obwohl sie vermutete, dass Lisa Lenz ihr ihre Fragen auch hätte beantworten können. »Guten Tag, Dr. Grede. Haben Sie etwas Neues für uns?«
»Nun, wir sind mit den Fingerabdrücken durch. Also, es gibt am Wagen nur die Abdrücke des Opfers und die von Laura Perch. Sonst keine weiteren.«
»Und noch was?« Judith hoffte auf mehr.
»Aus dem Labor gibt es noch nicht viel Neues. Im Staubsaugerbeutel fand sich zwar allerhand. Doch nichts, was man als ungewöhnlich bezeichnen könnte bei einem Wagen, der für ein Gut fährt. Es gibt kaum Spuren im Wagen und schon gar nichts, was auf den Mörder hindeuten könnte. Erinnern Sie sich an die schwarze Faser? Das haben die Kollegen als Material für einen strapazierfähigen, warmen Stoff identifizieren können. Das Opfer trug nichts dergleichen. Also vielleicht eine Spur zum Mörder?«
Judith hörte es rascheln und konzentrierte sich auf das Geräusch.
Walter Dreyer hatte sich leise in sein Büro geschlichen, um das Telefonat nicht zu stören.
Dr. Grede blätterte eine Seite in seinen Unterlagen um. »Das mit dem Silber hatte ich Ihnen schon berichtet. Der Täter hat uns sonst keinen Ansatzpunkt zurückgelassen. Allerdings ist die Tatsache, dass er kaum Spuren verursachte, an sich auch schon beachtenswert.«
Judith Brunner überlegte laut: »Hm. Das heißt also, der Mörder war äußerst geschickt. Oder er hatte viel Glück!«
»Oder er war gut organisiert«, warf Dr. Grede ein, »hatte sich perfekt vorbereitet, alles gut geplant.«
»Ja, es scheint so, als hätten wir es mit einer geplanten und systematisch vorbereiteten Tat zu tun«, schloss sich Judith Brunner seiner Meinung an.
»Haben Sie schon ein Motiv?«, wollte Dr. Grede wissen.
Damit hatte er genau den wunden Punkt ihrer Ermittlungen angesprochen. Es war ihnen bisher nicht gelungen, ein Motiv für den Mord an Laurenz Heitmann zu finden. Alles, was sie hatten, waren vage Vermutungen. Und die Annahme, dass es sich um eine gezielte Tat, ohne Spuren vom Mörder, handeln sollte, machte die Sache nicht gerade einfacher. »Nein. Wir sind noch nicht wesentlich weiter. Doch es könnte sich um etwas handeln, das in seiner Vergangenheit, vielleicht seiner Jugendzeit, liegt«, teilte Judith Brunner ihren derzeit besten Anhaltspunkt mit.
»So lange her? Und jetzt wird er dafür ermordet? Dann muss es schon einen ziemlich wichtigen Grund dafür geben«, stellte Dr. Grede sachlich fest.
Judith Brunner berichtete ausführlich von ihren Ermittlungen. »... Paul Ahlsens ist noch immer nicht aufgetaucht und ich muss gestehen, dass mir das nicht gefällt. Ich würde gern hier bleiben und warten, bis auf dem Gut wieder jemand zu Hause ist. Oder brauchen Sie mich in Gardelegen?«
»Soweit ich das beurteilen kann, gibt es nichts, was Sie in der Dienststelle dringend erledigen müssten.«
»Danke. Haben Sie zu den Männern, die zur Tatzeit am Frachtschalter waren, etwas herausgefunden?«
»Bis jetzt nicht viel. Beide Namen waren bei uns nicht aktenkundig. Ich habe gestern noch jemanden losgeschickt, sich mit ihnen zu unterhalten. Er müsste seine Berichte eigentlich fertig haben. Sie können sich sicher am Montag ein Exemplar mitnehmen, einverstanden?«
Judith bedankte sich nochmals und wünschte Dr. Grede ein schönes Wochenende. Am Sonntag würde in der Kreisbehörde nichts passieren, und sie hatte keine Veranlassung, Überstunden für die Kollegen zu erbitten. Es war ja nicht von einem weiteren Mord auszugehen.
Walter hatte offenbar einen Teil des Gesprächs mitbekommen, denn er sinnierte: »... schwarzer Stoff?« Dann informierte er Judith: »Ich mache mich morgen auf die Suche nach den Trödelhändlern und gehe noch mal bei Wolfgang Merker vorbei. Die Wirtschaft ist ja auch am Sonntag geöffnet. Und die Protokolle von unseren heutigen Befragungen tippe ich auch. Die können Sie am Montag dann nach Gardelegen mitnehmen.«
Offenbar kam sie in Walter Dreyers Sonntagsplänen nicht vor. Judith spürte plötzlich eine heftige Enttäuschung, ohne genau zu wissen, wieso. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich zurückziehe?« Sie wartete seine Zustimmung nicht ab. »Ich werde mir mal die Fotografien von Laurenz Heitmann mitnehmen. Vielleicht bekomme ich dadurch noch eine Idee. Und mit Laura Perch werde ich wegen der Mordkreuze reden. Sie

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